In München gab es bereits ein eigenes preiswertes Solarauto, heute kommt eine niederländische Variante speziell für die Stadt dazu: Trupp (Solarquad). Die Idee dazu kam von zwei ehemaligen Lightyear-Mitarbeitern, die ein preiswertes Solarauto für eine große Gruppe von Verbrauchern entwerfen wollten.
In diesem 45 km/h schnellen Solarauto können zwei Passagiere nebeneinander sitzen und im Kofferraum gibt es genügend Platz für Gepäck. Der Squad kombiniert den praktischen Komfort eines Rollers mit dem Komfort und der Stabilität eines Stadtautos. Auf Bleche und Türen wurde verzichtet, um das Auto so leicht und günstig wie möglich zu machen. Der Trupp kostet knapp 6.000 Euro.
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Das Solarauto kann über ein eigenes Sonnendach automatisch bis zu 9.000 Kilometer pro Jahr aufladen. Das ist alles, was man braucht, um jeden Tag 30 Kilometer oder etwa eine Stunde emissionsfrei zu fahren, so Robert Hoevers, CEO von Squad Mobility. „Die meisten Fahrzeuge in diesem Segment fahren nicht viel mehr als 6.000 Kilometer im Jahr. Wenn Nutzer jedoch eine zusätzliche Reichweite benötigen, kann es direkt an einer normalen Steckdose aufgeladen werden. Voll aufgeladen, kann man bis zu 100 Kilometer fahren. Die Verbraucher können auch zusätzliche Akkupacks für mehr Reichweite bestellen.”
Alte Städte brauchen neue Lösungen
Nach Ansicht von Hoevers sind Emissionen und Staus die größten Probleme bei der städtischen Mobilität. „Unsere alten Städte sind nicht für Autos ausgerüstet. In den Niederlanden sehen wir einen Trend zur weiteren Urbanisierung, wobei 90% der Stadtbewohner in Vororten und Umland leben. Alle diese Menschen fahren gerne regelmäßig in die Stadt. Zur Arbeit, Schule, zum Ausgehen oder Einkaufen. Letztendlich ist dies nicht machbar. Öffentliche Verkehrsmittel und Radfahren sind ausgezeichnete Lösungen, aber sie sind nicht für alle eine gute Alternative. Zum Beispiel, wenn es regnet oder wenn man weit weg von einer Bushaltestelle oder einem Bahnhof wohnt.”
Parkende Autos benötigen etwa 10 Quadratmeter Fläche, während ein Squad nur 2 Quadratmeter benötigt. „Man kann fünf Squads auf dem gleichen Platz wie ein Auto parken, kreuzweise auf einem Parkplatz. Man muss beim Parken nicht auf offene Türen achten, das spart Platz.”
Hoevers arbeitet mit Chris Klok zusammen. Er ist verantwortlich für das Design des Solarautos. Gemeinsam verfügen sie über mehr als 40 Jahre Erfahrung in der Mobilität, vom Roller über das Motorrad, die FIA Formel E, Solarautos und sogar fliegende Autos. „Wir haben viel Zeit mit dem Design des Squads verbracht. Die kompakten Abmessungen waren eine große Herausforderung. Wir wollten weg vom ‚Auto-Archetyp‘, bei dem sich die Menschen in einer kleinen, abgeschlossenen Box durch die Stadt bewegen. Ziel war es, ein sozialeres, interaktiveres Erlebnis zu schaffen, bei dem die Fahrgäste in das soziale Umfeld ihrer städtischen Umgebung einbezogen werden und gleichzeitig Komfort und Schutz vor den Elementen erleben. Ein kompletter Überrollkäfig mit Gurten und der Stabilität von 4 Rädern bieten maximale Sicherheit für alle Passagiere. Helme sind nicht nötig.”
Von A nach B schnell, einfach, sicher und zuverlässig
Der Squad wurde auch für Car-Sharing-Plattformen entwickelt. Hoevers: „Nutzer dieser Plattformen wollen schnell und einfach sicher von A nach B gelangen. Die Städte suchen nach Lösungen mit minimalem Platzbedarf und geringsten Emissionen. Die automatische Ladung mit Solarenergie ist natürlich ideal für eine Car-Sharing-Plattform. Die tragbaren, austauschbaren Batterien minimieren die ‚Ausfallzeiten‘, die der Squad beim Aufladen hat. Darüber hinaus sind Robustheit, Festigkeit und geringer Wartungsaufwand die wichtigsten Anforderungen in diesem Markt.” Abonnement- und Leasingoptionen werden ab 2020 angeboten. Ziel ist es, den Mietpreis unter 100 Euro pro Monat zu halten.
Gleichzeitig bringt das Unternehmen auch eine Variante mit mehr Platz im Kofferraum auf den Markt und denkt darüber nach, in Zukunft eine 80km/h-Version auf den Markt zu bringen.