Unternehmensgründungen aus der Forschung sind ein wichtiger Weg, um neue Technologien und Erkenntnisse in die breite Anwendung zu bringen. Helmholtz fördert deshalb angehende Unternehmer aus der Wissenschaft mit einer Reihe von Förderinstrumenten, unter anderem mit dem Programm „Helmholtz Enterprise“. 176 Ausgründungen hat es seit 2005 aus den Helmholtz-Zentren gegeben. Rund die Hälfte davon ist aus „Helmholtz Enterprise“ hervorgegangen. Nun stehen neue, vielversprechende Spin-Offs in den Startlöchern: Sechs Gründungsprojekte wurden in der aktuellen Ausschreibungsrunde in das Programm aufgenommen. Eins davon stammt aus München.
Verbesserte Therapie von Krebspatienten
Neue diagnostische und pharmakologische Tests zur Verbesserung der Therapie von Krebspatienten sind die Ziele von Theraselect. Grundlage für die Ausgründung am Helmholtz Zentrum München aus der Abteilung Analytische Pathologie sind eigens entwickelte Methoden in der bildgebenden Massenspektrometrie, die tausende von Molekülen in Gewebeproben sichtbar machen. Dadurch wird zusätzlich zur Zellstruktur erkennbar, welche Moleküle sich an welchem Ort aufhalten. Auf diesem Weg können bei Arzneimittelstudien Wirkstoffe und ihre Stoffwechselprodukte unterschieden werden, um den Erfolg einer Therapie nachzuweisen. Zusätzlich erlaubt die Methode, spezifische Biomarkerprofile aus klinischen Gewebeproben zu erfassen. Anhand der Ergebnisse könnten Ärzte künftig personalisierte Behandlungsentscheidungen treffen. Der ortsspezifische Nachweis von bisher nicht erkennbaren und auf Tumore hinweisende Moleküle könnte neue Maßstäbe in der Krebsdiagnostik setzen.
„Mit Helmholtz Enterprise fördern wir brillante Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ihren Geschäftsideen“, sagt Otmar D. Wiestler, der Präsident von Helmholtz. „Ihre jungen Unternehmen sind das Ergebnis jahrelanger Forschung an unseren Zentren. Ihre neuen Produkte und Verfahren haben ein hohes Innovationspotenzial. Deshalb tragen sie einen wichtigen Teil dazu bei, technischen Fortschritt in unseren Alltag zu bringen. Ich wünsche ihnen hierbei viel Erfolg!“ Die Gründer erhalten über einen Zeitraum von zwölf Monaten eine Finanzierung von bis zu 260.000 Euro und durchlaufen unterstützende Programme.