Am Dienstagabend wurde im Vorhoelzer Forum erstmals der Innovationspreis der Landehauptstadt München verliehen. Bürgermeister Josef Schmid, IT-Referent Thomas Bönig und Claudius Blank, Bereichsleiter Digitalisierung und Telematik bei den Stadtwerken München, überreichten die Preise in den Kategorien „Augmented Reality – Darstellung digitaler Informationen“ und „Crowd Awareness – Erfassung der Auslastung der Münchner U-Bahn“.
Preisträger in der Kategorie „Augmented Reality – Darstellung digitaler Informationen“ war die Firma „Holo Light“, der es in den Augen der Jury gelungen ist, den besten Lösungsansatz für die Aufgabenstellung zu finden: die zukünftige Bebauung im neuen Stadtteil Freiham auf Basis des digitalen 3D-Stadtmodells zu visualisieren und virtuell zu modellieren. Das prämierte Modell bietet die Darstellung des Stadtmodells in Raumgröße (Room Scale), zum Beispiel als Projektion auf einen Tisch zur Diskussion in Gremien oder bei öffentlichen Veranstaltungen. Es wäre aber auch möglich, den neuen Stadtteil in realer Größe (World Scale) in einem unbebauten Gebiet wie Freiham, von einer Plattform aus darzustellen.
In der Kategorie „Crowd Awareness – Erfassung der Auslastung der Münchner U-Bahn“ lautete die Aufgabenstellung, Lösungen zu finden, wie an U-Bahnhöfen die Besucherströme und deren Verteilung gemessen, dargestellt und ausgewertet werden können. Den Preis teilten sich am Ende zwei Firmen, die unterschiedliche Lösungsansätze gefunden hatten.
Zum einen ging der Innovationspreis an die Firma „Teratrace“, einen Spin-Off der Technischen Universität München. Bei diesem Modell werden die IP-Adressen von Handys und Tablets erfasst und die einzelne Bewegung eines Endgerätes verfolgt. Um den Datenschutzvorgaben gerecht zu werden, d.h. keine Rückschlüsse auf den Nutzer ziehen oder Bewegungsprofile erstellen zu können, werden die Daten anonymisiert.
Der zweite Preisträger der Kategorie ist die Firma „LXElectronics“. Das 2017 gegründete Startup will über Mikrofone den Trittschall der Passanten aufzeichnen und auswerten. So will man Passantenzahlen erhalten, die zur Erfassung und Prognose der Fahrgastbewegungen führen sollen, ohne die Daten anonymisieren zu müssen.
Die Stadtwerke München wollen beide Modelle an zwei getrennten U-Bahnhöfen erproben.
Ziel des 2018 neu ins Leben gerufenen Wettbewerbs ist es, einerseits in der öffentlichen Verwaltung Raum für Innovationen zu schaffen und andererseits innovativen Unternehmen und Gründern eine Gelegenheit zur Umsetzung und Erprobung neuer Ideen zu bieten. Die Gewinner bekommen die Möglichkeit, diese Ideen umzusetzen, weiterzuentwickeln und im Praxiseinsatz zu testen. Begleitet werden sie dabei vom Inkubationsprogramm XPRENEURS der UnternehmerTUM.
Bild: Michael Nagy/Presseamt München