Das sich zunehmend verbreitende Coronavirus beherrscht die Nachrichten. Eine Pandemie scheint unausweichlich zu sein. Die Welt befindet sich in einer Krise. Doch die Geschichte hat uns gelehrt, dass die Menschheit genau in diesen Momenten mit kreativen Lösungen, Innovationen und neuen Erkenntnissen aufwartet. Innovation Origins wird in dieser Woche eine Bestandsaufnahme der Innovationen vornehmen, die uns im technischen und wissenschaftlichen Bereich gerade wegen der Coronakrise erwarten.
Nach Angaben des RIVM, des Nationalen Instituts für Gesundheit und Umwelt in den Niederlanden, gab es dort am 2. März 8 weitere Infektionen, so dass sich die Gesamtzahl der Patienten auf 18 erhöht hat. In Deutschland hat sich die Zahl der Infektionen verdoppelt und liegt derzeit bei 134. In China, dem Land, in dem alles begann, gab es am Sonntag 573 und am Montag 202 weitere Infektionen. China ergreift alle möglichen Maßnahmen, um die Ausbreitung des Virus so weit wie möglich zu verlangsamen. Eine dieser Maßnahmen ist der Einsatz von Drohnen.
Es mag recht einsam sein, aber mit diesen Geräten kann man den menschlichen Kontakt auf ein Minimum beschränken. Wenn die Patienten nicht mehr in die Apotheke gehen müssen, sondern ihre Medikamente zu Hause erhalten, hat das Apothekenpersonal ein geringeres Infektionsrisiko. Und China setzt nun auch Drohnen ein, um Mundschutz oder andere medizinische Geräte von einem Krankenhaus zum anderen zu transportieren. Sie setzen auch Drohnen ein, die normalerweise die Felder mit Pestiziden besprühen. Sie werden jetzt angepasst und zur Desinfektion potenziell infizierter Gebiete eingesetzt.
Es fliegen auch Drohnen umher, die warnen, wenn viele Menschen zu dicht zusammenkommen oder wenn jemand nicht den obligatorischen Mundschutz trägt. Es gibt sogar Drohnen, die über Infrarotkameras die Temperatur von Menschen auf der Straße messen können. Alles, um die weitere Verbreitung des Virus zu verhindern.
Landwirtschaftliche Drohnen anders einsetzen
Das chinesische Unternehmen DJI, einer der weltweit größten Hersteller von Drohnen, stellt anderthalb Millionen Dollar zur Verfügung, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Dieses Geld wird unter anderem dazu verwendet, bestehende Drohnen, die bereits in der Landwirtschaft eingesetzt werden, für den Einsatz in den Städten umzubauen.
Nach umfangreichen Untersuchungen und Tests versprühen diese Drohnen nun ein Desinfektionsmittel aus der Luft. Nach Angaben des chinesischen Unternehmens haben sie bereits 30 Quadratkilometer durch die Luft desinfiziert. Die Drohnen werden hauptsächlich über Fabriken, Krankenhäusern und Wohngebieten eingesetzt. Aber man ist noch lange nicht fertig, denn in Shenzhen, wo das Fliegen jetzt in vollem Gange ist, muss noch eine Fläche von 600 Quadratkilometern desinfiziert werden. Nach Angaben des chinesischen Unternehmens erfolgt die Desinfektion eines Bereichs mit Drohnen bis zu fünfzigmal schneller als mit traditionellen Methoden. Außerdem ist es weniger gefährlich, weil die Mitarbeiter nicht in den infizierten Gebieten anwesend sein müssen. Sie steuern die Drohne aus der Ferne.
Eine weitere Anwendung, für die Drohnen äußerst geeignet wären, ist das Verteilen von Nahrung, insbesondere jetzt, wo Millionen von Menschen gezwungen sind, im Haus zu bleiben und es schwierig ist, Lebensmittel zu besorgen. DJI arbeitet auch an neuen Sensoren und Infrarotkameras, um Personen überwachen zu können, ohne das medizinische Personal zu gefährden.
Einschränkungen in den Niederlanden
Japans Terra Drone Group absolvierte Anfang Februar ihren ersten Transport von medizinischem Geräte zwischen dem Volkskrankheitskontrollzentrum des Bezirks Xinchang und Dashiju, einem Ort, der nur wenige Kilometer vom Krankenhaus entfernt liegt. Die autonomen Flüge sorgen nicht nur dafür, dass die Fahrer nicht mehr durch infizierte Gebiete fahren müssen, sondern sind nach Angaben des japanischen Unternehmens auch um fünfzig Prozent effizienter als der Transport auf der Straße.
Wir können nicht sagen, ob es in den Niederlanden so weit kommen wird, dass Millionen von Menschen in ihren Häusern bleiben müssen. Sollte dies jedoch der Fall sein, muss die Umwelt- und Verkehrsinspektion die Erlaubnis zum Drohnenflug erteilen. In den Niederlanden dürfen Drohnen keine bebauten Gebiete überfliegen. Unter normalen Umständen dauert es etwa sechzehn Wochen, um eine Genehmigung zu erhalten. Einem Sprecher zufolge müssen dafür sehr viele Umstände berücksichtigt werden, aber an erster Stelle steht die Sicherheit der Anwohner. Es ist auch wichtig, ob eine Drohne kommerziell oder für einen sozialen Zweck eingesetzt wird. Sicherlich wäre das bei einer möglichen Betroffenheit der Niederlande der Fall. Aber die ILT, die Umwelt- und Verkehrsaufsichtsbehörde, will den Dingen nicht vorgreifen, denn so weit ist es noch nicht.