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‚Your sneak preview of the future‘ ist der Slogan von Innovation Origins und darum geht es auch in der Kolumne Start-up of the Week. In den letzten Tagen wurden fünf Start-ups des Tages vorgestellt und am Samstag wählen wir einen Wochensieger.

Innovation Origins präsentiert an jedem Werktag ein Start-up of The Day.

Wir betrachten verschiedene Aspekte wie Nachhaltigkeit, Entwicklungsphase, praktische Anwendung, Einfachheit, Originalität und die Übereinstimmung mit den Zielen der UNESCO für nachhaltige Entwicklung. Unsere Wochensieger können Preise gewinnen. Darüber hinaus können unsere Wochengewinner einen weiteren Preis erhalten. Denn am Ende eines jeden Kalendermonats wählen unsere Leser zusammen mit den Redakteuren von IO den Start-up des Monats!

Eloop – Sharing Is Caring

Warum einen Gegenstand oder ein Fahrzeug alleine benutzen, wenn man ihn die meiste Zeit gar nutzt? Was für eine Verschwendung. Autos sind ein gutes Beispiel dafür und werden heutzutage schon oft untereinander geteilt. Aber das österreichische Unternehmen Eloop hat festgestellt, dass es sich bei dieser Art von Carsharing oft um Fahrzeuge mit Benzin- oder Dieselmotor handelt. Und in Zeiten, in denen wir massenhaft nachhaltiger leben wollen, ist das etwas irrrwitzig. Sie haben beschlossen, ein neues Start-up zu gründen, das Carsharing-Dienste mit Elektroautos anbietet. (In den Niederlanden waren Amber und We drive solar den Österreichern bereits einen Schritt voraus).

Die nachhaltige Flotte von Eloop bietet auch mehr als nur Komfort für den umweltbewussten Nutzer. Da Wien eine so genannte ‚Smart City’ werden will, müssen viele ‚Green Data‘ gesammelt werden. Und das geht hier in beide Richtungen: Die Eloop-Autos sind mit Sensoren ausgestattet, die die Umweltverschmutzung in Echtzeit wiedergeben können. Die Hunderte von Autos, die in der Stadt herumfahren, messen Feinstaub und Lärmbelastung auf der Straße. So kann die Kommune jederzeit sehen, wo Handlungsbedarf besteht.

Wormsystems – Vom Regenwurm bis zum Müllsammler

Normalerweise denkt man bei dem Wort Start-up an eine Innovation, die irgendeine Form von moderner Technologie nutzt. Manchmal erweist sich jedoch die gute alte Mutter Natur immer noch als der größte Innovator. Das beweisen die Wiener Wurmkisten von Wormsystems. Die Verfütterung von Grünabfällen an diese hungrigen Kreaturen erzeugt einen hochgradig organischen Humus, der wiederum als hervorragender Pflanzendünger verwendet werden kann. Die gierigen Regenwürmer sind viel nachhaltiger als ein grüner Container und ein schmutziger Müllwagen.

Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein, aber es ist wirklich so. Würden Regenwürmer den gesamten organischen Abfall der österreichischen Hauptstadt verarbeiten, wären 20 bis 40 Müllwagen weniger nötig. So viel zu Nachhaltigkeit! Leider mögen diese Regenwürmer keinen Restmüll oder Plastik. Vielleicht ist das ein gutes Ziel für die Zukunft. Gibt es da draußen irgendwelche Bio-Ingenieure?

Tubolito – Vor Vandalismus sichere Schläuche

Wenn es nur so etwas wie einen Fahrradreifen gäbe, der nie platt wird. Das ist allerdings leichter gesagt als getan. Fahrradreifen müssen eine Menge aushalten und gleichzeitig aus flexiblem und leichtem Material bestehen. Der Tubolito-Schlauch sollte das ändern. Die Erfinder kombinierten die Vorteile mehrerer Materialien und entwickelten bahnbrechende Schläuche. Was macht diese Reifen so besonders? Sie sind federleicht, sehr stabil und leicht zu transportieren.

