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Die Isetta gilt heute als Kultauto. Erstmals wurde das kleine Rollermobil 1953 von der Firma Iso im italienischen Bresso gebaut. Von 1955 bis 1962 kam die BMW Isetta aus München, während Iso die Produktion bereits 1956 eingestellt hatte. Zwischen 1955 und 1958 gab es außerdem noch die VELAM Isetta und die Romi-Isetta.  Nach langem Hin und Her um eine Rückkehr der „Knutschkugel“, wie die Isetta wegen ihrer runden Form auch liebevoll genannt wurde, bringt deutsche Autohersteller Artega den Klassiker Als KARO-Isetta nun zurück. In Zusammenarbeit mit dem Autozulieferer paragon und dem Batteriehersteller Voltabox soll „das Autochen“ bereits ab April 2020 wieder auf den Straßen rollen. Dieses Mal allerdings mit Elektroantrieb.

Die Höchstgeschwindigkeit der zweisitzigen KARO-Isetta wird 90 km/h betragen, die Reichweite der Batterie rund 200 Kilometer. Optisch gleicht die neue Isetta der 50er Jahre ISO Isetta so sehr, dass sogar die Erben des Isetta-Vaters Ermenegildo Preti sie als als Nachfolger anerkannt haben. Sie greife die unverwechselbaren Merkmale des kultigen Kabinenrollers auf, erklärt der Hersteller: authentische Kleinstmobilität mit italienischem Chic und deutschem Herz.

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„Inhaltlich aufgearbeitete Neuauflage des Design-Klassikers“

Anders als bei anderen Retro-Konzepten werde die KARO-Isetta „in der Außenwahrnehmung klar als direkte Interpretation der Isetta angesehen“, sagt Professor Paolo Tumminelli von der Fakultät für Kulturwissenschaften an der TH Köln. „Die KARO-Isetta knüpft mit einer Authentizität bis ins Detail direkt an die visuelle Identität der ISO bzw. BMW Isetta an. Sie ist quasi die inhaltlich aufgearbeitete Neuauflage des Design-Klassikers.“

Im Gegensatz zum Original verfügt diese neue Generation der Isetta über karosserieintegrierte LED-Scheinwerfer, kombinierte LED-Blinker und Tagfahrlichter im Frontbereich sowie LED-Rückleuchten. Der Tankdeckel im Heck hat sich optisch ein wenig verändert und versteckt nun einen Typ 2-Ladestecker. Ganz im Stil des Designvorbilds gewährt eine breite, klare Heckscheibe für gute Sicht nach hinten und auch die abgerundete Fronttür harmoniert mit der klassischen Isetta.

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Bei der Konstruktion und Simulation kamen modernste CAD-Systeme zum Einsatz, das Stahl-Chassis stellte Artega nach aktuellen Normen der Luft- und Raumfahrt selbst her. Die Entwickler betonen außerdem, dass die KARO-Isetta trotz ihrer kleinen Größe für Fahrer unterschiedlicher Größe geeignet sei und loben die „hohe Steifigkeit, das sichere Fahrverhalten, die optimale Bremsleistung und den hohen Komfort“ des Mikroautos. Das Fahrzeugkonzept wurde darüber hinaus „für die Produktion hoher Stückzahlen“ tauglich gemacht.

„Als Familienunternehmen haben wir natürlich immer auch kommende Generationen im Blick. Nachhaltigkeit ist uns deshalb bei unseren E-Fahrzeugen ‚Made in Germany‘ enorm wichtig. Deshalb fährt die KARO-Isetta nicht nur völlig emissionsfrei, sondern wird auch hier in der Autostadt Delbrück komplett klimaneutral hergestellt“, so Klaus Dieter Frers.

„Mehr Auto braucht man nicht“

Das Unternehmen sieht die KARO-Isetta als Antwort auf den Bedarf an preisgünstiger, grüner und nachhaltiger urbaner Mobilität. „Unser Autochen KARO-Isetta ist eine echte Alternative für junge und junggebliebene Stadtmenschen, die keine Lust auf schlechtes Ökogewissen und ewige Parkplatzsuche haben, gleichzeitig aber keine Abstriche bei Sicherheit und Komfort machen wollen“, sagt Frers. „Mehr Auto braucht man nicht. Die berühmte Knutschkugel ist wieder da.“

Nach ihren ersten, vielbeachteten Auftritt im Rahmen der New Mobility World auf der IAA 2019 in Frankfurt wird die neue „Knutschkugel“ ab sofort bestellt werden. Die ersten Auslieferungen sind für April 2020 vorgesehen. Auf der Website www.artega.de können die Kunden in einem Online-Konfigurator die technische Ausstattung und die Optik – wie unterschiedliche Lackierungen – ihrer KARO-Isetta individuell bestimmen. Dabei können sie zwischen zwei Ausstattungslinien wählen: der „Intro“-Serie als limitierte Auflage mit individueller Nummerierung und der „Edition“-Ausführung. Die limitierte „Intro“ kostet 21.995 Euro, die „Edition“ ab ab 17.995 Euro.

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