Die ersten Ergebnisse der bundesweiten Studie Mobilität in Deutschland 2017 (MiD) liegen für München vor. Demnach sind die Münchner anteilig mehr mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, als noch bei der letzten Erhebung. 2008 wurde sie durchgeführt. Münchner fahren weniger mit dem Auto, gehen aber auch weniger zu Fuß. Erstaunlich: Dies gilt auch für Bürger, die im S-Bahn-Bereich der Stadt, im Münchner Umland, leben.
Mobilitätsquote leicht gesunken
Dennoch ist die Mobilitätsquote – damit ist der Anteil der Personen gemeint, die an einem durchschnittlichen Tag außer Haus mobil sind – leicht gesunken. Demnach waren 88 Prozent der Münchner Bevölkerung im MVV-Einzugsgebiet unterwegs. Als Vergleich: 2008 lag das Ergebnis bei 91 Prozent. Deswegen ist die Anzahl der Wege pro Person leicht zurückgegangen. Aktuell legen Münchner im MVV-Verbundraum und in der Stadt 3,2 Wege durchschnittlich zurück. 2008 waren es noch 3,5 beziehungsweise 3,4 Wege. Als Weg wird laut Studie die Strecke von einem Ausgangspunkt bis zum Ziel gerechnet. Das schließt eventuelle Umstiege und Verkehrsmittel ein.
Somit hat sich die Aufteilung des Verkehrsaufkommens der Wege auf die Verkehrsmittel, der sogenannte Modal Split, in der Stadt München, im MVV-Verbundraum sowie im Münchner Umland positiv entwickelt. Der motorisierte Individualverkehr (MIV) in München ist erfreulicherweise gesunken. Im Münchner Umland dagegen greifen wieder mehr Menschen zu motorisierten Fahrzeugen. Insgesamt ergibt sich für MVV-Bereich aber eine leichte Abnahme des MIV.
Erfreuliches Ergebnis
Oberbürgermeister Dieter Reiter erklärt dazu: „Das ist ein sehr erfreuliches Ergebnis für München und zeigt, dass immer mehr Menschen, auch im Alltag, auf die öffentlichen Verkehrsmittel, aber auch das Fahrrad setzen. Denn neben U-Bahn, Bus und Tram hat auch der Radverkehr in München deutlich zugelegt und seinen Anteil am Gesamtverkehr auf 18 Prozent erhöhen können. Diesen positiven Trend werden wir in den nächsten Jahren durch einen groß angelegten Ausbau des Nahverkehrsnetzes sowie durch ein breiteres Radwegenetz weiter fortsetzen. Denn davon profitieren alle, die in München leben.“
20 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in München besitzen eine Carsharing-Mitgliedschaft. Im Münchner Umland sind es nur drei Prozent. Somit liegt die Quote im MVV-Verbundraum bei zwölf Prozent.
Für tiefgehendere Ergebnisse sind jedoch noch weitere Analysen notwendig. Diese sollen im Herbst dieses Jahres fortgesetzt und in einem Bericht zusammengefasst werden. Da sich das Mobilitätsverhalten im Großraum München auf Grund des starken Bevölkerungs- und Arbeitsplatzwachtums stark verändert hat, sind die Ergebnisse der Studie eine wichtige Grundlage, um den neuen Mobilitätsplan – InnovationOrigins berichtete darüber – zu erarbeiten und entsprechende Ziele, Strategien und Maßnahmen für eine stadtverträgliche Mobilität zu realisieren.
Grafik: Landeshauptstadt München (LHM)
Foto: Pixbay
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