Der UrmO (kurz für Urban Mobility) ist ein elektrisch betriebenes, nur 6,5 Kilo leichtes, Kleinstfahrzeug, mit dem man 15 km/h schnell und bis zu 20 Kilometer weit fahren kann. Optisch erinnert der UrmO, der vom gleichnamigen Startup in München entwickelt wurde, an den Segway oder ein Hoverboard. Die Erfinder des innovativen Fortbewegungsmittels, Sebastian Signer, Felix Ballendat und Jakob Karbaumer, betonen aber, dass er damit nur sehr bedingt vergleichbar ist.
„Das Fahrprinzip stammt vom Segway, nach vorne lehnen, beschleunigen, nach hinten lehnen, bremsen“, sagt Signer, einer der drei Gründer von UrmO. „Die Besonderheit des UrmO ist, dasser leichter und kleiner ist als ein Segway und dadurch perfekt alltagstauglich, auch wegen der großen Reifen.“ So kann man mit dem UrmO auch problemlos kleine Hindernisse wie abgesenkte Bordsteine überfahren, und wenn es regnet, sogar einen Schirm halten, um nicht nass zu werden, da der UrmO ohne Lenkstange auskommt. „Da wir einen anderen Lenkmechanismus haben, kann man bei uns eine Kaffeetasse in der einen Hand und einen Regenschirm in der anderen halten.“
Auf öffentlichen Straßen darf man momentan zwar noch nicht fahren, die Gründer gehen aber davon aus, dass eine Zulassung noch in diesem Jahr erfolgen sollte. „Die Zulassung wird auf alle Fälle sehr nah am Fahrrad angelehnt werden und der UrmO darf dann auf dem Radweg eingesetzt werden, wahrscheinlich ohne Nummernschild.“
Kein Kinderspielzeug
Im Gegensatz zum Hoverboard ist der UrmO nicht als Kinderspielzeug, sondern als „ernsthaftes Fahrzeug“ gedacht. „Es ist als Ergänzung für Pendler, als Ergänzung im Kofferraum im Auto gedacht, um die letzte Meile damit in der Stadt zu fahren und nicht als Kinderspielzeug geeignet“, so Signer. Als Kinderspielzeug wäre der UrmO, der im Einzelhandel um die 1.800 Euro kosten wird, wohl auch etwas zu teuer.
„Das ist konstruktionsbedingt“, erklärt er. „Es wiegt ungefähr die Hälfte eines Hoverboards“, und um das zu erreichen, müsse man auch entsprechend teure Materialien verbauen. „Die Unterschale ist aus Aluminium und die tragenden Materialien sind aus Kohlefaser.“ Gebaut wird der UrmO (noch) in der hauseigenen Werkstatt, sobald die Serienproduktion angelaufen ist, soll das gesamte Fahrzeug von einem Zulieferer in Deutschland kommen.
Die Idee zum UrmO kam ursprünglich von Mitbegründer Felix Ballendat, der ein Benzinauto in ein Elektroauto umgebaut hatte, in München dann aber feststellen musste, „dass man auch mit einem Elektroauto im Stau steht und somit nur eines der Probleme gelöst ist“, lacht Signer. „Daher hatten wir vor fast drei Jahren die Idee, so ein Fahrzeug zu entwickeln und werden von der Hochschule gefördert.
Ohne diese Förderung wäre das Projekt wohl auch nicht möglich gewesen, denn der Entwicklungsaufwand betrug zwei Jahre. „Wir haben alles selbst entwickelt und haben auch Patente eingereicht, unter anderem für den Klappmechanismus und die Kraftübertragung mit dem hohlen Rad, was sehr schick aussieht und auch Gewicht spart.“
Und was kommt nach dem UrmO? Ideen stünden schon im Raum, sagt Signer, momentan konzentriere man sich aber noch darauf, den UrmO auf dem Mark zu bringen. „Er wird im Oktober diesen Jahres zuerst auf Kickstarter im Crowdfunding angeboten und die Auslieferung wird dann nächstes Jahr stattfinden. Wir industrialisieren indem wir eine Serienproduktion bei einem Systemlieferanten aufbauen.“ Erst danach wolle man sich auf etwas Neues konzentrieren – natürlich auch wieder im Bereich E-Mobility.