Um sicherzustellen, dass die minimal-invasive Chirurgie (MIC) für jeden zugänglich ist, haben die Gründer von CMR Surgical dieses Start-up ins Leben gerufen. Sie sahen das Potenzial der Roboterchirurgie für unzählige Eingriffe. Doch diese Methode ist für Millionen von Menschen auf der ganzen Welt noch immer nicht zugänglich. Deshalb entwarfen sie einen Operationsroboter. Damit wollen sie den Chirurgen ein Werkzeug an die Hand geben, mit dem sie MIC für möglichst viele Patienten zu einer praktikablen Option machen können. Sie selber nennen es einen Paradigmenwechsel in der Roboterchirurgie.
Das britische Start-up erklärt, dass die Vorteile einer solchen Operation vielfältig und überzeugend sind. Das Versprechen geringerer Traumata, schnellerer Heilung und verbesserter klinischer Ergebnisse ist seit Jahrzehnten die treibende Kraft hinter der Entwicklung der Operationsrobotik.
Versius, der Roboter von CMR Surgical, lässt sich leicht in bestehende chirurgische Arbeitsabläufe integrieren. Er ist tragbar und mobil. Dank seines modularen Designs lässt sich jeder einzelne Roboterarm problemlos versetzen. Die Technologie des Roboters ermöglicht voll bewegliche Instrumente mit 3D-HD-Video und intuitiver Instrumentensteuerung. Dazu kommt eine Auswahl an ergonomischen Bedienungsmöglichkeiten, die Stress und Ermüdung reduzieren sollen.
Innovation Origins sprach mit dem Mitbegründer Luke Hares über die Motivation und die Technologie hinter dem Start-up.
Wie kam es zur Idee für CMR Surgical?
Im Jahr 2014 fragten sich die anderen Gründer und ich, warum so viele Menschen immer noch keine minimal-invasiven Operationen erhalten. Und was wir tun könnten, um dies zu ändern. Und so entstand das Konzept für Versius, unser chirurgisches Robotersystem.
Der Einsatz von Robotik für medizinische Zwecke ist nicht neu, was unterscheidet CMR von anderen?
Es gibt eine Reihe von Schlüsselmerkmalen, die Versius auf dem Markt einzigartig machen. Das erste ist das modulare und tragbare Design von Versius. Dadurch passt es in praktisch jeden Operationssaal und kann problemlos zwischen den OPs bewegt werden. Das zweite ist die Modularität des Systems. Dies bietet die Freiheit der Portplatzierung, um den Anforderungen jedes medizinischen Verfahrens bestmöglich gerecht zu werden. Und schließlich bietet unsere offene Konsole eine gute Einsicht für das gesamte Operationsteam. Wir sind der festen Überzeugung, dass dies die Kommunikation verbessert.
Welche Art von Operationen kann mit Ihrem Gerät durchgeführt werden?
Versius wird derzeit von Chirurgen für eine Reihe von Eingriffen am Verdauungstrakt, gynäkologischen und allgemeinchirurgischen Eingriffen verwendet.
Haben Sie die Erfahrung gemacht, dass einige Patienten leicht skeptisch sind, wenn ein Gerät eine so wichtige Rolle bei ihren Operationen übernimmt?
Bislang war das Feedback der Patienten überwältigend positiv. Sie sind sehr aufgeregt, von einem Chirurgen operiert zu werden, der Versius verwendet. Es ist wichtig klarzustellen, dass Versius von einem Chirurgen gesteuert wird, der an einer Konsole sitzt und den chirurgischen Eingriff durchführt.
Wie ist Versius für Krankenhäuser finanzierbar?
Wir wollen Chirurgen und Krankenhäuser in die Lage versetzen, das Beste für ihre Patienten zu leisten. Wir haben eine flexible Finanzierung. Es ist möglich uns als Dienstleistung in Anspruch zu nehmen oder den Roboter zu erwerben. Unsere Kosten pro Einheit wurden im Hinblick darauf festgelegt, allen Krankenhäusern eine klare kosteneffiziente Rate zu bieten. Wir arbeiten eher mit Krankenhäusern zusammen, als das wir an sie verkaufen. Sie, ihre Patienten und die Operationsteams sollen von dem Wert profitieren, den MIC bringt.
Was war für Sie der beste Moment während der chirurgischen Reise des CMR?
Ein ganz besonderer Moment während der Reise des CMR Surgical war, als Versius Teil des britischen National Health Service (NHS) wurde. Für mich, als einen der Gründer des Unternehmens, war es ein Meilenstein zu sehen, wie unser Konzept vollständig verwirklicht wurde. Wir konnten umsetzen, was wir uns für unseren heimischen Markt vorgenommen hatten.
Was ist Ihr großes Ziel?
Wir haben uns vorgenommen, die Chirurgie umzugestalten. Unser Ziel ist es, die Vorteile der minimal-invasiven Chirurgie für alle, die sie benötigen, verfügbar zu machen und gleichzeitig einen evidenzbasierten Ansatz für die Roboterchirurgie zu liefern.
Was erwartet die CMR-Chirurgie von der Zukunft?
Wir werden mit unserer Mission fortfahren, die MIC mehr Menschen zugänglich zu machen. Wir arbeiten auch mit der chirurgischen Fachwelt zusammen, um zu beurteilen, wo Daten und maschinelles Lernen den Operationssälen auf der ganzen Welt einen zusätzlichen Nutzen bringen können.
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