About Nekonata XR Technologies Gmbh, Markenname: NXRT;
- Founders: Lukas Stranger (CEO) und Martin Wagner (CSO), Patrick Kolar, Alexis Kopciak;
- Founded in: 2019
- Employees: 40
- Money raised: 1,5 Millionen Euro über die Rhomberg Sersa Rail Group und weitere Förderungen. Unter der Federführung von eQventure Erhöhung der Finanzierung auf 3,6 Millionen Euro;
- Ultimate goal: Die globale Markführerschaft für immersive Simulation im Automobil- und Bahnbereich mit Fokus auf Test, Trainings & Engineering Use Cases;
Bislang waren realitätsnahe Fahrzeug-Simulatoren ressourcen- und kostenintensiv – weil Cockpits und Fahrerkabinen physisch nachgebaut werden mussten. Mit dem Mixed-Reality-Simulator vom Wiener Start-up NXRT können die tatsächlichen Fahrzeuge für die Simulation genutzt werden. Dabei wird die reale Umgebung mittels künstlicher Intelligenz in die Windschutzscheibe eines Fahrzeuges projiziert. Die virtuelle Fahrumgebung wird über eine Virtual-Reality-Brille eingeblendet. Auch Steuerungselemente wie Hebel oder Schalter werden dabei sichtbar und bedienbar. Eine Lösung, mit der das Start-up Firmen wie Porsche, Audi, Rhomberg Sersa Vossloh und Rail4mation überzeugte. In dieser Folge der Serie Start-up of the Day spricht CEO Lukas Stranger über den Mixed-Reality-basierten Simulator und die Herausforderungen des Gründens:
Wie ist NXRT entstanden?
NXRT entstand als Spin-off der Fachhochschule Sankt Pölten, wo Patrick Kolar (CTO) und Alexis Kopciak (CIO) 2014 den ersten Virtual-Reality (VR)-basierten Fahrschulsimulator entwickelt haben. Diese Entwicklung mündete zunächst in einem VR-Simulator für Fahrschulen und später im weltweit ersten VR-Simulator in einem realen Auto. 2019 haben wir das Unternehmen, gemeinsam mit Martin Wagner (Co-Founder und CSO) offiziell gegründet. Seit 2021 steht unser Kernprodukt schließlich auch der Bahnindustrie zur Verfügung.
Mittlerweile ist es ein Mixed-Reality-Simulator?
Ja, wir haben dafür MISHBILD entwickelt, einen Mixed-Reality-Algorithmus, mit dem jedes Headset mit einer stereoskopischen Kamera ausgestattet werden kann. Er verschmilzt die virtuelle Umgebung mit der realen Umgebung zu einem Gesamterlebnis, einer sogenannten transitiven Mixed Reality. Das ist unsere Kerntechnologie, welche die Basis für Simulationsprodukte für den Bereich Training, Testing & Engineering bildet – gemeinsam mit unser Sensortechnologie, mit der reale Fahrzeuge binnen weniger Minuten in einen Simulator transformiert werden können.
Welches Problem löst ihr – und warum ist das wichtig?
Unsere Softwareplattform ermöglicht eine schnelle und kostengünstige Erstellung von immersiven Simulationsprodukten. Damit stellen wir Automobil- und Bahnunternehmen eine effiziente Lösung zur Seite, mit der sie die automatisierungsbedingten Herausforderungen bewältigen können. Unsere Simulatoren können sowohl in der Fahrzeugentwicklung angewendet werden als auch in der Fahrschulung und -ausbildung. Außerdem können sie auch im Verkauf von Fahrzeugen genutzt werden – wodurch Testfahrten virtuell im Autohaus stattfinden können. Dabei leitet uns das Ziel der Vision Zero – die Senkung der Todesrate auf der Schiene und der Straße auf null.
Was war die größte Herausforderung, die ihr bewältigen musstet?
Der B2B-Bereich ist allgemein enorm herausfordernd – Corona und der Krieg in der Ukraine haben das noch verstärkt. Das hat unseren Start nicht ganz einfach gemacht. Trotzdem läuft es gut bei uns. Wir wissen, wofür wir stehen und ziehen unsere Mission durch.
Was waren die bisher schönsten Momente?
Da jeden Tag so viele coole Dinge passieren, fällt es schwer einen bestimmten Moment festzumachen. Zwei Ereignisse sind mir dennoch bleibend in Erinnerung geblieben: der offizielle Produktlaunch unserer ersten Lösung und der Bezug unseres ersten richtigen Büros. Damals waren wir knapp 15 Leute und ich dachte ‚wow, wir haben eigentlich schon einiges geleistet und vielleicht auch das eine oder andere richtig gemacht‘.
Wie schwer war es, eine Finanzierung aufzustellen?
Zum Zeitpunkt unserer ersten Investmentrunde war der Risikokapitalmarkt ziemlich heiß. Das führte dazu, dass wir am Ende deutlich mehr Angebote an frischem Kapital hatten, als für den nächsten Schritt in der Unternehmensentwicklung eigentlich notwendig. Aber natürlich waren wir vorweg mit sehr vielen Risikokapitalgebern im Austausch, um überhaupt in den Genuss diese Situation zu kommen.
Wie sind die Bedingungen an eurem Standort?
Die meisten unserer Mitarbeiter sitzen in unserem Wiener Büro. Hier sind die Bedingungen grundsätzlich hervorragend, aber auch wir spüren den Kampf um Talente – obwohl wir in einem Segment agieren, an dem junge Studierende enorm interessiert sind.
Weshalb wir mit einem stabilen Wachstum rechnen. In Zukunft werden wir uns mit weiteren Büros in Salzburg und gegebenenfalls auch München stärker aufstellen.
Wo möchtet ihr mit eurem Unternehmen in fünf Jahren sein?
Mein Team und ich arbeiten an der globalen Markführerschaft für immersive Simulation im Automobil- und Bahnbereich. Dabei haben wir stets den echten Mehrwert unserer Lösung vor Augen sowie die Vision, die Welt ein Stück weit sicherer zu machen.
Was macht euren Mixed-Reality-Simulator besser/anders als existierende?
Wir sehen Simulation stets ganzheitlich und entwickeln neben einer agilen Softwareplattform auch einzelne Hardware-Komponenten, um die Handhabung unserer Lösung spürbar zu verbessern. Ein Beispiel dafür ist unser eigens modelliertes Mixed Reality-Headset (MISHBILD) oder unsere Lenkplattform, die reale Fahrzeuge binnen Minuten zu Simulatoren macht. Ebenso betrachten wir auch die Wertschöpfungskette gesamtheitlich, um niemals den Fokus auf die Anwender zu verlieren, was im Extended Reality-Umfeld leider viel zu häufig der Fall ist.
Hiring?
Da wir stetig wachsen sind wir auch ständig auf der Suche nach guten Köpfen im technischen Projektmanagement, Business Development, 3D Game Art, Unity Development und Simulation Design. Die Details dazu finden Sie auf unsere Homepage unter www.nxrt.io/jobs.
Danke für das Gespräch.
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