Zwischen 1997 und 2021 wurden mehr als 750 000 Erfindungen für saubere und nachhaltige Technologien veröffentlicht, was fast 12 % der Erfindungen in diesem Zeitraum entspricht. Dies geht aus dem jüngsten EPA-EIB-Bericht mit dem Titel „Financing and commercialisation of cleantech innovation“ hervor. Zwischen 2016 und 2021 steigt die Zahl der Erfindungen im Bereich der sauberen Technologien um 33 %. Allein im Jahr 2021 werden fast 55.000 Erfindungen registriert sein.
Der Bericht enthält auch einen umfassenden Überblick über die führenden Innovatoren im Bereich Cleantech, der zeigt, welche Aktivitäten sie im Bereich der sauberen und nachhaltigen Technologien unternommen haben und welche Unterstützung sie benötigen, um ihre Erfindungen auf den Markt zu bringen.
Der Präsident des EPA, António Campinos, erklärte: „In Zeiten von Rekordtemperaturen und immer dringlicheren Zielen für eine nachhaltige Entwicklung ist der Bericht ein willkommener positiver Klang. Ein starkes Wachstum bei sauberen und nachhaltigen Technologien ist der Schlüssel zu einer besseren Zukunft. Es ist zwar ermutigend zu sehen, dass die Erfinder in der EU bei den Patenten für umweltfreundliche Technologien führend sind, aber gleichzeitig ist es von entscheidender Bedeutung, dass die weltweite Zusammenarbeit im Bereich des geistigen Eigentums weiter vertieft wird.“
Nach Ansicht von EIB-Präsidentin Nadia Calviño steht Europa an der Spitze der Cleantech-Innovation. „Ein gut funktionierender Binnenmarkt in der Europäischen Union ist eine wichtige Triebkraft für die weitere Verbreitung dieser Innovationen. Die EIB-Gruppe ist bestrebt, die Wettbewerbsfähigkeit Europas durch Investitionen in Netto-Null-Technologien und Ressourceneffizienz zu unterstützen. Durch die Bereitstellung von Risikokapital und strategischen Finanzierungen für Cleantech-Innovatoren fördern wir die Entwicklung und Umsetzung fortschrittlicher Technologien, die zu einem grüneren und gerechteren Wachstum und einer nachhaltigen Zukunft beitragen werden.“
Innovationswettlauf
Zwischen 2017 und 2021 liefern die EU-Mitgliedstaaten 27 % der hochwertigen Cleantech-Erfindungen weltweit, gemessen an der Zahl der internationalen Patentfamilien (IPFs). Deutschland, Frankreich und das Vereinigte Königreich sind hier die wichtigsten regionalen Beitragszahler. Weltweit sind Japan, die Vereinigten Staaten und China nach wie vor die wichtigsten Akteure, wobei insbesondere Chinas Cleantech-Sektor in den letzten Jahren ein starkes Wachstum verzeichnet hat.
Mehr als 70 % der Unternehmen, die in der EU saubere und nachhaltige Technologien patentiert haben, beschäftigen weniger als 5.000 Mitarbeiter. Und obwohl 29 % dieser Unternehmen derzeit ihrem nationalen Markt den Vorrang geben, halten 61 % die EU für den wichtigsten Zukunftsmarkt. Kleinst- und kleine Cleantech-Innovatoren betrachten den Zugang zu Finanzmitteln als wichtigstes Hindernis für ihre Aktivitäten.
Kohlenstoffarme Technologien
Saubere und nachhaltige Technologien umfassen ein breites Spektrum von Lösungen zur Verbesserung der Energieeffizienz, zur Nutzung erneuerbarer Ressourcen, zur Verringerung von Abfall und Verschmutzung und zur Abschwächung der negativen Auswirkungen des Klimawandels. Kohlenstoffarme Energietechnologien stehen an der Spitze. An zweiter Stelle stehen saubere Mobilitätslösungen, dicht gefolgt von Kunststoffalternativen, für die ebenfalls eine beträchtliche Zahl von Patentanmeldungen eingereicht wurde. Technologien für eine saubere Produktion, Bauwesen, IKT und Klimaanpassung weisen ebenfalls einen starken Anstieg der Patentaktivitäten auf, wobei die einzelnen Sektoren unterschiedliche Wachstumskurven aufweisen.
Start-ups
Im vergangenen Herbst hat das EPA den Deep Tech Finder eingeführt, ein Instrument, das die Unternehmensprofile von rund 9 000 investitionsbereiten europäischen Start-ups mit Informationen aus ihren Patentportfolios kombiniert. Der Deep Tech Finder verfügt über mehr als ein Dutzend Filter für die verschiedenen nachhaltigen Technologien, die mit etwa 300 der zuvor genannten Technologien verknüpft sind, und erleichtert es Investoren, vielversprechende Start-ups zu finden und umgekehrt.