Die Mobilität der Zukunft muss umweltfreundlicher werden. Weg von fossilen Kraftstoffen und umweltschädlichen Emissionen. Und die Forschung geht in verschiedene Richtungen: Synthetische Kraftstoffe aus erneuerbaren Quellen, Elektrizität und Wasserstoff, emissionsarme Motoren. Im Luftverkehr sollen unbemannte und elektrische Flugzeuge am Himmel zu sehen sein.
Um die Forschung auf diesen Gebieten weiter voranzubringen, gründet das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) vier neue Institute und Einrichtungen des Forschungsprogramms „Elektrisches Fliegen”. Die Finanzierung ist mit der Verabschiedung des Strukturstärkungsgesetzes (StStG) durch den Deutschen Bundestag und den Bundesrat am 3. Juli 2020 nun gesichert.
„Mit exzellenter Forschung in diesen neuen Instituten und Einrichtungen tragen wir zum Fortschritt auf den Gebieten des elektrischen und unbemannten Fliegens, der alternativen solaren Brennstoffe und der Dekarbonisierung der Mobilität bei. Damit liefern wir auch einen essentiellen Beitrag zur Energiewende“, sagt Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des DLR.
DLR-Institut für Kraftstoffe der Zukunft (Jülich)
Am DLR-Institut für Future Fuels wollen Forscher künftig technologische Lösungen entwickeln, „mit denen sich solare Brennstoffe künftig im Sonnengürtel der Erde produzieren lassen“, heißt es in Jülich. „Welche Verfahren erlauben es, die Ausgangsstoffe kostengünstig und im großen Maßstab zur Verfügung zu stellen? Welche flüssigen Brennstoffe können am besten aus solar erzeugtem Wasserstoff oder Kohlenstoffmonoxid hergestellt werden? Und wie lassen sich die Herstellungsverfahren optimieren?“
DLR-Institut für emissionsarme Luftfahrtantriebe (Cottbus)
Neue Antriebstechnologien wie Hybridantriebe aus Gas und Strom, vollelektrische Systeme oder Antriebe mit alternativen Kraftstoffen sollen am DLR-Institut für emissionsarme Luftfahrtantriebe erforscht werden. So will man die Emissionen im Flugverkehr deutlich reduzieren. Dabei müssten die Forscher berücksichtigen, dass „derartige Konfigurationen hohe Anforderungen an intelligente Regelungssysteme stellen“. Außerdem würden neue Vorschriften und Sicherheitskonzepte hinsichtlich der Anforderungen in der Luftfahrt notwendig sein.
DLR-Forschungsprogramm “Elektrisches Fliegen” (Aachen, Merzbrück, Cochstedt)
Im Rahmen des Forschungsprogramms „Elektrisches Fliegen” wird man an drei verschiedenen Standorten an den Themen Allgemeine Luftfahrt (GA), Urbane Luftmobilität (UAM) und Unbemannte Flugsysteme (UAS) arbeiten.
In der Forschungseinrichtung Technologien für Kleinflugzeuge in Aachen und Merzbrück stehen die Allgemeine Luftfahrt und die urbane Luftmobilität im Mittelpunkt. Dort sollen Konzepte für völlig neue Formen der Mobilität entstehen. Die Wissenschaftler werden hier das Gesamtdesign, die Produktion, nachhaltige Antriebssysteme, die Flugphysik und die immer weiter zunehmende Automatisierung – einschließlich der Autonomie – neuer Systeme untersuchen.
Im Kompetenzzentrum Unbemannte Luftfahrtsysteme in Cochstedt will man sich mit der „Forschung auf dem Feld UAS und ihrer sicheren Integration in den Luftraum beschäftigen“ und in erster Linie Fragen wie Sicherheit, Akzeptanz und Skalierbarkeit untersuchen. Darüber hinaus wird das Kompetenzzentrum mit dem Nationalen Erprobungszentrum für unbemannte Luftfahrtsysteme zusammenarbeiten, das ebenfalls in Cochstedt angesiedelt ist, um „die DLR-Forschung an zukunftsträchtigen UAS-Technologien verstärken“.