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Die Niederlande und das deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) werden ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet des grünen Wasserstoffs intensivieren. Das gaben der niederländische Minister für Wirtschaft und Klima Eric Wiebes und sein Kollege Andreas Pinkwart aus NRW gestern auf einer Energiekonferenz in Arnheim bekannt.

Bekanntlich wird Wasserstoff derzeit hauptsächlich aus Erdgas hergestellt und ist daher nicht CO2-neutral. Aber das muss sich in Zukunft ändern, zum Beispiel mit dem Hy3-Projekt. Das ist ein Projekt, das sich noch in der Forschungsphase befindet, aber nach Ansicht der Niederlande und NRW großes Potenzial hat, die Schwerindustrie im Ruhrgebiet nachhaltiger und CO2-neutral zu machen.

Forschung Jülich und TNO

Bei diesem Projekt dreht sich alles um die Produktion von grünem Wasserstoff mit Strom aus Windkraftanlagen im Meer. Die niederländische Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung (TNO) hat zusammen mit dem Forschungszentrum Jülich IEK-3 eine Machbarkeitsstudie begonnen, die bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein soll. Einen der größten Vorteile sehen die Forscher in dem großen Gasleitungsnetz in den Niederlanden, das frei wird, sobald in Groningen kein Erdgas mehr aus dem Boden gefördert wird. Diese Leitungen eignen sich hervorragend für den Transport von Wasserstoff.

Der Duisburger Hafen ist ein wichtiger Zwischenstopp für die Binnenschifffahrt auf dem Rhein. Foto Pixabay

Ein weiteres Projekt ist das Projekt RH2INE (Rhine Hydrogen Integration Network of Excellence). Dazu gehört zunächst der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur entlang des Rheins für Binnenschiffe, die von Rotterdam nach Duisburg, Köln und Basel fahren. Zusätzlich sollen mehrere Initiativen mit Industrieunternehmen entlang des Rheins entwickelt werden.

Mit Wasserstoff auf dem Rhein

Minister Wiebes kommentiert: ” „Die Niederlande und Nordrhein-Westfalen sind in einer einzigartigen Position, um den Ausbau von grünem Wasserstoff in wirtschaftliche Chancen umzusetzen. Wir haben bereits eine grenzüberschreitende Pipeline-Infrastruktur, logistische Routen und Forschungsinstitute. Mit dem erwarteten Wachstum der Offshore-Windenergie und der steigenden Nachfrage von Industrieunternehmen haben wir alle Voraussetzungen in unserer Region, um Vorreiter bei der Verwirklichung einer treibhausgasneutralen Wirtschaft zu werden.”

Minister Pinkwart: “Wasserstoff kann eine Schlüsselrolle für erfolgreichen Klimaschutz in der Industrie einnehmen. Neben der Schaffung der erforderlichen rechtlichen Rahmenbedingungen sollten wir unsere internationale Zusammenarbeit intensivieren. Wasserstoff hat das Potenzial, international gehandelt zu werden, ähnlich wie globale Rohstoffe wie Öl und Erdgas.”

Der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier setzt sich schon länger für die Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft ein. Sein Kommentar: “Um den Erfolg der Energiewende langfristig zu sichern, brauchen wir  CO2-freie Energiequellen. Wasserstoff kann hier ein zentraler Baustein sein. Die Entwicklung der erforderlichen Technologien eröffnet ein enormes industriepolitisches Potenzial und kann zur Schaffung neuer Arbeitsplätze beitragen. Je mehr wir hier zusammenarbeiten, desto mehr können wir international ein Zeichen setzen.”