Unifly operiert am Flughafen Antwerpen, der sicherstellen will, dass der Luftraum auch mit immer mehr Drohnen sicher bleibt. So kann das unbemannte Flugzeug problemlos in den Luftraum integriert werden. Die Entwicklung von Unifly verlief rasant, Investoren investierten schon mehrere Millionen Euro in das Unternehmen.
CEO Marc Kegelaers erläutert den Erfolg näher.
Was war die Motivation für den Start von Unifly?
Im Jahr 2012 wurden zwei Fluglotsen in ihrem Luftraum mit Drohnen konfrontiert. Die Drohne war sichtbar, aber wo war der Pilot? Und wie konntest du ihn kontaktieren? Kurz gesagt: Wie ist es möglich, Drohnen sicher in den bestehenden Flugverkehr zu integrieren? Ausgehend von dieser Frage arbeitete ein Team von Fluglotsen, Piloten und Ingenieuren gemeinsam an einer Lösung für das Unmanned Traffic Management (UTM). Im Jahr 2014 präsentierten sie ihr Konzept erfolgreich auf der SWIM Masterclass, der weltweit führenden Veranstaltung für neue Entwicklungen in der Branche. Unser zweiter Platz dort brachte uns auf die internationale Landkarte und auf den Radar aller wichtigen Akteure. Unifly war ein Fakt.
Was sind die Aktivitäten von Unifly?
Unifly ist ein Technologieunternehmen. Unser Ziel ist es, weltweit etwas zu bewegen, damit der Drohnensektor sein Potenzial ausschöpfen kann. Wir bieten eine Komplettlösung, um Drohnen sicher und geordnet in den Luftraum zu integrieren. Die zuständigen Behörden können die Drohnen sehen und ihren Luftraum verwalten. Eine der wichtigsten Säulen des Systems ist die Automatisierung von Fluganfragen und deren Genehmigung durch die Behörden. Unifly hat auch den BLIP entwickelt. Dieses Gerät funktioniert als digitales Nummernschild und Tracker für die Drohnen, die in unserem Luftraum fliegen. So schützen wir ihn.
Gibt es ähnliche Unternehmen?
Ja, es gibt Initiativen auf der ganzen Welt, die das Problem des “Drohnenmanagements” lösen wollen. Das sind die typischen Silicon Valley Start-ups, aber auch große Player wie Thales und Indra, die derzeit die bemannte Luftfahrtindustrie leiten. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass nur Unifly die (bald obligatorische) e-Identifikation und den Tracker über das BLIP anbietet und den Behörden so zu Selbstständigkeit verhilft. Dies gibt der ihnen die Kontrolle über den Luftraum zurück, ohne dass der Pilot Kompromisse bei der Benutzerfreundlichkeit eingehen muss.
Was ist die Reaktion auf die Integration von Drohnen?
Drohnen haben eine enorme Anzahl von Anwendungen, wie z.B. Inspektionsflüge, Präzisionslandwirtschaft, Pakettransport und natürlich Lufttaxis. Alle sind neugierig auf die Entwicklung der Drohnen und den damit verbundenen neuen Flugverkehr. Es werden immer die gleichen Fragen und Bedenken zur Sicherheit aufgeworfen. Bedenken, die Unifly zu zerstreuen hofft.
Was ist das bisher größte Hindernis?
Ein großes Hindernis ist, dass wir tatsächlich die Gleise verlegen, während der Zug bereits den Bahnhof verlassen hat. Die Technologie entwickelt sich rasant und die Gesetzgebung hat es schwer, mit diesem Tempo Schritt zu halten. Glücklicherweise wird die neue EU-Gesetzgebung, die einen einheitlichen europäischen Drohnenmarkt ermöglichen wird, bald in Kraft sein. Die Anzahl der Drohnen wird noch steigen und unsere Lösung ist notwendig, damit Sicherheit gewährleistet wird.
Was ist das Highlight für Unifly?
Die kurze Geschichte von Unifly ist voll von vielen Highlights. Dazu gehören die Eröffnung unseres New Yorker Büros, die erfolgreiche Beschaffung von 17 Millionen Euro, die Einführung von Droneguide in Belgien und die Feier des 50. Mitarbeiters.
Was erwarten Sie für das kommende Jahr?
International wächst das Bewusstsein, dass Drohnen kein Spielzeug sind und dass es notwendig sein wird, den Drohnenverkehr auf einen sicheren Weg zu bringen. Darüber hinaus wird die technologische Entwicklung durch die gegenseitige Befruchtung von Technologieunternehmen aller Art weiter voranschreiten. Man denke nur an künstliche Intelligenz, Radar, 5G. Diese Technologien werden entscheidend sein, um den nächsten Schritt zu tun.
Und wo wird Unifly in fünf Jahren sein?
Wir sind Marktführer im Bereich unbemanntes Verkehrsmanagement, UTM. Die ganze Welt betrachtet uns als einen Wissensführer, einen Vordenker in unserer Branche. Ich erwarte, dass der Drohnensektor in den kommenden Jahren boomt und wir dabei eine wichtige Rolle spielen werden. Wir haben derzeit eine einzigartige Idee, die ein globales Problem lösen kann. Dank unseres starken Teams mit leidenschaftlichen Fachleuten, Ressourcen und Ehrgeiz gehen wir davon aus, dass wir in einigen Jahren zu einem der wichtigsten Akteure auf dem Markt werden.