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About Seedback

  • Founders: Gabriel Heiml, Sebastian Körber;
  • Founded in: 2022
  • Employees: 1 Mitarbeiter und mehrere Netzwerkpartner;
  • Money raised: Selbstfinanziert und über 5-stellige Umsätze;
  • Ultimate goal: DER Ansprechpartner für Kulturentwicklung und Feedback in Europa zu sein;

Sebastian Koerber und Gabriel Heiml arbeiten in der Organisationsentwicklung und bekommen auf ihre Trainings stets begeisterte Reaktionen. Dennoch müssen sie immer wieder feststellen, dass es für die Teilnehmenden nicht einfach ist, die Veränderungsprozesse im Unternehmensalltag umzusetzen. Zusätzlich erschwerend sei die mangelnde Feedback Kultur in Unternehmen, die oft auch zu Missverständnissen führe. Das mache die Veränderungsprozesse langwierig und schwierig, so Gabriel Heiml. In dieser Folge der Reihe Start-up-of-the-day erzählt er wie die Software Seedback das Problem lösen kann:  

Was ist das Problem an der Feedback Kultur in Unternehmen?

Ein grundlegendes Problem ist, dass kaum jemand zwischen einem konstruktiv-negativen Feedback und einem destruktiv-negativen Feedback unterscheiden kann. Beim konstruktiv-negativen Feedback wird dem Feedbacknehmer Wachstum geschenkt, auch wenn das mit Schmerz verbunden ist. Hingegen wird dem Feedbacknehmer beim destruktiv negativen Feedback einfach nur Schmerz hinzugefügt. Was fehlt, ist das hehre Motiv. Die Haltung macht den Unterschied. Wenn ich wohlmeinend bin, dann bin ich am Wachstum und Fortkommen des Anderen interessiert. Selbst zwei inhaltlich identische Feedbacks können durch die divergierende Haltung der Feedbackgeber sowohl in eine konstruktive als auch in eine destruktive Richtung gehen. Wobei wir die Haltung an Kriterien wie Formulierung, Wortwahl und Emotion festmachen. 

Feedback Kultur in Unternehmen, Seedback, Organisationsentwicklung,
Die Seedback Gründer von links: Gabriel Heiml und Sebastian Körber (c) Seedback

Auf Führungsebene beobachten wir oft, dass Menschen einander gar nicht helfen wollen und Feedback missbrauchen, um einander Schmerz zuzufügen. Diese Haltung wird durch unsere Software Seedback ausgemerzt. Das Konzept basiert auf Kriterien, die jeder verbessern kann und die zur positiven Kultur eines Unternehmens beitragen. Wird Seedback repetitiv eingesetzt, dann wird die Entwicklung messbar und sichtbar.

Was treibt euch an?

Wir wollen Mitarbeiterentwicklung nachhaltig in Unternehmen etablieren. Jeder Mitarbeitende hat es verdient, ideal gefördert zu werden und sein oder ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Das führt auch zu einer erhöhten Mitarbeiterzufriedenheit. Viele Unternehmen rühmen sich mit einer tollen Unternehmens- und Feedback Kultur, die aber in den seltensten Fällen gelebt wird. Tatsächlich sind nur 20 Prozent der Mitarbeitenden mit der Feedback Kultur am Arbeitsplatz zufrieden. Das führt zu Konflikten und steigender Fluktuation. Hier schaffen wir mehr Transparenz und ermöglichen eine positive Entwicklung. Unsere Software kann intern administriert werden. Damit die Unternehmen aus den Ergebnissen auch konkrete Handlungen ableiten können, haben wir zusätzlich Pakete für die persönliche Prozessbegleitung geschaffen. 

Gab es einen Moment, in dem ihr aufgeben wolltet?

Dazu fallen mir zwei Punkte ein: Wir haben in der Programmierung der Software mit einem externen Projektpartner zusammengearbeitet, ohne die entsprechenden IT-Kompetenzen intern abzubilden. Folglich war die Zusammenarbeit sehr herausfordernd und führte zwischenzeitlich auch zu einer Eskalation. Schlussendlich konnte das Projekt aber erfolgreich abgeschlossen werden. Seither wissen wir, dass interne IT-Kompetenzen das Ergebnis einer solchen Kooperation wesentlich optimieren können. Darum haben wir uns die IT-Kompetenzen jetzt ins Haus geholt.

Der zweite kritische Moment ereignete sich in der Zusammenarbeit mit meinem Co-Founder Sebastian. Wir hatten einen Konflikt, dem ich nicht die notwendige Relevanz eingeräumt hatte – bis es zur Eskalation kam. Auch dieses Problem konnten wir lösen – indem wir die Zyklen der Feedback-Loops für einige Monate so verkürzt haben, dass keine Missverständnisse mehr entstehen konnten. Das hat auch unser Vertrauen gestärkt. Vor allem weil wir gelernt haben, auch in Stress- und Konfliktsituationen die Kommunikation nicht abbrechen zu lassen und einander stetig Feedback zu geben.

Welche Leistungen haben euch stolz gemacht?

Wir haben die Software aus dem Nichts geschaffen und das ist schon etwas Schönes – vor allem wenn das noch mit zufriedenen Kunden einhergeht, die einen Mehrwert darin sehen. Besonders eingeprägt hat sich eine Prozessbegleitung, in der ich die Kriterien von Feedback Sessions ändern wollte und die Teilnehmer dagegen waren, weil sie sonst nicht sehen können, ob sie sich tatsächlich weiterentwickelt haben. Daraus habe ich das Interesse an unserer Software gelesen – und den Willen zur Weiterentwicklung. Letzteres ist es, was wir am Ende des Tages sehen wollen.

Wie sind die Bedingungen am Standort Wien?

Wenn man Unternehmensbeteiligungen, die sich nach einer GMBH-Gründung angehäuft haben, an Mitarbeitende überschreiben will, dann ist österreichisches Recht sehr limitiert. Bei employee stock optionsund auch im GMBH-Recht hat Österreich noch viel Luft nach oben. Das sind die Dinge, an denen Austrian Start-ups und andere Interessensvertretungen arbeiten und wo die Politik gefordert ist.

Wo möchtet ihr mit eurem Unternehmen in fünf Jahren sein?

Wir möchten in fünf Jahren DER Ansprechpartner für Kulturentwicklung und Feedback in Europa sein. 

Was ist einzigartig an Seedback?

Wir bieten nicht nur die Software, sondern eine gesamtheitliche Betreuung. Das heißt, wir haben die Expertise der Kulturentwicklung, der testkonstruktiven psychologischen Fundamente und geben konkrete Handlungsempfehlungen, damit Unternehmen in die Entwicklung kommen. Wir übernehmen end-to-end Verantwortung für den gesamten Prozess und machen Veränderungen sicht- und messbar. Während andere Anbieter reine Barometer-Befragungen abhalten, stellen wir die persönliche Entwicklungsreise der Mitarbeiter in den Mittelpunkt. Dadurch sind unsere Ergebnisse nicht abstrakt, sondern sehr konkret. Kurzgefasst: Bei uns finden die Kunden einen Ansprechpartner für alle Belange: IT-Tool, Strategieberatung und Coaches.

Hiring?

Wir haben noch Luft für einen late Co-Founder. Es gibt zwar noch kein explizites Profil, aber jeder, der sich für die Bereiche Organisationsentwicklung, IT und Feedback Kultur in Unternehmen interessiert, kann sich mit einer Initiativbewerbung an uns wenden oder uns auf LinkedIn kontaktieren. 

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