Das Hamburger Start-Up Sirum ist angetreten, um ein grundlegendes Problem der Logistikbranche zu lösen. Nur wenige Unternehmen können sich zeitgemäße IT-Lösungen leisten. Ein digitales „Enterprise Resource Planning“ oder ERP, das sämtliche Unternehmensprozesse steuert, kontrolliert und optimiert, findet vorwiegend in großen Firmen statt. Sirum will diese Möglichkeiten auch kleineren Unternehmen zur Verfügung stellen.
Gegründet wurde Sirum 2016. Die Gründer Dennis Uhlemann und Georg Notter kennen sich aus der Schulzeit. Uhlemann ging nach seinem Studium in die Logistik und wandte sich für ein Projektvorhaben an Notter, der damals selbständig im ERP-Bereich arbeitete. Notter hatte sich vorher für Siemens mit Systemen zur Produktionsüberwachung in der Industrie beschäftigt. Die beiden entwickelten die Sirum-Lösung zunächst zusammen, etwas später kamen die beiden anderen Gründer Michael Hötte und Bennet Block hinzu.
Sirum läuft browserbasiert als „Software-as-a-Service“-Lösung. Kunden können von PC, Laptop oder Smartphone auf ihre Anwendungen zugreifen. Das System ist modular aufgebaut. Für den Kunden werden die Module freigeschaltet, die er braucht. Das könnte das Transportmanagement sein, Flottenmanagement, Personalwesen, Stammdatenverwaltung oder eine Kombination aus mehreren.
Das System läuft auf Sirum-Servern in Deutschland, kann aber auch beim Kunden installiert werden. Die Software basiert auf einer Open-Source-Lösung, wird also von einer Entwickler-Community ständig verbessert. Dabei ist das Kern-ERP ein Produkt der Open-Source-Community. Sirum entwickelte das Transportmodul selbst und integrierte es in das ERP. Die Nähe zur Open-Source-Community gibt Sirum auch die Möglichkeit, schnell auf Kundenwünsche zu reagieren.
Was ist Ihre Motivation? Was ist das Problem, das Sie lösen wollen?
Wir wollen ein zentrales Problem der Logistikbranche lösen. Kleine und mittlere Unternehmen haben hohe Kosten für ihre IT. Sie müssen mit Partnern zusammenarbeiten, die oft ganz andere Produkte verwenden, die nicht mit ihren Anwendungen kommunizieren können. Etablierte Systeme sind teuer und haben veraltete Architekturen. Außerdem dominieren Insellösungen für die einzelnen Bereiche wie Transportmanagement, Disposition, Abrechnung und Finanzen, Lagerverwaltung oder Personalwesen. Diese Einzelsysteme müssen miteinander sprechen können. Das ist aber oft problembehaftet. Sirum bietet das alles aus einer Hand. Wir sind eine web-basierte All-in-one-Lösung.
Was ist das größte Hindernis, das Sie überwinden mussten oder überwinden müssen?
Der Markteintritt war leicht, weil die Nachfrage aus dem Markt kam.
Was ist der beste Moment, den Sie mit dem Start hatten?
Wir waren Anfang Juni auf der Transport und Logistik-Messe in München. Durch Vermittlung der Deutschen Verkehrszeitung und Blue Rocket hatten wir eine Präsenz am „Start.Hub“-Stand bekommen. Wir hatten eine Menge positives Feedback und neue Kundenkontakte.
Was können wir im kommenden Jahr von Ihnen erwarten?
Wir werden skalieren. Wir haben einen Versionswechsel unserer Software durchgeführt und hoffen auf eine weitere Steigerung der Kundenzahlen.
Was ist Ihr ultimatives Ziel?
Langfristig wollen wir einen neuen Branchenstandard setzen.