‚Your sneak preview of the future‘ ist der Slogan von Innovation Origins und darum geht es auch in der Kolumne Start-up of the Week. In den letzten Tagen wurden fünf Start-ups des Tages vorgestellt und am Samstag wählen wir einen Wochensieger.
Innovation Origins präsentiert an jedem Werktag ein Start-up of The Day.
Wir betrachten verschiedene Aspekte wie Nachhaltigkeit, Entwicklungsphase, praktische Anwendung, Einfachheit, Originalität und die Übereinstimmung mit den Zielen der UNESCO für nachhaltige Entwicklung. Unsere Wochensieger können Preise gewinnen. Darüber hinaus können unsere Wochengewinner einen weiteren Preis erhalten. Denn am Ende eines jeden Kalendermonats wählen unsere Leser zusammen mit den Redakteuren von IO den Start-up des Monats!
Pandora Intelligence – Datenbank für Täterprofile
„Jeder Mensch ist einzigartig.” Obwohl diese Aussage biologisch korrekt ist, sind wir in unserem Verhalten berechenbarer als wir denken. Selbst die einzigartigsten Individuen unter uns denken in bestimmten Mustern, die bestimmte Verhaltensweisen auslösen. Wir sind also alle bis zu einem gewissen Grad berechenbar. Das ist einer der wichtigsten Ansatzpunkte für Detektive, die an der Erstellung von Täterprofilen arbeiten. Und das lässt sich – natürlich – auch automatisieren.
Mittlerweile ist das Internet seit etwa 25 Jahren Mainstream und der Strom der verfügbaren Informationen ist nahezu unendlich. Das niedrländische Start-up Pandora Intelligence bietet einen selbstlernenden Algorithmus an, der riskantes Verhalten anhand von vergangenen Ereignissen im Internet erkennt. Was diesen Ansatz einzigartig macht, ist die filmische Philosophie dahinter. In einem guten Filmszenario ist alles miteinander verbunden: Ort, Tatwaffe, Vorgehensweise. All diese Fakten sagen etwas über den Täter aus. Auf der Grundlage dieser Informationen können präventive Maßnahmen ergriffen werden. Das kann dazu beitragen, die Welt sicherer zu machen.
OceanOps – Elektronische Kontrolle von Schiffsverkehr
Täglich transportieren Tausende von Containerschiffen Waren aus aller Welt von A nach B. Diese internationale Schifffahrt kann als Blutkreislauf der modernen Konsumgesellschaft angesehen werden. Wahrscheinlich denkt kaum jemand darüber nach, aber es ist eine ziemlich komplexe logistische Operation. Und läuft es im Moment wie ein Uhrwerk? Ganz und gar nicht. Nun, das ist es, was die Gründer des Start-ups OceanOps denken. Und wo kommen sie her? Natürlich aus Rotterdam, einer Stadt, die ziemlich viel Erfahrung mit Containerschiffen und den damit verbundenen logistischen Prozessen hat.
Der Algorithmus von OceanOps wurde entwickelt, um durch Echtzeit-Überwachung Verzögerungen der gesamten Schifffahrt so weit wie möglich zu verhindern. Wenn also irgendwo ein Problem auftritt, kann schnell darauf reagiert werden. Das bedeutet, dass mehr Fracht pünktlich ankommt. Man kann es als eine Art Track & Trace für Container sehen, nur ohne unbestimmten Zeitrahmen. Wie zum Beispiel, wenn man zu Hause ewig auf den Postboten warten muss, bis der Fahrer an der Tür klingelt. Und wenn der das tun, ist man gerade erst unter die Dusche gegangen.