Die Idee hinter dem Tubolito stammt aus einer Ecke, die man nicht unbedingt erwarten würde. Die Gründer waren dabei, das haltbarste Material für Lautsprechermembranen zu erforschen. Und dann stellte sich heraus, dass ein hochwertiger Kunststoff namens TPU die beste Option war. Was die Herren gemeinsam hatten, war ihre Leidenschaft für das Mountainbiken. Der Rest ist Geschichte …

Enyway – Grüner Strom vom Nachbarn

Solarmodule sind in den letzten Jahren schnell zu einem Teil des Straßenbildes geworden. Die Haushalte erzeugen auf diese Weise ihre eigene grüne Energie und das hat viele Vorteile. Doch es gibt immer Raum für Verbesserungen: Strom zu erzeugen ist eine Sache, ihn möglichst effizient zu verteilen eine andere. Da die Speicherkapazität dieser Minikraftwerke begrenzt ist, wird viel erzeugter Strom verschwendet. Und weil der Strombedarf nicht den ganzen Tag über gleich ist, wird es diese Verschwendung immer geben.

Das will das deutsche Start-up Enyway ändern. Sie haben sich eine Plattform ausgedacht, auf der Privatpersonen ihren Strom an andere verkaufen können. Seit letztem Herbst gibt es eine Anlage in Sachsen-Anhalt, die das ermöglicht. Der Vorteil davon ist klar. Es wird viel weniger Strom von konventionellen Energieversorgern benötigt – die diese Entwicklung etwas argwöhnisch beobachten.

Coolfinity – Kühlschränke, die Sie nicht im Stich lassen

Stromausfälle sind in der westlichen Welt recht selten. Trotzdem ist Strom rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche nicht für jeden selbstverständlich. Das Stromnetz in Entwicklungsländern stürzt in vielen Ländern hin und wieder ab. Das hat recht drastische Folgen für Produkte, die gekühlt werden müssen. Ein niederländischer Produktdesigner (der früher für die Heineken-Brauerei gearbeitet hat), hat dafür eine intelligente Lösung gefunden. Die Brauerei wollte, dass alle ihre gekühlten Biere auf der ganzen Welt genießen können. Und warum? Weil lauwarmes Lagerbier natürlich nicht so gut schmeckt.

Das Kühlsystem des Start-ups Coolfinity benötigt keine 24 Stunden am Tag Strom, um zu funkionieren. Sechs Stunden sind mehr als genug, damit dieser innovative Kühlschrank die Dinge kühl hält. Fällt der Strom aus, bleibt der Inhalt noch einige Tage genießbar. Und das hat viele Vorteile. In diesem innovativen Kühlschrank kann man bei einer Temperatur von 5 Grad nicht nur Bier lagern, sondern auch verderbliche Lebensmittel und Medikamente. Was dringend nötig ist. Unzuverlässige Kühlung in Entwicklungsländern führt derzeit dazu, dass bis zu 20 % aller Lebensmittel verderben. Man kann hier also viel gewinnen.

Kühlschränke sind seit Jahrzehnten ein unverzichtbarer Bestandteil des modernen westlichen Haushalts. Die Technik hat es uns ermöglicht, Lebensmittel sehr lange zu konservieren. Und sie öffnete die Tür zu einer abwechslungsreicheren Ernährung, die uns viel gesünder machte. Es ist schwer vorstellbar, dass das auch 2019 noch nicht überall auf der Welt sicher ist. Doch für Milliarden von Menschen ist das immer noch der Fall. Bringt die Kühlung von Coolfinity den Komfort der Konservierung aus den reichen Ländern in die Tropen? Wir müssen abwarten und sehen. Zumindest haben sie sich als Ansporn bereits den Titel „Start-up of the Week” verdient!