‚Your sneak preview of the future‘ ist der Slogan von Innovation Origins und darum geht es auch in der Kolumne Start-up of the Week. In den letzten Tagen wurden fünf Start-ups des Tages vorgestellt und am Samstag wählen wir einen Wochensieger.
Innovation Origins präsentiert an jedem Arbeitstag einen Start-up of the Day
Wir betrachten verschiedene Themen wie Nachhaltigkeit, Entwicklungsphase, praktische Anwendung, Einfachheit, Originalität und die Übereinstimmung mit den Zielen der UNESCO für nachhaltige Entwicklung. Am Ende wird der Start-up of the Week bekanntgegeben.
Ökobehälter – vom Erdgas- zum Wasserfass
Wenn man sich seine Energierechnung anschaut, fallen einige Dinge auf. Der Betrag ist höher, als man gehofft hat, und die Kosten für das Heizen des Hauses sind in der Tat sehr hoch. Das Ecovat des gleichnamigen Start-ups soll dies ändern. Mit einem gigantischen, unterirdischen Warmwassertank kann dieses System Tausende von Häusern mit Wärme versorgen, ohne fossile Brennstoffe zu verbrauchen.
Das Heizbecken wird 30 Meter unter der Erde gebaut und hat ein Fassungsvermögen von 20.000 Kubikmetern. Eine Kombination aus guter Isolierung und einer großen Oberfläche sorgt dafür, dass der Inhalt ausreichend warm bleibt, was viel effizienter ist als kleinere Systeme, die mehr Energie benötigen. Und auch an heißen Sommertagen gibt es einen Vorteil, denn dann kann mit dem gleichen Gefäß die gewünschte Raumtemperatur erreicht werden.
Coffee to go – Cups to bite?
Einen Keks zum Kaffee? Wie altmodisch! Und je nachdem woraus der Kaffeebecher besteht, produziert man Müll oder Abwasch. Was wäre, wenn man ihn einfach aufessen könnte? Das dachte man sich beim niederländischen Start-up-Unternehmen Cupbite. Der Becher ähnelt ein wenig einer Eistüte, ist aber für Heißgetränke gedacht. Ideal.
Die Entwicklung einer essbaren Kaffeetasse war leichter gesagt als getan. Natürlich musste der Keks gut schmecken und durfte nicht durch den Kontakt mit Flüssigkeit oder durch Hitze matschig werden. Für passionierte Kaffeetrinker mag das gewöhnungsbedürftig sein, aber das Utrechter Duo ist ehrgeizig und will mit dem Keksbecher dem Papier-Einwegbecher den Weg in die Geschichtsbücher weisen. Der Mülleimer bleibt leer und der Magen wird gefüllt.
Volta Energy – Sonnenkollektoren für Festivals
Obwohl bei Festivals oft von Nachhaltigkeit, Umwelt und einer besseren Welt für alle gesprochen wird, lässt die tatsächliche Nachhaltigkeit dieser Veranstaltungen häufig zu wünschen übrig. Da es schwierig ist, ein Festival ohne Strom zu betreiben und die Festivalwiesen meist keinen ausreichenden Zugang zum Stromnetz haben, bleibt den Organisatoren nichts anderes übrig, als mit Diesel betriebene Generatoren zu nutzen. Das ist nicht gut für ihren ökologischen Fußabdruck.
Dass es auch anders geht, beweist das niederländische Start-up-Unternehmen Volta Energy. Sie haben eine Kombination aus mobilen Solarzellen und Batterien entwickelt, die es ermöglicht, vollständig mit Ökostrom zu arbeiten. Bei der Entwicklung des Produkts wurden die Leistung und der Spitzenbedarf von Zwarte Cross und Oerol sorgfältig berücksichtigt. Und wenn sie ein Festival wie Zwarte Cross – das größte in Europa – nachhaltig mit Strom versorgen können, wird der gesamte Sektor diese Alternative in Betracht ziehen müssen.
Thermosmart – Intelligenter Thermostat mit glatter Oberfläche
Häufig werden Thermostate zwar als “intelligent” bezeichnet, aber sie sind nicht wirklich benutzerfreundlich und flexibel. Das niederländische Start-up-Unternehmen Thermosmart will daran etwas ändern. Ihr Thermostat ist mit einer App ausgestattet und besonders für diejenigen geeignet, die wirklich die volle Kontrolle über ihren Energieverbrauch haben wollen. Auf Knopfdruck kann die Temperatur in jedem einzelnen Raum eingestellt werden, und eine übersichtliche Visualisierung zeigt genau an, wie viel Energie sie verbrauchen. Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie viel es kostet, die Raumtemperatur um ein Grad zu erhöhen? Thermosmart kann Ihnen eine Antwort geben.
Der echte Nachhaltigkeitsfreak spart eine Menge an Engergiekosten. Und nicht unwichtig – das Thermosmart-Team achtet auch auf das Design. Auf diese Weise wird der Thermostat zum Blickfang im Haus. Im Gegensatz zum Konkurrenten Google’s Nest, bei dem alle Produkte einheitlich sind, soll dieser Thermostat vielseitiger sein. Und vielleicht ist es auch eine attraktive Alternative für Verbraucher, die ihre Privatsphäre schätzen und nicht wollen, dass amerikanische Technikgiganten sehen, wie warm es in ihrem Wohnzimmer ist.
Die große Blasenbarriere – Saubere Meere mit Luftblasen
Überall auf der Erde ist das Unterwasserleben durch eine gigantische Menge an Plastikmüll bedroht. Boyan Slat kämpft seit 2013 gegen die Plastiksuppe in den Ozeanen an und das niederländische Start-up The Great Bubble Barrier steht im gern zur Seite. Was wäre, wenn der Kunststoff gar nicht erst das Meer erreicht, weil er durch eine Art Mauer aufgehalten wird? Genauer: eine Mauer aus Luftblasen.
Indem Luft von unten nach oben geblasen wird, entsteht eine Aufwärtsströmung. Dadurch kann sich der Plastikmüll nur in eine Richtung bewegen, und zwar in Richtung Oberfläche. Das macht es leicht, ihn einzusammeln. Der Vorteil dieser Anlage ist, dass sie dem Schiffsverkehr und dem Fischfang nicht im Wege steht. Die Idee entstand, als die drei Gründer auf einem Boot ein Bier tranken. Sie sahen, wie die Kohlensäure im Bier aufkam. Schön, das Inspiration auf die verrückteste Weise entstehen kann!
Die erste Blasenwand wurde bereits am Fuße des Westerdok in Amsterdam realisiert. Dieser völlig neue Umgang mit der Plastiksuppe wird auch im Ausland mit Interesse verfolgt. Könnte die Lösung dieses gigantischen ökologischen Problems so einfach sein? Wir werden es bis Ende dieses Jahres wissen, dann liegen die Ergebnisse vor. Aber den Erfindern fehlt es schon jetzt nicht an internationalem Interesse.
Das System ist dank seiner Einfachheit und kontinuierlichen Arbeitsweise nicht unbemerkt geblieben. Die Great Bubble Barrier mag zwar nicht die eigentliche Lotterie gewonnen haben, aber sie hat den Green Challenge-Preis der niederländischen Postleitzahlen-Lotterie gewonnen und könnte einen weiteren Preis in den Trophäenschrank legen, nämlich den Preis als Start-up of the Week.