Intelligente Kleidung, sogenannte „Smart Clothing“, gibt es schon länger. Diese Bekleidungsstücke sind mit von außen unsichtbaren elektronischen Geräten oder Funktionen ausgestattet sind, die zum Beispiel beim Sport die Herzfrequenz messen oder die Heizung einschalten, wenn die Außentemperatur sinkt. Das schwedisch‐schweizerische Unternehmen diPulse bringt nun aber gemeinsam mit Sport‐Tiedje erstmals eine intelligente Sportbekleidung auf den deutschen Markt, die auf dem Prinzip der Neuromuskulären Elektrischen Stimulation (NMES) basiert und völlig ohne Kabel auskommt.
NMES ist eine Weiterentwicklung des bereits bekannten Elektro‐Myo‐Stimulations (EMS)‐Trainings, bei dem elektrische Impulse während des Trainings Muskelfasern stimulieren. Diese Impulse gehen bis in die Tiefenmuskulatur und verstärken den Trainingseffekt. Ein weiterer angenehmer Effekt des Trainings unter Strom ist, dass es Verletzungen vorbeugen und sich auch positiv auf die Regenerationszeit auswirken kann. Für Spitzensportler gehört das EMS-Training daher häufig schon fix zum Trainingsplan.
Aber nicht nur Profisportler, auch Freizeitsportler trainieren immer mehr in Fitnessstudios, die dieses spezielle Muskelstimulations‐Training anbieten. Bisher mussten die Menschen dazu aber mit Elektroden, die auf der Haut aufgebracht werden, verkabelt werden oder in spezielle Westen und Anzüge schlüpfen. Die neuartige Funktionskleidung von diPulse braucht das alles nicht und kommt völlig ohne Kabel aus. Die Elektroden basieren auf Kohlenstoff‐Nanoröhrchen, sind hauchdünn und tragen kaum auf. So können die Sportler ihr Training komplett ortsunabhängig, überall durchführen und haben maximale Bewegungsfreiheit. Außerdem ist die Kleidung auch optisch ansprechend, da sie sich kaum von herkömmlicher Funktionskleidung unterscheidet.
Zur Überwachung des Trainings gibt es passend dazu natürlich eine App fürs Smartphone, die durch das Training führt und dabei hilft, die Muskelstimulation zu starten und zu verwalten. Auch innerhalb dieser App gibt es verschiedene Stimulationsprogramme für unterschiedliche Ziele. Die Verbindung geschieht per Bluetooth.
Ganz billig ist diese innovative Sportbekleidung allerdings nicht. So kosten ein Smart Shirt und eine Hose jeweils knapp 350 Euro, ein komplettes „Skin Kit“ mit dem passenden Zubehör wie „Heart Rate Module“, „Stim Module“, Adapter etc., schlägt mit 1.099 Euro zu Buche.
Entwickelt hat diPulse die smarte Kleidung gemeinsam mit dem chinesischen Textilspezialisten Far Eastern New Century (FENC). Vertrieben wird sie von Sport‐Tiedje.
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