Propeaq – Anti-Jet-Lag-Brille
Menschen sind eigentlich Gewohnheitstiere, die einen regelmäßigen Tagesrhythmus und mehrere Stunden Sonnenlicht bevorzugen. Was recht unangenehm sein kann, ist eine Flugreise, bei der man sich plötzlich an eine andere Zeitzone gewöhnen muss. Das wird auch als Jetlag bezeichnet, der hauptsächlich auf einen gestörten Tag- und Nachtrhythmus zurückzuführen ist. Unser Körper „erwartet” zu einer bestimmten Tageszeit Licht. Aber wenn man gerade erst in den Vereinigten Staaten angekommen ist, ist das vielleicht nicht der Fall. Und das kann zu gesundheitlichen Problemen führen. Ein ähnlicher Effekt ist bei Menschen zu beobachten, die oft in Nachtschichten arbeiten oder unregelmäßige Arbeitszeiten haben.
Das Propeaq-Team in Tilburg hat sich einen Weg ausgedacht, den Körper zu täuschen. Unsere Augen bewirken diese Wahrnehmung von Tag und Nacht. Eine beleuchtete, getönte Brille hingegen kann den Rhythmus nachahmen, an den der Körper gewöhnt ist. Blaues Licht hemmt die Produktion des Schlafhormons Melatonin, wodurch man weniger müde wird. Rote Brillen hingegen machen eher müde und haben den gegenteiligen Effekt. Kann praktisch sein!
profsec – SOS-Signal im Taschenformat
In einem akuten Notfall, bei dem jede Sekunde zählt, kommt ein Anruf bei einer Notrufnummer zu oft zu spät. Je nach Aufenthaltsort dauert es in der Regel mehr als fünf Minuten, bis die Notdienste vor Ort sind. Das deutsche Start-Up profsec hat sich ein Notfallsystem ausgedacht, bei dem alle Geräte im Umkreis von 300 Metern alarmiert werden, wenn irgendwo ein Notruf ausgelöst wird. So können beispielsweise Ersthelfer, die sich zufällig in der Nähe befinden, sofort eingreifen, wenn so etwas wie eine Reanimation erforderlich ist.
Profsec kann auch im Falle von Überfällen helfen. Denn wenn der Notfallknopf gedrückt wird, sendet das Gerät das Geschehen live an die nächste Polizeidienststelle. So können die Polizeibeamten sehen, was am Tatort tatsächlich vor sich geht. Das System kann zu einem größeren Sicherheitsgefühl beitragen und mehr Bürger einbeziehen, insbesondere in städtischen Gebieten, wo viele Menschen unterwegs sind.
OneSoil – Precision Farming für alle
Die Zeiten, in denen ein Feld als Boden betrachtet wurde, der überall gleich behandelt werden sollte, liegen hinter uns. Mit dem Aufkommen des Precision Farming kann nun jeder Quadratmeter optimal genutzt werden. Das bedeutet, dass viel weniger Boden benötigt wird, um mehr herauszuholen. Normalerweise braucht man dazu aufwändige und teure Messgeräte, aber das weißrussische Start-up OneSoil hat gezeigt, dass es auch anders geht. Sie kauften die Daten von allen landwirtschaftlichen Flächen in den USA und Europa und verknüpften diese mit ihrer App.
So kann jeder Landwirt mit einem Internetanschluss auf einen Blick sehen, wie viel Dünger auf seinem Land benötigt wird. Und das auf wenige Quadratmeter genau. Und das ist gerade in Schwellenländern, wo die Löhne nicht hoch sind, ein Segen. Und dort, wo Landwirtschaft sehr oft noch ineffizient und traditionell betrieben wird. Dünger ist selbst für einen erfahrenen Landwirt nur schwer messbar. Oftmals wird zu viel verwendet, was die eigenen Kosten in die Höhe treibt, den Boden belastet und mehr Stickstoff freisetzt.
Und das Beste daran? OneSoil ist völlig kostenlos für jeden, der es nutzen möchte – das bedeutet, dass eine sauberere und effizientere Landwirtschaft in Reichweite ist. Wir von Innovation Origins freuen uns, diese schöne Mission zu unterstützen und möchten OneSoil zum Titel „Start-Up of the Week” gratulieren!
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