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„Wir digitalisieren die Welt mit künstlicher Intelligenz und Luftbildern“ beschreibt das Münchner Startup TerraLoupe seinen Tätigkeitsbereich auf der Firmenwebsite. Das Unternehmen wurde im Mai 2015 von Manuela Rasthofer, Josef Schindler und Sebastian Gerke gegründet und analysiert mithilfe von AI-Technologie 3D Luftbilder, auf denen alles zu sehen ist, was es auch in der Realität zu sehen gibt: Häuser, Bäume, Swimming Pools, Straßenmarkierungen, Parkflächen etc. „Wir sind der Überzeugung, dass Informationen das neue ‚Gold‘ sind und das Verständnis genauer Geobilddaten die Entscheidungsfindung grundlegend verbessern kann“, sagt die Geschäftsführerin und Gründerin Manuela Rasthofer. „Wir erschaffen einen digitalen Zwilling unserer Umwelt mittels unserer Kernkompetenz, der automatischen Erkennung von Objekten in Luftbildern.“

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Die nötigen Luftbilder bekommt TerraLoupe von seinem Partnernetzwerk und analysiert sie dann bis ins Detail mit eigenen Algorithmen für maschinelles Lernen. „Die vollständige Digitalisierung der Außenumgebung durch Deep Learning ermöglicht es, viele weitere Informationen an eine Geokoordinate zu knüpfen und somit schnell in einem Medium zugänglich zu machen“, erklärt Rasthofer. Vereinfacht ausgedrückt bedeute das, dass die Software mittels KI lerne, verschiedenste Objekte in den unterschiedlichsten Ausführungen selbständig zu erkennen.

Da es in der Umwelt jede Menge Dinge gibt, die auf Bilder ähnlich aussehen, wie z.B. Straßenschilder und Ampeln, Swimming Pools und Teiche oder Solar Panels und Fenster, sind Daten wie die von Google Maps nur bedingt nutzbar. Daher entwickelt man bei TerraLoupe neuronale Netze, die lernen, diese Dinge automatisch voneinander zu unterscheiden. Die Analyse der Luftbilder durch die Deep Learning Algorithmen liefert laut Rasthofer qualitativ hochwertige Geodaten.

Alles auf einen Knopfdruck

„Alle Objekte der realen Welt werden durch gewünschte Merkmale erkannt, klassifiziert und beschrieben. So ermöglichen unsere intelligenten Algorithmen die automatische Bereitstellung präziser Geoinformationen für große geografische Gebiete schnell und kostengünstig.“ Da TerraLoupe alle Objekte und auch ganze Straßenzüge zentimetergenau erfassen kann, legt das Startup eine wichtige Basis, damit sich künftige selbstfahrende Autos sicher fortbewegen können.

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„Aufgrund unserer vielfältigen Objekterkennung unterstützen wir Unternehmen im Bereich des autonomen Fahrens, der Infrastruktur und des Versicherungswesens“, so Rasthofer. „Ob autonome Mobilität oder intelligente Städte – wir stärken die Anwendungen der Zukunft. Denn ein selbstständig fahrendes Auto muss nicht nur unmittelbare Hindernisse wahrnehmen, sondern auch die Verkehrszeichen erkennen und über Straßenbedingungen Bescheid wissen.“

Und die Objekterkennung von TerraLoupe kann noch mehr. „Google Maps und Co. ermöglichen heute sehr genaue Einblicke in Bildern. Der Mensch muss diese aber noch selbst manuell analysieren. Wenn ich wissen will, ob es im Innenhof des Gebäudes einen Parkplatz gibt, muss ich das noch selbst in den Bildern suchen“, betont Manuela Rasthofer. „Wenn ich alle Parkplätze in Deutschland brauche, wird das ein sehr aufwändiger und teurer Prozess. Man braucht viel Zeit, Geduld und Manpower – oder man lässt eine Maschine die Arbeit übernehmen.“ Genau das mache TerraLoupe mithilfe von künstlicher Intelligenz. „Die Objekte werden durch unsere Deep-Learning-Technologie identifiziert und in die Karte eingetragen. So kann man auf Knopfdruck alle benötigte Information abrufen.“

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TerraLoupe-Geschäftsführerin Manuela Rasthofer

Die große Vision einer universalen Geo-Search Engine

Für die Zukunft will man sich bei TerraLoupe auf den autonomen Mobilitätsmarkt konzentrieren. „Wir werden unsere Technologie in diese Richtung weiterentwickeln. Wir möchten einen erheblichen Anteil an Dateninhalten für Smart Maps schaffen. Wir arbeiten Schritt für Schritt daran, das große Ganze zu liefern“, zählt Manuela Rasthofer auf. „So bleiben autonome Systeme nicht nur auf dem Boden, auch gerade Drohnen für Lieferservices oder in Zukunft Personenbeförderung brauchen nicht nur die Lage sondern auch die Höhe von Gebäuden oder Bäumen. Da TerraLoupe die richtigen Partner an Bord hat, sind wir ein Geodatenanbieter, der autonome Mobilität ermöglicht. Trotzdem gibt es noch viel zu tun, um die ganze Welt zu digitalisieren.“

Die „große Vision einer universalen Geo-Search Engine mit vielen Ebenen“ würde sie und ihre Kollegen antreiben, sagt die Firmengründerin. „Unser Team besteht aus hochmotivierten jungen Leuten mit unterschiedlichen Hintergründen und Nationalitäten. Wir haben Experten für Deep Learning und künstliche Intelligenz, Software- und Geo Data Engineers, aber auch Personen, die sich auf die Geschäftsseite konzentrieren. Es ist eine perfekte Kombination, um unsere Technologie weiterzuentwickeln und voranzubringen.“

TerraLoupe hat seinen Hauptsitz in München und eine Niederlassung in Berlin. Der Kundenstamm umfasst mittlerweile DAX-Konzerne wie BMW und die Deutsche Bahn sowie weitere internationale Unternehmen.

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