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Jedes Jahr veröffentlicht die EU im Sommer den sogenannten Europäischen Innovationsanzeiger. Darin wird die Innovationsleistung der einzelnen EU-Länder analysiert, auch im Vergleich zu anderen EU-Ländern und international. So kann jeder erkennen, welche Stärken und Schwächen sein und jedes andere Land hat und auch, auf welchen Gebieten noch Nachholbedarf besteht. Der diesjährige Europäische Innovationsanzeiger wurde am 23. Juni 2020 veröffentlicht.

Der Innovationsanzeiger 2020 zeigt, dass die EU im internationalen Vergleich immer weiter zulegt und die einzelnen Staaten der Europäischen Union sich immer weiter annähern. So ist die durchschnittliche Innovationsleistung der EU seit 2012 um 8,9% gestiegen. Die größten Zuwächse gab es in Litauen, Malta, Lettland, Portugal und Griechenland.

An der Spitze steht weiterhin Schweden, dahinter folgen Finnland, Dänemark und die Niederlande. Ganz weit vorne, als einer der „Innovationsführer“, rangiert auch Luxemburg, das zuvor – wie Deutschland – zu den „starken Innovatoren“ gehörte. Und auch Portugal verbesserte sich von einem „moderaten Innovator” zu einem „starken Innovator“.

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Deutschland weiter ein „starker Innovator“

Deutschland zählt weiter zu den „starken Innovatoren“. Während unter anderem Firmeninvestitionen, F&E-Ausgaben im Unternehmenssektor, Bereitstellung von IKT-Ausbildung und öffentliche F&E-Ausgaben zum guten Ergebnis beitragen, zeigt sich, dass auf Gebieten wie attraktive Forschungssysteme, personelle Ressource und einem innovationsfreundlichen Umfeld noch Luft nach oben ist. Die niedrigsten Indikatorwerte verzeichnet Deutschland bei ausländischen Doktoranden, Menschen mit Universitätsabschlüssen, lebenslangem Lernen und Risikokapitalausgaben.

Der Austritt Großbritanniens aus der EU hatte nach Angaben der Autoren zwar eine gewisse Auswirkung auf die durchschnittliche Innovationsleistung der EU, die relative Leistung der EU-Länder sei im Verhältnis zur globalen Leistung der EU davon unberührt geblieben.

Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass die EU zum zweiten Mal vor den Vereinigten Staaten rangiert. Allerdings ist der Vorsprung etwas kleiner geworden, ebenso wie der gegenüber China, Brasilien, Russland und Südafrika. Einen Leistungsvorsprung gibt es außerdem gegenüber Indien. Andererseits hat sich der Leistungsabstand der EU zu Südkorea, Australien und Japan seit 2012 vergrößert.