Für Elektrofahrzeuge gibt es unterschiedliche Ladesysteme, welches System das beste und effizienteste ist, daran scheiden sich die Geister. Im Januar 2020 wurde unter des Leitung des französischen Automobilherstellers Renault das von der EU-Kommission finanzierte Projekt „INCIT-EV“ gestartet, um diese Frage zu beantworten und neue Technologien zu erforschen. Das INCIT-EV-Projekt, an dem insgesamt 33 Partner aus acht Ländern beteiligt sind, läuft über 48 Monate, bis Dezember 2023 und hat zum Ziel, durch Feldversuche innovative Ladetechnologien für E-Autos zu entwickeln. Dazu werden sieben innovative Ladetechnologien unter realen Bedingungen an ausgewählten Standorten in Europa getestet, unter anderem auch die kontaktlose dynamische Ladetechnik (CDC).
Das gesamte Projekt ist in zwei Phasen unterteilt, wobei in Phase 1 bis April 2020 erst mal die Bedürfnisse und Anforderungen der Nutzer analysiert werden. Dann folgt eine Bewertung der Ladetechnologien und ihrer Integration in die Infrastrukturen. In Phase 2 stehen die sieben Technologiedemonstrationen an ausgewählten Standorten im Mittelpunkt. Sie wird ab der zweiten Hälfte des Jahres 2022 bis zum Ende des Projekts laufen.
Geplant sind hier:
- Ein dynamisches Induktionsladesystem für die städtische Umgebung in Paris, Frankreich
- Hochspannungs-Ladesysteme in den Außenbezirken von Tallinn, Estland
- Optimiertes bidirektionales „intelligentes Laden” in Amsterdam und Utrecht, Niederlande
- Ein dynamisches Induktionsladesystem in Stadtrandgebieten/Fernbereichen in Versailles, Frankreich
- Eine Ladestation auf einem Parkplatz für Car-Sharing-Fahrzeuge am Stadtrand von Turin, Italien
- Bidirektionales Laden mit geringer Leistung (auch für Zweiräder) und statisches, drahtloses Aufladen auf den Taxispuren am Flughafen und Hauptbahnhof in Saragossa, Spanien
„Das INCIT-EV-Projekt, das wir gestartet haben, ist eine Demonstration nutzerorientierter städtischer und weitreichender Ladelösungen, um eine engagierte Einführung von Elektrofahrzeugen in Europa zu fördern“, sagt Xavier Serrier, Projektleiter für Ladesysteme für Elektrofahrzeuge in der Forschungsabteilung bei Renault. Dieser kundenzentrierte Ansatz würde dazu beitragen, ein neues Ökosystem aufzubauen und technologische Ladelösungen zu entwickeln, die europaweit eingeführt werden könnten, um die Elektromobilität zu fördern und zu unterstützen, betont das Unternehmen.
An dem Projekt nehmen 32 führende Industrieunternehmen, Universitäten, Institute, Städte, Start-ups und KMUs teil, um die Elektromobilität in Europa durch nutzerzentrierte Experimente mit Elektroautos zu fördern. Die 33 Mitglieder des Konsortiums kommen aus in Estland, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Slowenien, Spanien und der Türkei.