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Mit 3,75 Millionen Euro ist der Chemiekonzern BASF mit seinem Tochterunternehmen BASF Venture Capital beim Münchner Startup RE’FLEKT eingestiegen, nachdem das Münchener Augmented-Reality-Unternehmen bereits 2015 Bosch für ein Investment gewinnen konnte.

„Digitale Technologien haben bei der BASF einen hohen Stellenwert. Im Falle von Augmented Reality sehen wir entscheidende Vorteile zum Beispiel bei Simulationen, in der Kommunikation oder beim digitalen Lernen, insbesondere bei der Anwendung und Skalierung in der Industrie“, sagt Markus Solibieda, Geschäftsführer der BASF Venture Capital. „Durch die Partnerschaft mit RE’FLEKT schaffen wir zusätzlichen Mehrwert für unsere Kunden und steigern die Effizienz und Effektivität vieler Prozesse.“

RE’FLEKT ist seit seiner Gründung im Jahr 2012 auf die Entwicklung von Augmented- und Mixed-Reality-Systemen für die Industrie spezialisiert. Mit seiner RE’FLEKT Enterprise AR Suite, einer Plattform zum Erstellen von Augmented-Reality-Inhalten sowie für Remote Support durch Experten, ist das Unternehmen marktführend. Zeitintensive Einsätze und lange Anreisen von Spezialkräften können umgangen werden, indem man die Mitarbeiter vor Ort sozusagen „an die Hand nimmt“. Interaktive und verständliche Handbücher und Anweisungen auf Mobilgeräten und Datenbrillen unterstützen sie mit Schritt-für-Schritt Anweisungen per Augmented Reality.

„Dadurch können Fehler vermieden und Betriebszeiten erhöht werden“, erklärt Wolfgang Stelzle, Gründer und Geschäftsführer von RE’FLEKT. Kunden wie Audi, BASF, BMW, Bosch, Eon, Hyperloop, Hyundai, Leybold, Seepex und Thyssen Krupp können mit der SaaS-Plattform RE’FLEKT ONE ihre bestehenden CAD-Daten in interaktive AR-Anwendungen für mobile Endgeräte und Datenbrillen für Wartung, Schulung und Betrieb umwandeln – und all das Ortsunabhängig und weltweit.

REFLEKT REMOTE, die neueste Komponente der Enterprise AR Suite, wurde auf der Augmented World Expo zum ersten Mal präsentiert. Sie bietet Echtzeit-Unterstützung per Live-Video und ermöglicht direkten Zugriff auf Expertenwissen ohne Zeitverluste. Im cloud-basierten Ereignis-Managementsystem lassen sich Vorfälle erfassen und auswerten, während die Mitarbeiter vor Ort auf Remote-Expertenwissen zurückgreifen können. Die Anwendung läuft unter Android-, iOS- oder Windows, sowie auf ausgewählten Datenbrillen wie der Microsoft Hololens.

„Die herkömmliche technische Dokumentation wird die Anforderungen von Unternehmen an einfache Arbeitsanweisungen und schnelle Hilfe langfristig nicht erfüllen können. Unsere Enterprise AR Suite ermöglicht es Industrieunternehmen, traditionelle Handbücher durch leicht verständliche Anweisungen im Sichtfeld des Mitarbeiters zu erweitern oder ganz zu ersetzen – und zwar genau dort, wo der Bedarf am größten ist. Dafür sind keine Programmierung oder externe Experten erforderlich, was zu höherer Zuverlässigkeit und effizienteren Prozessen in Industrieunternehmen führt”, erklärt Stelzle. „Die Einbindung von Apples ARKit und Googles ARCore gewährt Unternehmenskunden und Endnutzern Zugang zu einer neuen Generation interaktiver Produkthandbücher, Anleitungen zur Fehlersuche und Service-Tools für Smartphones und Datenbrillen.”