Zum Thema autonomes Fahren war von Porsche – außer selbständiges Einparken der Autos – bisher wenig zu hören, ganz im Gegensatz zu BMW, Volkswagen oder Mercedes. Nun gaben die Stuttgarter aber bekannt, dass auch sie im Rahmen der Innovationsplattform Startup Autobahn ein Testprojekt laufen haben, das Mitte 2019 abgeschlossen sein soll. Beim Startup Autobahn „Expo Day“ in den Stuttgarter Wagenhallen am 21. Februar stellte das Team erste Ergebnisse vor.
Unter dem Motto „Per Tablet zur Hebebühne“ testet Porsche autonom fahrende Autos in der unternehmenseigenen Werkstatt. In Zusammenarbeit mit dem Berliner Start-up „Kopernikus Automotive“, das auf Technologie für selbstfahrende Autos spezialisiert ist, errichtet der Autobauer dabei auf dem Unternehmensgelände in Ludwigsburg eigens ein Testfeld. Ziel des Projekts ist es, Fahrzeuge vollständig autonom von ihrem Parkplatz zur Hebebühne und wieder zurück fahren zu lassen. Dabei sollen Mitarbeiter die Wagen per Tablet an die richtige Position in der Werkstatt manövrieren.
„Autonomes Fahren wird in wenigen Jahren unseren Straßenverkehr revolutionieren. Schon heute können wir aber die technologischen Möglichkeiten nutzen, um Arbeitsprozesse noch effektiver und effizienter zu gestalten“, sagt Alexander Haas, Projektleiter Automatisiertes Fahren in der Werkstatt bei Porsche.
Eine Million simulierte Testkilometer
Zur Vorbereitung des Projekts wurde das Testgelände inklusive der Werkstatt-Umgebung zunächst in eine virtuelle Darstellung überführt, bevor das erste Auto in der realen Welt selbständig in die Werkstatt fährt. In der virtuellen Welt wird ein künstliches neuronales Netz trainiert, das mehr als eine Million virtuelle Testkilometer fährt und auf Basis realer Rahmendaten eigenständig dazulernt. Erst nach befriedigenden Ergebnissen der virtuellen Tests fahren die ersten Autos unter realen Bedingungen vom Parkplatz in die Werkstatt und zurück.
„Unsere Mannschaft soll den Einsatz von autonomem Fahren in der Werkstatt im Testbetrieb erleben. Wir wollen vom Feedback des Teams lernen“, sagt Thomas Eckert, Leiter Produktbeeinflussung Aftersales.
Trotz der eingebauten KI-Technologie, die dafür sorgt, dass die Fahrzeuge eigenständig den rechten Weg finden und Objekte, die im Weg stehen, erkennen und nicht umfahren, sondern um sie herumfahren, wird zur Sicherheit auch ein menschlicher Fahrer an Bord sein. Dazu kommt eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 7 km/h.
Startup Autobahn
Porsche ist seit 2017 Partner von Europas größter Innovationsplattform Startup Autobahn, die zum Ziel hat, innovative Startups aus der ganzen Welt mit ihren Ideen an den Standort Stuttgart zu bringen. Hierzu haben sich mehrere Unternehmen zusammengeschlossen: Neben Porsche sind unter anderem Daimler, die Universität Stuttgart, Arena 2036, Hewlett Packard Enterprise, DXC Technology, ZF Friedrichshafen und BASF beteiligt.
Unter dem Dach von Startup Autobahn arbeiten sie in konkreten Pilotprojekten mit den Startups zusammen. Die Projekte sind auf eine Dauer von 100 Tagen ausgelegt. Porsche hat in den vergangenen zwei Jahren bereits rund 50 Projekte im Rahmen von Startup Autobahn realisiert; von den Ergebnissen fließt rund ein Drittel in die Serienentwicklung ein.
Titelbild: © Porsche
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