Die Provinz Noord-Holland hat eine Studie über den Bau eines Pipeline-Netzes in Auftrag gegeben, das den superschnellen Hyperloop von Amsterdam zu den europäischen Nachbarstädten befördern soll.
Das untersuchte Netz besteht aus fünf Strecken, die bis 2040 voll ausgelastet sein sollen. Die erste führt von Amsterdam nach Leiden und Den Haag. Die zweite von Amsterdam nach Rotterdam, Brüssel und Paris. Die dritte von Amsterdam nach Utrecht, Eindhoven, Düsseldorf und Frankfurt. Der vierte verläuft von Amsterdam nach Amersfoort, Arnheim, Duisburg und Düsseldorf. Die fünfte von Amsterdam nach Almere, Lelystad, Zwolle und Groningen.
Die geplante Höchstgeschwindigkeit beträgt 700 Kilometer pro Stunde.
Schnell in Paris
Durch diese Geschwindigkeit wird die Reisezeit im Vergleich zu einer regulären Zugfahrt wesentlich kürzer. Je nach Strecke ist der Hyperloop drei- oder viermal schneller, so die Studie. Im Vergleich zu einer Flugreise, zum Beispiel von Amsterdam nach Paris, ist der Hyperloop laut dieser Studie zwei- bis dreimal schneller.
Der Hyperloop ist ein Transportmittel, das wie eine Kapsel blitzschnell durch eine unter Vakuum stehende Röhre schwebt. Durch elektromagnetische Anziehung wird sie an der Oberseite der Röhre gehalten. Es ist beabsichtigt, den Hyperloop auf relativ kurzen Strecken einzusetzen. Damit werden zwei Probleme gelöst. Erstens verursacht der Hyperloop keine CO2-Emissionen. Zweitens ist es noch nicht möglich, Flugzeuge zu bauen, die sich vollständig elektrisch (und damit CO2-frei) bewegen. Das liegt daran, dass die Batterie groß und schwer ist, was viel Platz im Flugzeug beansprucht und eine große Last darstellt. Auch gibt es noch keine Batterie, die so effizient ist, dass sie genug Energie bereitstellt, um das Flugzeug lange in der Luft zu halten. Es wird erwartet, dass langfristig nur kleine Flugzeuge für die Überbrückung kürzerer Distanzen mit ein paar Dutzend Passagieren zur Verfügung stehen werden. Airbus hat angekündigt, im Jahr 2030 einen Elektro-Jet-Liner einzuführen. Dies wird wahrscheinlich ein Hybrid sein, bei dem der Motor teilweise elektrisch und teilweise mit Kraftstoff betrieben wird.
Tausende von Passagieren
Der Hyperloop kann pro Fahrt viele Tausende von Menschen transportieren. Die Kapazität kann sehr einfach an die Anzahl der Fahrgäste angepasst werden. Wie bei einem Zug können Einheiten angehängt werden.
Das Unternehmen Hardt Hyperloop wird nächstes Jahr nach Groningen umziehen und einen Teststandort aufbauen. Er soll aus einer drei Kilometer langen Röhre bestehen, mit der die Technologie ab 2022 getestet wird. Geplant ist, dass im Jahr 2025 Güter mit dem Hyperloop transportiert werden können. Ab 2028 sollen dann auch Personen befördert werden. Ob das machbar ist, wird sich zeigen. Es hängt von der Bereitschaft der lokalen, nationalen und europäischen Behörden ab, in ein solches Netzwerk zu investieren.
Dafür scheint es viel Unterstützung aus den nördlichen Gemeinden zu geben. Groningen zum Beispiel hat Schwierigkeiten, Einwohner und Unternehmen zu halten. Die Entfernung zur Region Randstad ist zu groß. Eine Zugfahrt dauert fast drei Stunden. Der Hyperloop reduziert die Reisezeit auf eine Dreiviertelstunde. Dasselbe gilt für eine Stadt wie Zwolle.
Hardt Hyperloop hatte von Anfang an die Unterstützung der Europäischen Kommission.
Nicht ohne Spurwechsel
Die frühere EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc besuchte im vergangenen Sommer den Versuchsstandort in Delft. Dort stimmten die jungen, angehenden Ingenieure mit ihr überein, weiter im Gespräch über die Standards zu bleiben, die Hyperloop erfüllen muss. Die meisten dieser angehenden Ingeneure haben ihren Abschluss noch nicht gemacht, weil sie so viel Zeit mit ihren Erfindungen für den Hyperloop verbringen.
Hyperloop-Unternehmen anderer Länder sind ebenfalls vertreten. Es ist wichtig, alle zusammen zu bringen, so Mars Geuze, einer der Gründer des Start-ups. Es werden so viele neue Technologie benötigt, dass man alles gut auf einander abstimmen muss. Von all diesen Erfindungen hat Hardt die wichtigste in seinen Händen: die Technologie, um die Spur wechseln zu können. Ohne diese Technologie, ist es nicht möglich ein Netzwerk aufzubauen. Man muss in der Lage sein, zu einer Zwischenstation abzulenken. Sonst müsste jeder Hyperloop warten, bis der vor ihm fahrende Hyperloop die Haltestelle in Richtung des nächsten Zieles verlassen hat. Das wäre unpraktikabel und unrentabel.
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