Berlin © Bart Brouwers
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Berlin plant die verstärkte Nutzung geothermischer Energie. Es wurden drei potenzielle Standorte für Bohrungen ausgewählt, mit denen um das Jahr 2025 begonnen werden soll. Derzeit werden in Berlin mehr als 90 % der Wärmeenergie aus fossilen Brennstoffen gewonnen – eine Statistik, die die Stadt auf ihrem Weg zur Klimaneutralität bis 2045 unbedingt ändern will. In Deutschland hat ein neues Gesetz Gasheizkessel in neuen Häusern verboten, was die Städte dazu veranlasst, nach Alternativen wie Geothermie zu suchen. Die Geothermie hat ein erhebliches Potenzial, insbesondere in Großstädten, in denen andere Möglichkeiten begrenzt sind. Sie liefert zuverlässige Energie mit minimalen Umweltauswirkungen. Um die Investitionsrisiken zu mindern, wird Berlin Sondenbohrungen durchführen. Außerdem soll das geothermische Potenzial an neun weiteren Standorten erkundet werden.

  • Berlin hat 13 potenzielle Standorte für geothermische Energie identifiziert, um den Übergang von fossilen Brennstoffen zum Heizen zu erleichtern.
  • Die Stadt plant, an 3 Standorten Erkundungsbohrungen durchzuführen, um die geothermische Energie zu erschließen.
  • Obwohl die Anfangsinvestitionen hoch sind, unternimmt Berlin Schritte, um die Risiken zu mindern und weitere Standorte zu erkunden.

Erkundung der Tiefen für eine grünere Zukunft

Während sich Berlin auf den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und den Übergang zu erneuerbaren Energiequellen vorbereitet, hat sich die Geothermie als vielversprechende Alternative erwiesen. Die Stadt hat 13 potenzielle Geothermiestandorte identifiziert und technisch untersucht, wobei drei Standorte, nämlich die Urban Tech Republic, das Schumacher-Quartier, das Fernheizwerk Neukölln und der Campus Berlin-Buch, für weitere Erkundungen und Bohrungen vorgesehen sind.

Dieser mutige Schritt ist Teil des ehrgeizigen Plans der Stadt, bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen, ein Ziel, das eine deutliche Änderung der Wärmeversorgungsstrategie erfordert. Derzeit sind über 90 % der Berliner Wärmeerzeugung von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Erdgas und Öl abhängig. Mit der Erschließung der Erdkruste für Heizzwecke macht Berlin einen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft.

Die hohen Kosten der Tiefenerschließung

Trotz ihres Potenzials können die Anfangsinvestitionen für die Tiefengeothermie entmutigend sein. Die Kosten für Sondenbohrungen, die für die Bewertung der Rentabilität der Standorte unerlässlich sind, beginnen bei einer Million Euro. Um das Investitionsrisiko zu verringern, hat der Berliner Senat 2021 die strategische Entscheidung getroffen, die Sondenbohrungen in Eigenregie durchzuführen.

Das Engagement des Senats für die Erkundung des geothermischen Potenzials geht über die ersten 13 Standorte hinaus. So hat der Senat einen Fahrplan zur Erkundung des geothermischen Potenzials an neun weiteren Standorten beschlossen, der das Engagement der Stadt für diese Form der erneuerbaren Energie weiter unterstreicht.

Die Trendwende mit grüner Wärme

Auf dem Weg in eine umweltfreundlichere Zukunft wurden in Deutschland Maßnahmen wie das kürzlich erlassene Verbot von Gasheizkesseln in neuen Häusern ergriffen. Diese Vorschriften haben ein neues Interesse an alternativen Energiequellen geweckt, insbesondere an geothermischer Energie. Die Stadt Berlin steht an der Spitze dieser Bewegung und setzt sich für die Nutzung geothermischer Energie für die Fernwärmeversorgung ein.

Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen ist die Geothermie eine zuverlässige und klimaneutrale Energiequelle. Da die Wärme aus der Erdkruste gewonnen wird, unterliegt sie nicht den gleichen Preisschwankungen und Versorgungsproblemen wie die fossilen Brennstoffe. Das macht sie zu einer attraktiven Option für Städte, die ihre Energiezukunft auf nachhaltige Weise sichern wollen.

Das deutsche Subventionsprogramm: Ein Spielveränderer?

Zur Unterstützung des Übergangs zu umweltfreundlicher Fernwärme hat die deutsche Regierung ein 3-Milliarden-Euro-Förderprogramm aufgelegt. Mit dieser Initiative soll die Entwicklung von Fernwärmenetzen gefördert werden, die zu mindestens 75 % aus erneuerbaren Energien, einschließlich Geothermie, bestehen. Dieses Programm, das bis 2026 laufen soll, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität.

Mit diesem Subventionsprogramm will die deutsche Regierung ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern und erneuerbare Energiequellen fördern. Die Internationale Energieagentur erkennt die Fernwärme als eine wichtige Lösung zur Dekarbonisierung des Wärmesektors an. Die Subventionen wurden von der Europäischen Kommission genehmigt und werden zur Ökologisierung des Fernwärmesektors in Deutschland beitragen. Auch wenn die Anfangsinvestitionen hoch sein mögen, sind die langfristigen Vorteile im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Energiesicherheit unbestreitbar.