©vialytics
Author profile picture

Wie gehen autonom fahrende Autos mit Schlaglöchern um? – Weder einfach durchfahren noch spontan umfahren scheinen im Zeitalter selbstfahrender Fahrzeuge eine gute Alternative zu sein. Also sollte das Problem gleich bei den Hörnern gepackt werden – darüber waren sich die Gründer von vialytics einig. Deshalb erfanden sie kurzerhand ein System, dass schon heute die Straßenzustände bequem per KI erfassen kann, so dass zuständige Behörden möglichst zeitnah bei Beschädigungen reagieren können. Wir sprachen mit Danilo Jovicic der das Start-up gemeinsam mit Achim Hoth und Patrick Glaser ins Leben rief.

fltr: Founder of vialytics GmbH – Achim Hoth, Patrick Glaser, Danilo Jovicic ©vialytics

Wie kamt ihr auf die Idee zur Gründung von vialytics?

Wir drei Gründer, Patrick, Achim und ich, wollten auf eigenen Beinen stehen und unser eigenes Start-up gründen. Kennengelernt haben wir uns bei dem Startup Programm Activatr von der EnBW und Pioniergeist. Wir drei wurden zufällig zusammengewürfelt und so ist dann auch die Idee entstanden, mit dem Straßenerhaltungsmanagement. Über mehrere Wochen haben wir einige wilden Ideen gesammelt, waren viel in Kontakt mit Kommunen, die uns von ihren Problemen erzählt haben. Übergreifendes Thema war dabei Autonomes Fahren. Wir haben uns Gedanken gemacht, was für sicheres, autonomes Fahren notwendig ist: Das sind gute Straßen.

Was genau können wir uns unter eurem Produkt vorstellen?

Unser System ermöglicht es Kommunen, den Zustand ihrer Straßen stets im Auge zu behalten. Dabei wird ein modifiziertes Smartphone an der Windschutzscheibe kommunaler Fahrzeuge installiert, wie zum Beispiel an Kehrmaschinen, die sowieso schon auf der Straße unterwegs sind. Alle vier Meter schießt das Smartphone dann ein Bild von der Straße.

Anschließend erhalten wir die Daten und analysieren diese mithilfe eines Algorithmus, der automatisch alle Schäden auf der Straße erkennt. Die Kommunen erhalten daraufhin die ausgewerteten Daten in Form einer dynamischen Karte. Durch die verbesserte Informationslage kann dann rechtzeitig auf Schäden reagiert und erstmals ein wirklich nachhaltiges und kosteneffizientes Straßenerhaltungsmanagement durchgeführt werden. Denn oftmals verpassen Kommunen den richtigen Zeitpunkt für die Sanierung einer Straße. Aktuelle Systeme bieten hierfür keine zufriedenstellende Lösung, da die Zustandserfassungen nicht systematisch und in zu großen zeitlichen Abständen durchgeführt werden.

Gab es eine Hürde, bei der ihr fast aufgegeben hättet?

Anfangs war es vor allem schwer, das Vertrauen der Kommunen für uns zugewinnen. Was hauptsächlich daran liegt, dass Kommunen eher selten mit Start-ups zusammenarbeiten. Dank der Unterstützung von der EnBW konnten wir die Zweifel und das fehlende Vertrauen aber gut aus dem Weg räumen. Wir sind damals mit 5 Pilotprojekten gestartet, die unser Produkt getestet haben. Dank der positiven Feedbacks konnten wir mittlerweile einen Kundenstamm von über 50 Kommunen hier in Deutschland aufbauen und sind jetzt schon mit internationalen Städten in Kontakt, die ein großes Interesse an dem Produkt zeigen.

Und was macht euch in Bezug auf die Gründung besonders stolz?

Wir sind ganz besonders stolz auf unsere ersten Kunden, die das Vorurteil der verstaubten Kommune komplett aus dem Weg räumen. Manche waren von unserer Lösung so begeistert, dass sie das System gekauft haben, noch bevor es fertig entwickelt war. Sie arbeiten nun mit Smartphones und KI. Stolz sind wir natürlich aber auch besonders auf unser Team, das in dem letzten halben Jahr ziemlich schnell gewachsen ist und täglich daran arbeitet, unser Produkt ein Stückchen weiter zu bringen und dabei stets den direkten Kontakt zu unseren Kommunen pflegt, um deren Bedürfnisse zu verstehen.

©vialytics

Wo seht ihr die Zukunft von vialytics?

Unser Ziel ist es, in Zukunft auch international tätig zu sein, damit nicht nur Deutschland seine Straßen effizienter und nachhaltiger unterhalten kann, sondern auch der Rest der Welt. Unabhängig davon sind wir stetig dabei, unser System weiterzuentwickeln und genau an die Bedürfnisse unserer Kunden anzupassen.

Welche Tipps habt ihr zum Abschluss für andere Gründer?

Ihr habt eine gute Idee?! Dann springt ins kalte Wasser und traut euch, eure Träume wahr werden zu lassen! Und für die, die schon gegründet haben: Nehmt JEDEN Mitarbeiter regelmäßig mit zu Kundenterminen, dort lernt man am meisten.

Vielen Dank für das interessante Gespräch!

 

Sie interessieren sich für Start-ups? Dann finden Sie hier eine Reihe von interessanten Artikeln.