„Your sneak preview of the future“ ist der Slogan von Innovation Origins und genau das steht bei unserer Kolumne Start-up of the Week im Vordergrund. In den letzten Tagen wurden fünf Start-ups of The Day vorgestellt und am Samstag wählen wir den Wochensieger.
Innovation Origins präsentiert an jedem Werktag ein Start-up of The Day
Wir betrachten dabei verschiedene Themen wie Nachhaltigkeit, Entwicklungsphase, praktische Anwendung, Einfachheit, Originalität und inwieweit sie mit den Zielen der UNESCO für nachhaltige Entwicklung übereinstimmen. All das wird bei der Auswahl in Betracht gezogen und am Ende wird das Start-Up of The Week verkündet.
Presize: die virtuelle Umkleidekabine
Einer der größten Nachteile beim Online-Einkauf von Kleidung ist, dass es keine Möglichkeit gibt, sie anzuprobieren, um zu sehen, ob sie passt. Und da Größe, Schnitt, Figur und Marken oft unterschiedlich sind, gibt es viele Rücksendungen. Ein Bild mit einem Model ist natürlich in Ordnung, aber der Durchschnittskäufer ist natürlich kein Model. Wenn es zu Hause ankommt, stellt sich heraus, dass das T-Shirt nicht sehr gut passt, aber das findet man eben etwas zu spät heraus. Wie schön wäre es, wenn man das schon im Vorfeld verhindern könnte?
Mit Presize wird ein 3D-Scan Ihres Körpers gemacht und darauf können die Kleidungsstücke virtuell anprobiert werden. Das „virtuelle Ich“ ist sehr sorgfältig entworfen und bewegt sich auch. So sieht man sofort, ob ein Kleidungsstück nicht richtig passt oder nicht zur Figur passt. Langwierige Retourenprozesse sind sowohl Webshops als auch für Konsumenten ein Dorn im Auge. Das Team hinter dieser App will die Anzahl der zurückgesandten Pakete reduzieren und bei den Beteiligten den Frust verringern.
Kohlenstoffwasser: Graphen ohne Mist
Graphen ist als das dünnste Material der Welt bekannt, es leitet Wärme und Strom, ist sehr stark und farblich transparent. Es wird auch als Wundermittel bezeichnet, und weil es immer schneller produziert werden kann, eröffnen sich immer mehr Möglichkeiten. So kann beispielsweise Graphen als Beschichtung für falt- oder rollbare Touchscreens oder Medikamente verwendet werden. Der Tennisspieler Novak Djokovic hat seinen Schläger damit beschichten lassen. Nach Angaben des Athleten traf er den Ball mit dieser Beschichtung härter als je zuvor.
Diese künstlich hergestellte Kohlenstoffbeschichtung hat aber auch einige Nachteile. Obwohl es mehrere Möglichkeiten gibt, das Material herzustellen, handelt es sich oft um Prozesse, die nicht vollständig klimaneutral sind, oder es müssen Gefahrenstoffe eingesetzt werden. Das französische Team von Carbon Waters hat ein Verfahren entwickelt, bei dem Graphen in flüssiger Form hergestellt wird. Der Vorteil dabei ist, dass keine gefährlichen Pulver verwendet werden müssen und somit eine nachhaltige Produktionsmethode realisiert wurde.
Biomer: vom entsorgten Abfall zum nachhaltigen Farbstoff
Astaxanthin ist ein Farbstoff mit vielen verschiedenen Möglichkeiten. So wird er z.B. als Futtermittel auf Lachsfarmen verwendet, um den Fischen ihre charakteristische rosa Farbe zu verleihen. Auf dem Geflügelsektor wird er verwendet, um Eigelb die typische gelbe Farbe zu verleihen. Bis vor kurzem konnte diese Substanz nur mit Hilfe von Erdöl hergestellt werden. Und da Erdöl nicht gerade der nachhaltigste Stoff der Welt ist, werden in großem Umfang Alternativen gesucht.
Das Team des deutschen Unternehmens Biomer produziert das begehrte Astaxanthin mit einem biotechnologischen Verfahren durch Fermentation. Dadurch wird kein Erdöl mehr benötigt und es werden beispielsweise Abfallprodukte von landwirtschaftlichen Betrieben als Grundlage verwendet. Das bedeutet, dass der Müll eines Bauern zum Rohstoff für die Nahrung eines anderen Bauern wird. Oh ja, und die Biomer-Methode ist noch schneller als die Schadstoffmethode!
Neosound – Nie wieder mit dem Kundenservice streiten?
Die Qualitätsunterschiede zwischen verschiedenen Call Centern und Servicemitarbeitern sind recht groß. Wenn man also alle Anrufe nach Qualität beurteilen wollte, müsste man mindestens so viele Qualitätskontrolleure wie Call-Center-Agenten haben. Das wäre natürlich ein hoffnungsloses Unterfangen. Deshalb arbeitet NeoSound mit einem automatisierten System, das aufgrund von Stille und erhöhten Sprachpegeln und Emotionen registriert, ob ein Anruf eskaliert oder nicht.
Die Software zeigt auch sofort an, wo es Potential zur Verbesserung gibt, so dass der Mitarbeiter mit der Arbeit beginnen kann. Letztendlich muss er die Qualität der Kundenbetreuung verbessern. Sie sollten sich jedoch beeilen, da die ersten vollautomatischen, selbstlernenden Kundenbetreuer nicht mehr allzu weit weg sind. Dann nützt natürlich ein System, das Menschen überwacht, wenig. Der Kundenservice des OV-Chipkaart, CBR und AND – natürlich, lesen die mit?
Actijoy – Lieber glücklich wie ein Hund, als krank wie ein Hund sein.…
Für Senioren, Schwangere und Zimmerpflanzen gibt es solche Systeme bereits – und jetzt muss sich auch der beste Freund des Menschen damit anfreunden. Manchmal wünscht man sich, dass Hunde reden könnten, diese treuen vierbeinigen Freunde sind sehr gut darin, körperliche Mängel zu verbergen, und man entdeckt Verletzungen oder Krankheiten oft erst, wenn es zu spät ist.
Und wo sonst könnte eine solche Idee herkommen als aus der Tschechischen Republik? Ein Land, das manchmal nur aus Hundliebhabern zu bestehen scheint. Das Überwachungssystem von Actijoy besteht aus einer Reihe von Futternäpfen, einem Gesundheits- und Aktivitäts-Tracker und einer App, mit der jeder alle Arten von körperlichen Geheimnissen seines Haustieres entdecken kann. Nierenerkrankungen und Diabetes können frühzeitig erkannt werden, so dass das Haustier rechtzeitig von einem Tierarzt behandelt werden kann. Die Besitzer wissen auch auf einen Blick, wie viel ihr Hund frisst und sich bewegt.
Das Team wollte ein ähnliches System auch für Katzen auf den Markt bringen, aber das erwies sich als schwieriger als erwartet. Allerdings ist das auch nicht so überraschend. Schließlich sind Hunde leichter zu ergründen als Katzen.
So glücklich wie ein Hund zu sein ist natürlich besser als so krank wie ein Hund. Die Technologie von Actijoy ist an sich nicht neu, aber die Kombination aus intelligenten Näpfen, Halsbändern und Apps ist es.