Für Besucher, die Anfang des Monats beim Eurosonic Noorderslag (ESNS – Festival mit europäischer Musik, d. Red.) einen Coffee-to-go bestellten, gab es eine köstliche Alternative zu den üblichen Pappbechern. Cupbite waren bei der 34. Ausgabe des Festivals im Januar mit ihren auf Keksen basierenden Kaffeetassen dabei.
ESNS 2020 war das zweite Festival, bei dem die Gründer Vladislav Mazur und Anastasia Chorna ihre essbaren Kaffeetassen auf die Probe stellten. Im Jahr 2019 nahmen sie an der Sustainable Week in Utrecht teil. Cupbite ist Teil von Climate-KIC, einem Start-up Accelerator der Europäischen Kommission, das nachhaltige Geschäftsideen anregen soll.
Vladislav erzählt, wie Cupbite entstanden ist.
Wie sind Sie auf die Idee für Cupbite gekommen?
Kaffee ist das meistverkaufte Produkt der Welt und wird zunehmend unterwegs konsumiert. Die Pappbecher landen im Müll, wir halten das für eine Verschwendung. So sind wir auf die Idee gekommen, essbare Tassen zu entwerfen. Unsere essbaren Becher sind köstlich und bieten eine abfallfreie Alternative. Selbst wenn Sie keine Lust haben, den Keks zu essen und ihn einfach nur wegwerfen wollen, ist das eine viel nachhaltigere Lösung als eine Kaffeetasse aus Papier. Ein Keks wird nicht auf der Mülldeponie landen. Außerdem brauchen die Zutaten, wie Mehl und Zucker, nicht so lange für das Recycling wie die 30 Jahre, die ein Baum braucht, um eine Kaffeetasse aus Papier herzustellen.
Wie sind die Reaktionen der Kunden?
Im Allgemeinen reagieren die Menschen positiv, sind aber meistens ein wenig überrascht. Oft fällt es ihnen schwer zu glauben, dass die Kaffeetasse komplett essbar ist, und sie wollen sichergehen, dass sie wirklich kein Plastik enthält. Unser Produkt ist eine ganz neue Erfahrung: Die Leute müssen es erst einmal ausprobieren, bevor sie es glauben.
Was war das größte Hindernis, das Sie überwinden mussten?
Wir hatten die Idee, aber sie erwies sich als schwieriger umzusetzen, als wir erwartet hatten. Am Ende produzierten wie viele verunglückte Tassen, bevor wir das perfekte Rezept fanden. Das wichtigste Kriterium ist natürlich, dass der Keks nicht schmelzen darf, egal wie heiß der Kaffee ist. Wir verbessern unser Rezept immer weiter. Im Moment legen wir in Groningen die zweite Generation unserer Cupbites auf. Unsere Kaffeetassen der dritten Generation werden im Laufe dieses Jahres auf den Markt kommen.
Wo wird Cupbite in fünf Jahren stehen?
In fünf Jahren werden wir ein bedeutender Lieferant von nachhaltigen, essbaren Kaffeetassen sein und Kunden in ganz Europa haben. Danach werden wir uns auch auf Länder außerhalb Europas konzentrieren. Hoffentlich werden die Menschen Pappbecher dann allmählich ganz vergessen.
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