Jeder, der sich in München tagtäglich über den Mittleren Ring, die A99 oder durch die hoffnungslos verstopften Straßen der Stadt quält, hat sich wohl schon oft gewünscht, einfach abheben und über den Stau davonfliegen zu können. Nun, ganz so weit sind wir noch nicht, das mit dem Fliegen könnte allerdings schon in nicht allzu ferner Zukunft eine Option werden. Stichwort: Flugtaxi.
Auf dem Dach des Neubaus des Starnberger Flügelbahnhofs sollen Flugtaxi-Parkflächen bereitgestellt werden, denn, geht es nach der CSU soll die Deutsche Bahn soll beim Neubau diese Flächen zur Verfügung stellen. „Es ist zu erwarten, dass in wenigen Jahren die Technik so ausgereift ist, dass Flugtaxis für den Personentransport eingesetzt werden können. Es bietet sich an, dass bei der Neugestaltung des Hauptbahnhofes dieses moderne Beförderungsmittel bereits eingeplant und eine geeignete Fläche vorbereitet wird“, heißt es bei der CSU.
Zukunftsmusik
Stadtrat Manuel Pretzl, Fraktionsvorsitzender der CSU im Stadtrat, ist der Meinung, dass Flugtaxis keineswegs Zukunftsmusik seien und schon bald Realität werden könnten. Es gibt entsprechende Fluggeräte und die ersten der bis zu 300 km/h pfeilschnellen kleinen Flieger sollen bereits in diesem Jahr auf den Markt kommen.
„Was sich anhört wie einem Science-Fiction-Film entsprungen könnte bald schon Realität werden: Flugtaxis in München. Unternehmen stehen kurz vor der Zulassung von bemannten Flugdrohnen zum Personentransport. Damit wäre es theoretisch möglich, innerhalb von sieben Minuten vom Münchner Hauptbahnhof zum Flughafen zu gelangen“, sagt Pretzl. „Da eine Express-Bahn noch auf sich warten lässt, sollte man offen in alle Richtungen denken. Die Flugtaxis würden wahrscheinlich in rund 400 Metern Höhe über den Gleistrassen schweben. Bei der Sanierung des Hauptbahnhofs sollte die Deutsche Bahn deshalb eine geeignete Fläche auf dem Dach oder im Außenbereich einplanen. Der Technologie-Standort München muss diese zukunftsweisende Entwicklung wachsam verfolgen.“
Seilbahnen
Flugtaxis sind aber nicht die einzige Neuerung, die den Verkehrsstaus in München an den Kragen wollen. Klaus Bogenberger, Professor für Verkehrstechnik an der Bundeswehruniversität, und seine Mitarbeiter erforschen seit Langem Staus. Die neueste Idee der Gruppe, um die Autoschlangen auf den Straßen zu entzerren, sind Seilbahnen, die in den öffentlichen Nahverkehr integriert werden könnten.
Außerdem arbeitet man in Neubiberg an Untersuchungen, wie man Menschen im Berufsverkehr morgens von autonom fahrenden Roboter-Taxis zu zuhause abholen und abends wieder nach Hause bringen lassen könnte. So würde man die Zig-Tausende Autos, in denen jeweils nur eine Person sitzt, vermeiden und stattdessen zehn- oder zwanzigtausend vollbesetzte Elektroautos auf die Straßen schicken.
Noch sind all diese Ideen wirklich nur Science Fiction, Zukunftsmusik, für die noch einige technische und sicher auch bürokratische Hürden überwunden werden müssen, bevor sie Wirklichkeit werden kann.