Als weltweit erster Logistikanbieter hat DB Schenker gemeinsam mit MAN und der Hochschule Fresenius zwei digital vernetzte Lkw auf eine öffentliche Straße geschickt. Das sogenannte Lkw-Platoon startete von der DB Schenker Niederlassung in Neufahrn bei München über das digitale Testfeld A9 nach Nürnberg. Der Straßengüterverkehr startet damit in seine automatisierte und vernetzte Zukunft. Die Idee: Logistikprozesse von der Rampe bis zum Kunden sicherer, effizienter und umweltfreundlicher zu machen.
Seit dem 25. Juni laufen die Testfahrten auf der 145 Kilometer langen Strecke; bis Anfang August noch ohne Ladung, danach als fester Bestandteil des regulären Lieferverkehrs beladen mit Stückgut.
Während der Testphase optimieren die Projektbeteiligten die Platooning-Technik zum Beispiel hinsichtlich des Kraftstoffverbrauchs und der besseren Nutzung des Platzes auf der Autobahn. Auch die Frage, wie sich die Aufgaben und die Situation der Lkw-Fahrer ändert, die weiterhin mit an Bord sind, wird im Projekt betrachtet. „Es ist offensichtlich, dass die Digitalisierung des Mobilitäts- und Transportsystems zu völlig neuen Anforderungen für die Beschäftigten der Branche führt“, sagte Prof. Dr. Christian Haas, Leiter des Institutes für komplexe Systemforschung an der Hochschule Fresenius. „Wir hoffen, dass unsere Erkenntnisse auch zum besseren Verstehen und Gestalten anderer digitalisierter Mensch-Maschine Schnittstellen beitragen können.“
Funktionsweise des Lkw-Platoons
Unter Platooning versteht man ein Fahrzeug-System für den Straßenverkehr, bei dem mindestens zwei Lkw auf der Autobahn mit Hilfe von technischen Fahrassistenz- und Steuersystemen in geringem Abstand hintereinanderfahren können. Alle im Platoon fahrenden Fahrzeuge sind durch eine sogenannte elektronische Deichsel mittels Car-to-Car-Kommunikation miteinander verbunden. Das führende Fahrzeug gibt die Geschwindigkeit und die Richtung vor. Die Fahraufgabe in den folgenden Fahrzeugen wird vom System übernommen.