Foto Pixabay
Author profile picture

In den vergangenen zwei Wochen war einiges los, was den Besuch des deutschen Biotech-Unternehmens Curevac im Weißen Haus angeht. Zusammen mit einer ganzen Reihe anderer Pharmaunternehmen informierte das Unternehmen Donald Trump über mögliche Impfstoffe gegen das COVID-19-Virus. Dieser Besuch löste Spekulationen über die Absichten der amerikanischen Seite aus, die an diesem Wochenende in der “Welt am Sonntag” in der Botschaft gipfelten, dass die USA das Unternehmen übernehmen wollen. Und nicht nur das. Die Amerikaner würden auch den Corona-Impfstoff für sich behalten wollen.

Video des Besuchs bei Trump

Glücklicherweise erwies sich die Berichterstattung als stark übertrieben. Curevac sowie der größte Anteilseigner Dietmar Hopp und das deutsche Gesundheitsministerium dementierten in allen Punkten. Zudem könnte eine Übernahme blockiert werden, so das Wirtschaftsministerium.

CureVac konzentriert sich auf die Entwicklung eines mRNA-basierten Coronavirus-Impfstoffs zum Schutz der Menschen weltweit. Wir enthalten uns eines Kommentars zu Spekulationen und weisen Behauptungen über Angebote zur Übernahme unseres Unternehmens oder unserer Technologie zurück.
Zu unserer Pressemitteilung: https://t.co/DQGWgdcUJc

– CureVac (@CureVacAG) 15. März 2020

Besonders letzteres ist ein beruhigender Gedanke, da Unternehmen in ganz Europa Impfstoffe und Medikamente gegen COVID-19 entwickeln. Und in all diesen Ländern gibt es Gesetze, die Übernahmen stoppen können, wenn dies im öffentlichen Interesse liegt. In Deutschland gilt dies insbesondere seit der Übernahme des Roboterherstellers Kuka durch ein chinesisches Unternehmen, woran im Nachhinein aufgrund des umfangreichen Know-hows von Kuka erhebliche Kritik bestand.

Biotechnologie

Dies gilt für Curevac im Bereich der Biotechnologie. Nicht umsonst sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier am Sonntagabend im “Bericht aus Berlin”, er finde die Entscheidung von Curevac, eine Übernahme zu blockieren, “großartig”. Altmaier: “Wir werden dafür sorgen, dass Curevac die notwendige Unterstützung erhält. Deutschland steht nicht zum Verkauf. Und wenn es um wichtige Infrastruktur und nationale und europäische Interessen geht, werden wir handeln, wenn wir dazu gezwungen werden”.

“Deutschland steht nicht zum Verkauf” – so @peteraltmaier #CDU im #BerichtausBerlin zum vermeintlichen Streit mit den USA um Impfstoff. #Coronavirus #CureVac pic.twitter.com/lQe6jWTIW2

– Botschaft aus Berlin (@ARD_BaB) 15. März 2020

Dutzende von Unternehmen und Universitäten arbeiten an einem Corona-Impfstoff

Curevac arbeitet mit dem Paul-Ehrlich-Institut an der Entwicklung eines Impfstoffs. Aber natürlich sind sie nicht die einzigen, die an einem Heilmittel für Corona arbeitet. Es gibt Dutzende – sehr große Unternehmen wie Johnson & Johnson und Gilead Sciences bis hin zu den vielen kleinen, die unterschiedliche Wege gehen, um einen Impfstoff herzustellen.

Bei Innovation Origins konnte man an diesem Wochenende zum Beispiel über Erasmus MC und die Universität Utrecht lesen, die einen Antikörper gegen COVID-19 gefunden haben. In China arbeiten nach Angaben der China Morning Post acht Institute an fünf verschiedenen Methoden für einen Impfstoff. Das amerikanische Unternehmen Novavax hat sich mit der Universität von Queensland zusammengetan. Die deutsche Universität Marburg arbeitet an einem Impfstoff. Dasselbe gilt für das Pharmaunternehmen Janssen und die Universität Oxford.

Und dann gibt es Biotechnologie-Unternehmen wie CureVac, Moderna, Inovio und ConeaRX, die ihre Suche nach Impfstoffen auf die so genannte mRNA-Technik stützen. Das “m” steht für Messenger und die RNA für Ribonukleinsäure. Dies ist ein Molekül, das im Körper eine wichtige Rolle bei der Übertragung und Kodierung von Genen spielt. Auch Viren können sich über mRNA replizieren. Bei einem Impfstoff besteht der Trick darin, der mRNA die Information eines modifizierten Coronaproteins zu geben. Mit etwas Glück löst dies dann eine Immunreaktion aus, und der Körper wehrt sich mit Antikörpern.