Intelligente, selbstfahrende Autos gelten als Zukunft der Mobilität. Damit so ein Auto jedoch in allen Situationen richtig reagiert, muss es auch potentielle Gefahren erkennen und verarbeiten. Die Künstliche Intelligenz entsprechend zu trainieren, ist aber sehr zeitaufwändig und kostspielig. Bei Porsche Engineering geht man nun neue Wege und bedient sich Hilfsmitteln aus der Gaming-Welt: Game Engines. Diese sind bei Computerspielen verantwortlich für realistisches Verhalten von Objekten, wie beispielweise Autos, und erzeugen fotorealistische Bilder.
Mit Hilfe dieser Software-Pakete entwickelt und erprobt Porsche Engineering virtuell unter anderem hochautomatisierte Fahrfunktionen. So werden Entwicklungszeiten verkürzt, was wiederum Kosten einspart und Mobilität sicherer macht. In Zukunft sollen Game Engines im Porsche Car Configurator sogar Kunden direkt bei der individuellen Konfiguration der Fahrzeuge im Handel unterstützen.
Jedes Szenario möglich
“Für die Entwicklung und Erprobung des Fahrzeugs von morgen setzen wir unterschiedlichste Technologien ein“, sagt Dirk Lappe, technischer Geschäftsführer von Porsche Engineering. “Game Engines kommen dabei neben künstlicher Intelligenz eine entscheidende Rolle zu. Sie trainieren Fahrerassistenzsysteme mit synthetischen Sensordaten. So können jedes Szenario und jede Eventualität im Detail durchgespielt werden.“
Bei Testfahrten in der realen Welt tritt dagegen nicht jedes Ereignis auf, auf das die Algorithmen von Fahrerassistenzsystemen trainiert werden sollen. “Die mithilfe von Game Engines simulierten Fahrten haben den Vorteil, dass sie sich beliebig oft wiederholen lassen, kontrollierbar sind und weniger Zeit beanspruchen“, so Lappe. Porsche Engineering setzt dabei allerdings nicht nur auf rein reale oder rein virtuelle Trainings. Die Experten bedienen sich Mischformen, bei denen beispielsweise ein reales Fahrzeug auf virtuelle Objekte reagieren muss.
Neben dem Training von Fahrerassistenzsystemen kommen Game Engines auch bei der Fahrzeugkonstruktion zum Einsatz. Auf diese Weise werden weniger reale Prototypen benötigt, was ebenfalls Zeit und Kosten spart. Hierfür nutzt das Unternehmen des hausintern entwickelte Visual Engineering Tool. Mit einer Augmented Reality (AR)- oder Virtual Reality (VR)-Brille können so unter anderem auf Basis von CAD-Daten Fragen zur optimalen Anordnung von Bauteilen geklärt werden. Ganz ohne kostspielige reale Modelle.
Realistische Simulation auch für Kunden
Auch das Kauf-Erlebnis der Kunden werde durch Game Engines in Zukunft weiter gesteigert, betont man in Weissach. Porsche testet aktuell bereits einen sogenannten Virtual Reality Car Configurator. Mit dem können Kunden in Porsche Zentren in Zukunft über einen Gaming-PC mit angeschlossener VR-Brille eine beinahe fotorealistische, dreidimensionale Simulation ihres Fahrzeugs sehen.
“Software-Entwickler mit Gaming-Hintergrund prägen die Zukunft der Mobilität ebenso wie Maschinenbau-Ingenieure und KI-Experten“, erklärt Lappe weiter. “Das intelligente und vernetzte Fahrzeug entsteht durch die Kombination aus erstklassiger Automotive-Expertise mit Software-Kompetenz. Wir sind Autofreaks, die es gleichzeitig lieben, zu programmieren.“
Titelbild: Wie im Showroom – Der Virtual Reality Car Configurator wird Kunden eine dreidimensionale Simulation ihres künftigen Fahrzeugs präsentieren.Taycan: Stromverbrauch kombiniert 28,7 – 28,0 kWh/100 km; CO₂-Emissionen kombiniert 0 g/km © Porsche Engineering
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