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Leicht ist die Stadt des Lichts,
aber nicht leicht wie eine Feder.
Dass in dieser Stadt Licht ist,
verdankt sie einer Glühbirne.

Dies ist ein bekanntes Gedicht aus Eindhoven über Eindhoven. Es stammt vom niederländischen Comedian Freek de Jonge und beschreibt in aller Einfachheit, was die Stadt Eindhoven einst groß machte.

Für mich als jemand, der sich persönlich für die Verwirklichung seiner politischen Ideale einsetzt, hat dieses Gedicht noch einen tieferen Sinn. Es ist für mich eine Ode an die Innovationskraft der Stadt Eindhoven und an ihre Bewohner: Neue Dinge erfinden und gemeinsam machen ‒ darin waren und sind wir gut.

Im Einklang mit diesen Stärken sowie unserer Fähigkeit, uns an veränderte Gegebenheiten anzupassen, ist es für uns heute höchste Zeit, öfter mal das Licht auszuschalten. Denn Eindhoven soll mit gutem Beispiel vorangehen.

Überfluss schadet

In einer industrialisierten Region wie Westeuropa ist es fast unmöglich, einen Ort zu finden, an dem der Himmel komplett dunkel ist. Denn die Beleuchtung ist überall. Sei es als Straßenbeleuchtung, Plakat, Lampen in Gewächshäusern, Sicherheitsscheinwerfer in Gärten oder hell beleuchtete Sportplätze. Doch zuviel Licht birgt einige Nachteile. Mal ganz abgesehen von den Stromkosten impliziert es nämlich auch zusätzliche CO2-Emissionen. Schließlich stammt die Energie zum Betreiben der Beleuchtung aus fossilen Brennstoffen.

Auch leiden Tiere unter dem künstlichen Licht. So weiß man von Vögeln, Insekten und Amphibien, dass ihr Verhalten durch die Außenbeleuchtung beeinflusst wird. Einige Tiere werden sogar um ihren Winterschlaf gebracht. Zudem gibt es Pflanzen, deren Keimung, Bestäubung und Blüte durch zu viel Licht gestört wird.

Dunkelheit

Die Dunkelheit ist eine der elementarsten, natürlichen Vorkommnisse. Genauso wie die Stille. Eine dunkle Nacht sorgt für Ruhe. Menschen und Tiere können durch sie nach ihrer biologischen Uhr leben. Zudem bietet die Dunkelheit einen Blick auf den Sternenhimmel und den (Blut-)Mond. Dies ist eine wertvolle Lebensqualität.

Während der jährlichen “Nacht der Nacht”, einer Initiative der Natur- und Umweltverbände, schalten Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen an vielen Orten die Werbung und/oder Beleuchtung von Gebäuden aus. So kommt die Schönheit der Nacht zur Geltung. Gleichzeitig macht diese Aktion auf die Wirkung von zu viel Licht aufmerksam. Dieses Jahr findet die „Nacht der Nacht” am 26. Oktober 2019 statt. Tragen Sie sich dieses Datum in Ihren Kalender ein!

Seit Jahren leuchtet die Glühbirne erfolgreich in Eindhoven,
doch damit verschwand der Blick auf den Sternenhimmel.
Viele Menschen vermissen die Stille der Dunkelheit,
die Aktion „Licht aus“ sorgt für ein natürliches Gegengewicht.

Über die Kolumne „Zukunftsperspektiven“

In der wöchentlichen Kolumne „Zukunftsperspektiven“ versucht Innovation Origins einen Blick in die Welt von morgen zu werfen. Hierfür lassen wir die sechs Kolumnisten Maarten Steinbuch, Mary Fiers, Carlo van de Weijer, Lucien Engelen, Tessie Hartjes und Auke Hoekstra sowie gelegentliche Gast-Blogger zu Wort kommen. Jeder ist Experte in dem Bereich und beleuchtet die Themen unserer Zeit sowie Lösungsansätze aus einem anderen Blickwinkel. Das Ziel: Unsere Zukunft positiv zu gestalten. Hier sind alle bisherigen Episoden nachzulesen.