Das spanische Start-Up Natural Machines bietet modernste Technologie, die es den Menschen ermöglicht, ihre Lieblingsspeisen und -gerichte schnell und einfach mit einem 3D-Drucker herzustellen.
Ihre Maschine, Foodini, ist ein 3D-Lebensmitteldrucker/Küchengerät, das es einem ermöglicht, Lebensmittel individuell zu gestalten, gesünder zu essen, die Effizienz in seiner Küche zu verbessern und die weniger Lebensmitteln zu verschwenden. Durch die Erstellung aufwendiger Designs und das Drucken präziser Portionen und Formen kann man Foodini nicht nur seine Kochkunst noch abenteuerlicher gestalten, die Maschine bietet auch eine schnelle Lösung für kompliziertere Gerichte wie Ravioli – in nur 3 Minuten. Man wählt die frischen Zutaten aus und Foodini druckt sie aus, so dass sie fertig zum Kochen sind.
Natural Machines hilft auch dabei weniger Lebensmittel zu verschwenden, weil man alle Essensreste in die Maschine einfüllen kann und diese druckt sie aus. Dadurch wird vermieden, dass man gutes Essen wegwerfen muss, das vielleicht seinen Reiz verloren hat.
Um mehr über dieses Start-up zu erfahren (das bereits über 50 Länder beliefert und Büros in New York, Mailand und Peking hat), sprach Innovation Origins mit der Mitbegründerin und CMO, Lynette Kucsma.
Können Sie etwas mir über die Anfänge dieses Start-Up erzählen?
Wir haben vor etwa 7 Jahren angefangen. Eigentlich wollten wir anfangs nicht etwas Neues und Cooles machen, wie z.B. Lebensmittel mit einem 3D-Drucker zu drucken. Wir sahen ein Problem in der Lebensmittelindustrie und der 3D-Druck war eine der besten Möglichkeiten, dieses Problem zu lösen. Es begann alles wegen einer Freundin von uns. Die meisten Unternehmen beginnen mit dem Problem eines Freundes. Unsere Freundin hatte eine Bäckerei in Spanien. Sie wollte in andere Länder expandieren, aber es stellte sich heraus, dass die Kosten unerschwinglich waren. Nicht wegen der Zutaten oder der Arbeit, sondern wegen der Herstellung und des Versands. Die Idee war, sozusagen eine Miniaturanlage zur Herstellung von Lebensmitteln zu schaffen. Was im Wesentlichen ein 3D-Drucker ist. Und so entstand die Idee. Aber dann wurde die schnell größer. Wir haben darüber nachgedacht, und wenn wir tatsächlich Miniaturgeräte zur Lebensmittelproduktion herstellen können, warum können wir das nicht auch für Privatküchen tun und den Menschen die Möglichkeit geben, Dinge herzustellen, die sie derzeit im Supermarkt kaufen? Mit dem zusätzlichen Vorteil, dass sie ihre eigenen frischen Zutaten verwenden können?
Auf welche Art von Herausforderungen sind Sie am Anfang gestoßen, z.B. bei der Suche nach Investoren?
Als wir das Unternehmen gegründet haben, waren wir zunächst nicht auf der Suche nach Investoren. Wir haben sogar viel eigenes Geld investiert. Man muss irgendwie genug an die eigene Idee glauben, um bereit zu sein, die eigenen Finanzen aufs Spiel zu setzen. Das war etwas, zu dem wir definitiv bereit waren. Natürlich gab es am Anfang große Probleme. Das 3D-Drucken als Konzept gibt es mehr oder weniger seit 1980. Die Technologie selbst ist nicht wirklich neu, aber das Konzept, sie so zu verkleinern und ein Gerät zu erschaffen, das alle Arten von Lebensmitteln verwendet, ist definitiv brandneu. Es ist ziemlich komplex. Der 3D-Druck von Lebensmitteln ist nicht so einfach, wie er aussieht. Es ist ein bisschen wie ein Handy. Es sieht sehr einfach aus, aber es ist sehr kompliziert zu bauen. Einer der anderen Vorteile von dem, was wir tun, ist, dass es nicht nur ein 3D-Lebensmitteldrucker ist. Foodini ist auch ein Internet der Dinge (IOT) Küchengerät, es ist mit dem Internet verbunden. Das bedeutet, dass man es aktualisieren kann, so dass man über die neueste Technologie verfügt, ähnlich wie man sein Handy ständig aktualisiert.
Was war Ihr bisher lohnendster Moment für Natural Machines?
Nun, ich hatte bisher mehrere. Einer war natürlich, als CNN mich vor ein paar Jahren zum technischen Superhelden ernannte. Ich fühlte mich wirklich geehrt. Aber ich freue mich auch sehr, wenn die Leute sehen, was wir tun, und sie es wirklich schätzen und eine Zukunft dafür sehen. Zum Beispiel kamen Söhne und Töchter von Senioren in Krankenhäusern und Pflegezentren während der Testsitzungen zu uns und erzählten uns, dass ihre Eltern absolut begeistert waren. Dass sie sich dadurch bezügloch des Essens viel besser fühlen. Das war wirklich lohnend.
Welchen Rat können Sie jemandem geben, der sich selbständig machen will?
Ich habe viele Ratschläge. Aber wenn man Unternehmer werden will, muss man wirklich an das glauben, was man tut. Und daran, dass man wirklich damit im Einklang ist. Trotzdem würde ich den Leuten auch sagen: Ja, man muss einen Plan machen – nur nicht zu viele Dinge planen. Damit meine ich, dass man vielleicht ein ehrgeiziges Ziel hat, das man erreichen will. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, die einen in eine andere Richtung führen könnten. Wenn man also strikt einem Plan folgt, könnte man diese Möglichkeiten ausschlagen. Und das könnte ein Fehler sein. Zumindest wäre es für uns so gewesen. Deshalb sei offen für andere Dinge, die um dich herum passieren könnten.
Wie sehen die nächsten fünf Jahre für Natural Machines aus?
Wir denken eigentlich an 10-15 Jahre in die Zukunft. Wir haben eine ziemlich langfristige Vision. Also, ja, wir machen 3D-Lebensmitteldruck. Aber unsere Hauptmotivation als Unternehmen sind innovative Küchenlösungen. Und wir orientieren uns am Ziel 12 der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung. Dieses befasst sich mit nachhaltigen Konsum- und Produktionszielen. Unser Hauptziel ist es, ergänzende Küchengeräte zu produzieren, die den Menschen helfen, die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren und bei Lebensmitteln den Weg der Nachhaltigkeit zu beschreiten. Wir stellen und vor, dass es 15 bis 20 Jahren so sein wird.
Kurzfristig arbeiten wir an der Gestaltung der zweiten Version unseres Produkts. Das bedeutet, dass es nicht nur Essen drucken, sondern auch kochen wird. So wird man zum Beispiel Weihnachtsplätzchen mit einem Küchengerät herstellen, backen und verzieren können.