Der Ausrüster von Chipherstellern, ASML, mit Stammsitz im niederländischen Veldhoven hat 2018 erneut alle Umsatzrekorde gebrochen. Getrübt wird die Freude darüber durch eine Umsatzwarnung für das laufende Quartal. Das Unternehmen erwartet einen deutlich niedrigeren Umsatz als im Vorquartal. Zum Teil führt ASML das auf Produktionsausfälle zurück, die ihren Ausgangspunkt Ende 2018 in einem Brand beim ASML-Zulieferer Prodrive haben. Ebenfalls negativ wird sich die Strafzahlung auf die ASML-Bilanz auswirken, die das Unternehmen zusammen mit Carl Zeiss an Nikon leisten wird. Alle drei Unternehmen hatten sich kürzlich auf die Beilegung von Patenstreitigkeiten geeinigt. ASML und Zeiss werden Nikon zusammen 150 Millionen Euro zahlen. Nichtsdestotrotz sieht ASML den langfristigen Ausblick positiv.
Laut ASML hat der Brand im Dezember einen negativen Einfluss von 300 Millionen Euro auf den Umsatz. Im zweiten Quartal 2019 wird dies weitgehend kompensiert sein. ASML hatte bereits davor gewarnt, dass dieses Problem zu Verzögerungen bei der Auslieferung von Maschinen führen würde.
Stetiges Wachstum von Umsatz und Gewinn
2018 erzielte ASML einen Umsatz von 10,9 Milliarden Euro und einen Gewinn von 2,6 Milliarden Euro. 2017 lagen die Zahlen noch bei 9 Milliarden Euro Umsatz und 2 Milliarden Euro Nettogewinn. Für das letzte Quartal bedeutend waren fünf Aufträge für große Chip-Maschinen im Wert von jeweils mehr als 100 Millionen Euro. Mit der neuen Technik können Computerchips kleiner und leistungsfähiger gebaut werden. 2019 will ASML 30 solcher Maschinen an Kunden ausliefern.
Patentstreit beigelegt
Die 2017 mit Nikon begonnen Patentstreitigkeiten stehen diesem Vorhaben jetzt nicht mehr im Weg. Gegen die Zahlung von 150 Millionen Euro wollen ASML, Carl Zeiss und Nikon den Streit über Patente für Lithographiegeräte und Digitalkameras beenden. Im Februar 2019 wollen die drei einen endgültigen Vergleichs- und Kreuzlizenzvertrag abschließen.
Der Konflikt hatte sich im April 2017 verschärft, als Nikon ASML zusammen mit seinem strategischen Partner Zeiss verklagt hat. ASML kündigte sofort einen Gegenangriff an und begann mit der Einreichung einer Klage gegen Nikon wegen der Verletzung von mehr als zehn Patenten, die sich auf eine breite Palette von Produkten in den Bereichen Ausrüstung für die Halbleiter- und Flachbildschirmherstellung sowie Digitalkameras bezogen.