Vorgestern Nacht, als Sie hoffentlich fest geschlafen haben, schien in Darwin in Australien bereits die Sonne. Um halb neun Uhr morgens Ortszeit fiel der Startschuss für das erste Solarauto der World Solar Challenge. Die „Newcomer” aus dem Norden der Niederlande qualifizierten sich gestern mit einem Streckenrekord in Darwin für die Pole-Position. „Wir haben sofort gezeigt, dass andere Teams uns ernst nehmen müssen”, sagt Eline Hestra vom Top Dutch Solar Racing Team in Australien. Eine Stunde später machte sich auch der letzte von fast fünfzig Solarautos auf den Weg zum fast 3.000 Kilometer entfernten Ziel in Adelaide.
Seit mehr als zwei Jahren arbeiten 26 Studenten der Hanze University Groningen, der University of Groningen, Noorderpoort und dem Friesland College an der Weiterentwicklung ihrer Autos. Das ist das erste Mal, dass sie an der Solar Challenge teilnehmen. „Ein paar Teammitglieder waren letztes Mal schon dabei, um Input und Ideen für unser Auto zu sammeln. Wir haben uns auch die anderen niederländischen Teams angesehen, um zu sehen, wie sie vorgehen.” Aber Hestra versichert uns, dass das Team nicht „betrogen” hat. „Das macht keinen Spaß. Unsere Ingenieure haben sich alles gut angesehen und viel aus probiert. Am Ende haben sie ihre eigenen Entscheidungen getroffen.“
Diese Entscheidungen erwiesen sich als erfolgreich. Denn am Freitag konnte das Team die letztes Inspektionen bemerkenswert leicht bestehen. „Es war sehr aufregend und um ehrlich zu sein, waren wir ziemlich überrascht, wie schnell das ging. Das Inspektionsteam erklärte, dass sie von dem Auto beeindruckt waren. Natürlich ein wirklich fantastisches Kompliment natürlich”, erklärt Hestra. Noch spannender war es dadurch, dass das Team ein eigenes Batteriesystem entwickelt hatte, das aus Sicherheitsgründen ausgiebig getestet werden musste.
Von acht Uhr morgens bis fünf Uhr nachmittags fahren rund fünfzig Solarautos in drei verschiedenen Klassen durch das australische Outback. „Für uns ist es das erste Mal. Andere Teams haben den Vorteil, dass sie wissen, wie man das Rennen besser managt.” Die Teams müssen jeden Tag Kontrollpunkte passieren, an denen alle Autos inspiziert werden. „Du kannst dort auch Teile austauschen oder Dinge reparieren. Wir alle müssen das so effizient wie möglich tun. Ich glaube, es sind insgesamt neun Stopps. Wenn man also fünf Minuten an jeder Haltestelle verschwendet, hat man bereits 45 Minuten verloren.”
Hestra traut sich nicht zu sagen, ob ihre Mannschaft eine Chance auf den Sieg hat: „Natürlich werden wir alles tun, was wir können. Wir haben eine ganze Zeit hart daran gearbeitet. Eine solche Erfolgsbilanz ist großartig und beweist, dass wir es ernst meinen. In den letzten Tagen waren alle etwas nervös. Man spürt die Spannung in der Luft. Aber egal wie gut wir vorbereitet sind, auf dem Weg dorthin kann noch viel schief gehen. Wir versuchen, das ebenfalls zu berücksichtigen. Wir haben Ersatzteile. Außerdem haben wir beim des Baus des Autos nach Möglichkeit Teile verwendet, die leicht repariert werden können.”
Die anderen niederländischen Teams hatten eine nicht ganz einwandfreie Vorbereitung. Während des Transports des Autos des Eindhoven Solar Team brach ein Solarmodul brach. Und während einer Probefahrt letzten Mittwoch krachte das Auto der TU Delft in die Leitplanke. Der Fahrer bliebt unverletzt und hatte nur einen Schreck. Dennoch wurde in den letzten Tagen viel gebastelt, um das Auto pünktlich an den Start zu bringen. Das Rennen endet am 20. Oktober in Adelaide.
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