In den kommenden Jahren wird der Flughafen Eindhoven sich auf Innovation statt auf Wachstum konzentrieren. Anfang dieses Monats beschloss die Ministerin für Infrastruktur und Wasserwirtschaft, Cora van Nieuwenhuizen, dass der Flughafen Eindhoven bis mindestens 2022 nicht weiter wachsen soll. „Das gibt uns etwas Zeit zu sehen, wie wir die Prozesse am und um den Flughafen intelligenter gestalten können“, sagt Innovationsmanager Ivar van der Smaal. Zu diesem Zweck will der Flughafen enger mit der Region zusammenarbeiten.
„Früher lag wenig Fokus auf Innovationen und es gab nur wenig Gelegenheiten dafür, weil wir uns voll und ganz für die Förderung des Wachstums einsetzten“, erzählt Van der Smaal. Einer der Hauptgründe für den eingeführten Wachstumsstillstand ist der Grad der Lärmbelastung und der CO2-Emissionen. „Wir befinden uns in einer intelligenten Gegend, in der viele Lösungen für Probleme gefunden werden. Wir wollen dieses Wissen stärker nutzen, indem wir zusammenarbeiten.“
Universitätsprojekt als Ausgangspunkt
Anfang des Jahres hatte der Flughafen Eindhoven bereits ein Projekt mit der Technischen Universität Eindhoven (TU/e) durchgeführt. Die Studierenden haben sich eine Lösung ausgedacht, um Warteschlangen zu Stoßzeiten während der Sicherheitskontrolle zu verkürzen. Sie führten ein Sicherheitsquiz durch, das die Passagiere nach dem Scannen eines QR-Codes auf ihrem Handy spielen konnten. „Die Fragen beziehen sich auf das Vorgehen bei der Sicherheitskontrolle. Zum Beispiel, ob der Gürtel entfernt werden muss. Eine andere Frage ist, ob die Elektronik in separate Kisten gehört“, erklärt Van der Smaal. Wenn die Passagiere die Fragen richtig beantworten, dürfen sie die Kontrolle auf einer schnelleren Strecke passieren. „Erfahrene Passagiere müssen nicht mehr auf Menschen warten, die nicht wissen, was sie tun sollen. Noch dazu hat das Sicherheitspersonal diesen Fahrgästen auf der Schnellstrecke auch weniger zu erklären“.
Das Konzept wurde auf zwei verschiedene Arten getestet. „An einem Tag näherten sich die Studierenden aktiv den Passagieren, um am Quiz teilzunehmen und die Warteschlange bei der Sicherheitskontrolle zu umgehen“, sagt er. „Danach haben wir für einen Tag nur noch Informationsbanner platziert, damit die Leute den QR-Code selbst scannen konnten. Laut dem Innovationsmanager nahmen die Reisenden das positiv entgegen. „Leider konnten wir dies jedoch nicht zu Spitzenzeiten testen. Dann ist die Bereitschaft der Passagiere zur Teilnahme am größten.“ Deshalb will er das Konzept in den arbeitsreichen Sommermonaten noch einmal testen.
Studierende öffnen anderen die Augen
Die Zusammenarbeit mit den Studierenden führt oft zu überraschenden Erkenntnissen. „Die Herangehensweise an bestimmte Probleme ist in der Regel sehr unterschiedlich zu dem, was wir gewohnt sind“, sagt der Innovationsmanager. Die Studierenden schauen mehr über den Tellerrand. „Wir hätten große Kommunikationswege einrichten können, aber eine intelligente und interaktive Informationsversorgung über die Smartphones der Fahrgäste funktioniert besser.“
Flughafen übernimmt in der Zusammenarbeit die Führung
Van der Smaal: „Die Ergebnisse dieses kleinen Pilotenprojekts zeigen genug Potenzial, um diese Zusammenarbeit fortzusetzen.“ Eindhoven Airport will daher in den kommenden Jahren verstärkt mit Design-, Technologie- und Wissensinstituten, Start-ups und Unternehmen in der Region zusammenarbeiten. „Es gibt verschiedene soziale Probleme, die wir gemeinsam lösen können, zum Beispiel in den Bereichen Nachhaltigkeit und Mobilität“, sagt er. Er sieht darin eine vermittelnde und moderierende Rolle für den Flughafen.
Die genauen Themen, mit denen der Flughafen sich beschäftigen will, sind noch nicht bekannt. Die beteiligten Parteien werden sich in naher Zukunft damit befassen. Laut dem Innovationsmanager könnte Mobilität rund um den Flughafen einer der Verbesserungspotenziale sein. „In diesem Zusammenhang könnten wir beispielsweise mit Verkehrsunternehmen und Parteien in Bezug auf autonomes Fahren und intelligente Mobilität zusammenarbeiten.“