Vorbeugen ist besser als heilen – das sagte schon Sokrates. Genau das, will das Erlanger Start-up Checkup-Scout mit seiner App verwirklichen. Dabei setzt das Unternehmen auf Präventivmedizin. Um Ziele zu verwirklichen, läuft gerade eine Crowdfunding-Kampagne.
Sich gesund halten, ist bei den meisten Menschen tief im Bewusstsein verankert. Demographische und soziokulturelle Entwickelungen tragen dazu bei, dass die Lebenserwartung steigt. Natürlich sorgt aber auch der technologische Fortschritt in der Medizin, dass Menschen immer älter werden.
Reparaturmedizin
Eines hat sich aber seit jeher nicht geändert. Medizin setzt erst dort an, wenn Beschwerden auftreten. “Für eine nachhaltige Gesunderhaltung ist es wichtig, die Vorbeugung und Eliminierung von Krankheitsursachen zu fokussieren – denn präventivmedizinische und gesundheitsfördernde Maßnahmen können die eigene Lebensqualität erheblich verbessern”, erklärt Dr. Frank Reinhardt, der bei Checkup-Scout für die Auswahl, Bewertung und Überwachung ärztlicher Vorsorge- und Behandlungsmethoden zuständig ist.
Präventivmedizin
Um Menschen zu befähigen, möglichst lange ihre Gesundheit zu erhalten, hat Checkup-Scout eine App entwickelt, die nicht erst greift, wenn die ersten Krankheitssymtome auftauchen. Sondern schon weit davor. Sie bietet laut Gründerteam eine hochwertige Präventionsberatung und setzt dabei auf die Unterstützung von Ärzten und Apothekern.
Gesundheitszustand
Dazu werden mit Hilfe der Applikation verschiedene Parameter abgefragt, um den Gesundheitszustand des Users zu bestimmen. Zu den Werten gehören biometrische Daten wie etwa Alter, Größe, Gewicht, aber auch Laborwerte wie beispielsweise Cholesterin. Risikofaktoren, die sich auf Vorerkrankungen beziehen, werden ebenfalls mit einbezogen. Dies umfasst Werte wie Bluthochdruck, Vorhofflimmern, Diabetes. Um ein möglichst genaues Bild über die Gesundheit des App-Users zu bekommen, muss er Fragen zu seinem Lebensstil beantworten. Hier werden Punkte wie Ernährung, Bewegung, Stress, Alkohol- oder Zigarettenkonsum und ähnliches abgefragt. Wie Checkup-Scout erklärt, bilden diese Angaben die Basis, um den individuellen Vorsorgebedarf zu ermitteln.
Intelligente Algorithmen
Check-up-User können die Fragen in Ruhe zu Hause beantworten. Doch das allein ist dem jungen Unternehmen nicht genug. Die Gründer des Start-ups sprechen auch mit ambulant tätigen Ärzten und niedergelassenen Apothekern, die als eine Art Gesundheitscoach fungieren sollen. Den Vorstellungen des Gründerteams nach verifizieren sie die Daten ihrer Patienten verifizieren und übernehmen deren Präventionsberatung. Somit könnten sie den Bereich der Gesundheitsberatung stärker besetzen.
Nachdem die Daten aus der Patientenbefragung mit den Angaben der Ärzte oder Apotheker abgeglichen sind, kommen nun intelligente Algorithmen und eine hohe valide Datenlage ins Spiel. Sie werten die Ergebnisse aus und schätzen aus dem individuellen Datenstamm Krankheitsrisiken ein. Anschließend bekommen Kunde und Gesundheitscoach eine Darstellung über potenzielle gesundheitliche Risiken. Dabei werden verschiedene Krankheitsfelder, wie Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes oder Demenz mit einbezogen..
Datenbasis
Die Grundlage für die Analyse der Gesundheitswerte bildet die statistische Auswertung einer Datenbank mit 275 Millionen Arztkontakten. Darin sind Checkup-Scout zufolge, auswertbare Diagnosen in Kombination mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Therapieleitlinien zu einzelnen Indikationen enthalten. Zusammen mit einer intelligenten Befragungslogik – gemäß den Kundenantworten wählt die App selbstständig aus, welche Fragen als nächstes beantwortet werden sollen – lassen sich Risikoprofile ermitteln. Die Gründer von Checkup-Scout gehen davon aus, dass dadurch die Präventionsberatung ein neues Qualitätsniveau erreichen könnte.
Crowdfunding
Hinter dem Erlanger Start-up stehen die drei Gründer Timo Freitag, CEO, Privatdozent Dr. Frank Reinhardt, CMO, und Christian Balzer, CTO, der für die technische Entwicklung zuständig ist. Um die App weiterzuentwickeln und die Markteinführung vorzubereiten, hat das Unternehmen auf der Plattform aescuvest eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Bis zum 27. Januar 2019 will Checkup-Scout 100.000 Euro von Anlegern einsammeln. Damit soll die Medizin-App finalisiert werden.
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