Das niederländische Verkehrsministerium hat das Stint E-Cargo-Bike sofort von öffentlichen Straßen verbannt. Ein Exemplar des Transportmittels, das hauptsächlich in Kindergärten verwendet wird, war am 20. September an einer Kollision mit einem Zug beteiligt. Vier kleine Kinder wurden getötet, eine Betreuerin und ein Kind schwer verletzt. Unmittelbar nach dem Unfall ergaben sich Zweifel an der Sicherheit des Fahrzeugs, das 2011 mit einer Sondergenehmigung in den Niederlanden auf die Straße gelassen wurde. Die ersten Untersuchungen nach dem Unfall zeigen, dass es „Anlass zum Zweifel” an der technischen Konstruktion des Stints gibt. „Dies könnte dazu führen, dass der Stint stoppt oder nicht bremst.“
Auch in Deutschland versuchte der Hersteller eine Lizenz zu erhalten. Dies war nicht möglich, da kein Sattel am Lastenfahrrad montiert war.
Technische Änderungen
Bei der Entscheidung kommt es auch darauf an, dass der Hersteller „von sich aus” technische Änderungen an dem Modell vorgenommen hat, ohne das neue Design überprüfen zu lassen. Dies kann nach Ansicht des Ministeriums „eine Gefahr für den Fahrer, Kinder und andere Verkehrsteilnehmer darstellen.”
Die Unternehmensleitung bezeichnete die Entscheidung des Ministers als voreilig. „Der Minister hat keine Ahnung, welche sozialen Auswirkungen die Entscheidung haben wird”, sagt Direktor Edwin Renzen im Algemeen Dagblad. „Zwanzigtausend Kinder werden jeden Tag abgeholt und es gibt Kurierdienste, die nur Stints benutzen.“
Taxis und Bussen
Die Zahl der unsicheren Verkehrssituationen ist Renzen zufolge besonders hoch, da Kinder von Taxis und Bussen abgeholt werden müssen. „Das hat eine unglaublich starke Auswirkung. Wenn es richtig gewesen wäre, wäre ich der erste, der gesagt hätte: alle Stints müssen aus dem Verkehr gezogen werden. Aber die Entscheidung wird nicht durch Fakten gestützt – überhaupt nicht. Tatsächlich haben wir Fakten vorgelegt, die zeigen, dass die Fahrzeuge sicher sind. Aber wir haben das Vertrauen verloren.”