Das in Groningen ansässige Deep-Tech-Start-up gab gestern Nachmittag bekannt, dass es drei Millionen Euro für die weitere Entwicklung einer medizinischen Technologieplattform erhalten hat. Damit will das Unternehmen Eye-Tracking und Deep Learning nutzen, um altersbedingte degenerative Krankheiten frühzeitig zu erkennen.
Mit der zunehmenden Alterung der Bevölkerung steigt auch die Zahl der Menschen mit degenerativen Erkrankungen wie Glaukom, Parkinson und Multiple Sklerose. Die frühzeitige Erkennung dieser Krankheiten ist wichtig, denn die meisten entwickeln sich unbemerkt und verursachen irreversible Schäden. Die derzeitigen Screening-Methoden für diese Krankheiten sind jedoch oft invasiv, unzuverlässig und zeitaufwändig und belasten das Gesundheitssystem.
Reyedar löst dieses Problem, indem es frühe Symptome innerhalb von Minuten auf nicht-invasive Weise erkennt. Dies geschieht durch die Kombination von Deep Learning mit Eye-Tracking-Sensoren auf einem benutzerfreundlichen Gerät, mit dem das Unternehmen die Früherkennung degenerativer Krankheiten zugänglich machen und gleichzeitig die Gesundheitskosten senken will.
SONDA
Reyedar, früher bekannt als Reperio Medtech, ist ein Spin-off-Unternehmen der Abteilung für Augenheilkunde am University Medical Center Groningen in den Niederlanden. Das Grundprinzip der von Reyedar entwickelten medizintechnischen Plattform wurde seit 2015 innerhalb des UMCG ausgiebig erforscht und getestet.
Durch den Einsatz von Eye-Tracking-Sensoren und Deep Learning entwickelt das Unternehmen medizinische Geräte zur Erkennung und Diagnose von Sehbehinderungen, neurologischen Erkrankungen und kognitiven Störungen. Diese einzigartige Hardware-Software-Kombination namens SONDA (Standardised Oculomotor and Neuro-ophthalmic Disorders Assessment) ermöglicht schnelle, objektive und benutzerfreundliche Tests. Die positiven Ergebnisse des Tests wurden in Frontiers in Neurology veröffentlicht.
Verbesserung des Lebens von Millionen von Menschen
Die Finanzierungsrunde wird von Cottonwood Technology Fund geleitet, einem führenden Risikokapitalfonds, der in Technologieunternehmen im Frühstadium investiert. NOM, Pupil Labs, Uneti Ventures und der bereits bestehende Investor Blue Sparrows MedTech Fund beteiligen sich ebenfalls an dieser Investitionsrunde.
“Diese Investition ist eine große Chance, die Entwicklung unserer Technologie zu beschleunigen und unser erstes Produkt auf den Markt zu bringen. Jeder in unserem Team ist sehr dankbar und glücklich”, sagt Dr. Alessandro Grillini, Gründer und Geschäftsführer von Reyedar. “Mit dieser Finanzierung werden wir unser Team erweitern, unser erstes Produkt auf dem Markt für Augenheilkunde einführen, die Produktpalette erweitern und letztlich das Leben von Millionen von Menschen verbessern, die an altersbedingten degenerativen Krankheiten leiden.”
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