Die Megathemen der energieintensiven Industrie heißen Energieeffizienz steigern und Emissionen reduzieren. Selbst kleine Fortschritte bei der Effizienz der Grundstoffproduktion haben hier große Wirkung.
Für die Glasherstellung scheint Linde jetzt ein neuer Schritt gelungen zu sein. Auf der Jahrestagung der Glasgesellschaften von Deutschland, Tschechien und Slowakei haben Linde-Experten einen neuen Brenner vorgestellt, der Energieverbrauch und Stickoxidausstoß bei der Glasherstellung deutlich reduzieren kann. Die ersten Industriekunden haben schon sehr vielversprechende Ergebnisse erreicht.
Mit dem COROX® FlatFlame-Brenner kombiniert Linde zum ersten Mal zwei etablierte Technologien: eine gestufte Verbrennung (staged combustion) und das Konstruktionprinzip eines Flachflammenbrenners.
Die gestufte Verbrennung ermöglicht eine bessere Kontrolle von Flammentemperatur und Flammenlänge. Damit hat der Kunde erheblich mehr Einfluss zum einen auf den Energieübertrag ins Glasbad. Zum anderen werden die sehr heißen, NOX-generierenden Temperaturbereiche gezielt beeinflusst und reduziert.
Dazu kommt die flache Flamme des Brenners. Der Brenner sorgt damit aufgrund einer höheren Badbedeckung für eine optimale Verteilung der Energie im Brennraum des Ofens.
Als entscheidendes Werkzeug im Entwicklungsprozess des Brenners verwendeten die Linde-Experten eine Computational Fluid Dynamics (CFD) Simulation. Mit ihr lassen sich die Tests im Combustion Lab und beim Kunden effizient vorbereiten bzw. ergänzen. Der gesamte Entwicklungsprozess kann auf diese Weise stark komprimiert werden. Linde treibt diese Methode entschieden voran.
Erste Installationen des neuen Brennertyps beim Kunden zeigen, dass Energieeinsparungen im einstelligen Prozentbereich erreichbar sind. Außerdem können die Glasproduzenten damit die aktuellen EU-Vorschriften in Sachen Emissionen – speziell die NOX-Grenzwerte – sicher einhalten. Die COROX®Flat Flame Technik wird ab dem ersten Quartal 2019 kommerziell verfügbar sein.
Die Reaktionen der Teilnehmer auf der 92. Konferenz der Deutschen Gesellschaft Glas (DGG), die vom 28. bis 30. Mai in Bayreuth stattfand, waren entsprechend positiv und die Gespräche rund um die Präsentation lebhaft.