Vorbei sind die Zeiten, in denen künstliche Kletterwände zu höhen Türmen wurden. Ab jetzt gibt es rotierende Kletterrouten. Ihr Vorteil: Dank Sensor erhält der Kletterer stets einen anderen Griff. Zudem eignen sich die vertikalen Laufbänder durch ihre Flexibilität für den Einsatz im Event-Bereich, als Trainingsgerät sowie auch für die Rehabilitation. Entwickelt wurde der Krafttrainer namens Everest-Climbing von dem polnisch-deutschen Gründungs-Team Piotr Malecki und Dariusz Salamonowicz. Letzterer erzählte uns mehr über das Produkt.
Wie kamt ihr auf die Idee zur Gründung von Everest-Climbing?
Wir wollten ein Sportgerät erschaffen, das so vielseitig ist, wie keines davor. Ein Gerät, das Spaß macht und als Nebeneffekt unserer Gesundheit sowie unserer Fitness dient. Anfangs hatten wir komplett andere Ideen, waren aber mit diesen nie ganz zufrieden. Dann sagte Piotr „Bauen wir eine Kletterwand“. Anfangs dachte ich, es war nur ein Scherz. Als er mir jedoch erklärte, was er meinte, war ich begeistert.
Die Idee an sich ist zwar nicht ganz neu. Denn unsere Kletterwand arbeitet nach dem Prinzip eines Laufbandes. Doch sie ist vertikal und auf ihr wurden Klettergriffe montiert. Wie unsere Kletterwand funktioniert, könnt ihr am besten in diesem 40 Sekunden langen Video sehen:
Was unterscheidet Everest von herkömmlichen Kletterwand-Lösungen?
Es ist schwer, von herkömmlichen Lösungen zu sprechen, weil solche Geräte noch relativ neu sind und von nur wenigen Firmen weltweit produziert werden.
Doch wir waren die ersten, die die Bewegungssensoren bei einem derartigen Gerät anwendeten. So kann sich die Kletterwand automatisch an die Bedürfnisse des Kletternden anpassen. Zudem entwickelten wir ein neues System, das die Position der Klettergriffe relativ zueinander ständig und automatisch verändert ‒ und zwar während des Kletterns. Dadurch ist die Kletterstrecke nicht nur unendlich lang, sondern sie wiederholt sich nie. Gerade dieses System macht unsere Kletterwand so besonders. Wir haben es übrigens patentieren lassen.
Die Entstehung einer immer neuen Strecke hat gleich einen doppelten Effekt: So wird zum einen das Klettern nie langweilig, da man nie weiß, wann und wo der nächste Klettergriff kommt. Zudem wird dadurch die größtmögliche Übungseffizienz erreicht.
Außerdem nutzen wir speziell für uns hergestellte Klettergriffe. Anfangs haben wir mit den klassischen Klettergriffen gearbeitet und diese in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden ausprobiert. Doch nach cirka zwei Jahren haben wir uns entschieden, eigene Griffe produzieren zu lassen.
Gab es Momente, in denen ihr fast aufgegeben hättet?
Aufgeben ist vielleicht ein wenig zu viel gesagt. Wir haben uns aber schon mehrmals überlegt, was wir machen werden, sollten wir keinen finanziellen Erfolg haben. In solchen Momenten machten wir immer Brainstorming, versuchten unsere Fehler zu analysieren und unsere Strategie anzupassen. Und wir machten weiter. Zum Glück sind wir zwei Gründer. Denn es war schon öfters so, das, wenn einer von uns verzweifelt war, der andere voller Optimismus sprühte. So konnten wir uns gegenseitig jederzeit auch mental unterstützen.
Und worauf seid ihr besonders stolz?
Auf die Möglichkeiten, die unsere Kletterwand allen Menschen gibt. Im Entertainmentbereich zaubert sie ein fröhliches Lächeln in die Gesichter, denn sie macht jedem höllischen Spaß. Im Fitnessbereich bringt sie so schnelle und so fantastische Resultate, wie kein anderes Gerät weltweit. Sie entwickelt alle Muskeln, verbrennt Kalorien, hilft eine perfekte Figur aufzubauen, vom Spaß ganz zu schweigen. Außerdem wird sie im Rehabilitationsbereich von der Hoffnung und von Erfolgsgefühlen begleitet.
Auf welche Lösung von euch dürfen wir uns als nächstes freuen und wo wollt ihr hin?
Eine sehr schöne Frage. Die Kletterwand Everest hat für uns oberste Priorität. Wir arbeiten aber tatsächlich seit anderthalb Jahren an einem neuen Produkt. Hierbei handelt es sich um das Thema VR Motion Simulator. Bis jetzt waren das sehr große Simulatoren, die eher für die Entertainmentbranche, nicht jedoch für einen privaten Nutzer gedacht waren. Schon bald werden wir aber einen kleinen VR Motion Auto-Rennsimulator vorstellen, den sich jeder zu Hause leisten könnte.
Wir wollen die Evererst GmbH in den drei Bereichen Entertainment, Fitness und Rehabilitation positionieren. Die Entertainmentbranche sucht immer gierig nach Neuheiten. Sie hat unser Produkt bereits akzeptiert und sich darin verliebt. Der nächste Schritt ist für uns die Fitnessbranche, die wir derzeit im Focus haben. Vor ein paar Tagen unterzeichneten wir die Verträge mit unseren ersten Referenzstudios. Wir führen derzeit auch Gespräche mit einer großen Fitnesskette.
Und in der nahen Zukunft werden wir uns auch an die Rehabilitationsbranche wenden. Bei verschiedenen Aktionen haben wir mittlerweile viele fantastische Leute kennengelernt, die trotz ihres Handicaps ihre Träume ‒ darunter auch Sportträume ‒, nicht aufgeben. Wir möchten auch unsere anderen Ideen realisieren. Es gibt da noch einige Projekte, die in der Schublade auf ihre Zeit warten.
Habt Ihr zum Abschluss ein paar Tipps für andere Gründer?
Wir sind immer noch recht am Anfang unseres Weges. Ich fühle mich daher nicht befugt den anderen Gründern Tipps zu geben. ‒ Vielleicht ein Punkt: Unterschätzt bitte nicht, wie wichtig heutzutage Marketing und finanzstarke Partner sind. Auch das beste Produkt muss auf dem Markt platziert werden.