„Your sneak preview of the future” ist das Motto von Innovation Origins und genau das steht bei unserer Kolumne Start-up of the Week im Vordergrund. In den letzten Tagen wurden fünf Start-ups des Tages vorgestellt und am Samstag ermitteln wir den Wochensieger.
Innovation Origins präsentiert an jedem Wochentag ein Start-up of the Day.
Wir betrachten dabei verschiedene Themen wie Nachhaltigkeit, Entwicklungsphase, praktische Anwendung, Einfachheit, Originalität und inwieweit sie mit den Zielen der UNESCO für nachhaltige Entwicklung übereinstimmen. All das wird bei der Auswahl in Betracht gezogen und am Ende wird das Start-Up of The Week verkündet.
Schallenergie – Abschied von der Klimaanlage?
Ironischerweise tragen traditionelle Klimaanlagen aufgrund ihrer geringen Energieeffizienz zu den CO2-Emissionen bei. Dies führt letztendlich zu einer stärkeren Erderwärmung. Aber es gibt noch einen anderen Weg. Das Unternehmen Sound Energy aus Enschede, hat eine Technologie entwickelt, bei der eine Kombination aus Wärme und Schall kühle Luft erzeugt. Und das Beste daran? Es benötigt weder bewegliche Teile noch Strom – Nachhaltiger geht es nicht!
Diese thermisch-akustische Technologie ist zwar nicht neu, aber der Gründervater von Sound Energy ließ sich vom Potenzial dieser Methode inspirieren, die das saubere Gas Argon verwendet. Derzeit ist die Technologie nur für große Geschäftsräume verfügbar, es ist jedoch geplant, auch kleinere Modelle für private Haushalte zu entwerfen. Allerdings müssen die Systeme dafür noch um einiges kompakter gestaltet werden, denn die aktuellen Modelle sind größer als ein durchschnittliches Studentenzimmer in Amsterdam.
Phytoprove – Keine toten Zimmerpflanzen mehr
Einige Menschen haben einen grünen Daumen und scheinen mit ihren Pflanzen sprechen zu können, von denen jede einzelne beneidenswert schön aussieht. Die meisten Menschen haben diese Gabe jedoch nicht und mühen sich mit ihren Zimmerpflanzen ab. Das Ergebnis? Ein beinahe monatlicher Gang in das örtliche Gartencenter, weil die Zimmerpflanzen an Wassermangel, zu viel Wasser, zu viel Pflanzennahrung, keine Pflanzennahrung, zu viel Licht, zu wenig Licht oder dem verlorenen Kampf gegen die Katze, die die Pflanze als Mittagssnack, Kratzbaum oder Katzenklo sah, gestorben sind.
Allerdings sterben Pflanzen nie einfach so, es gibt immer einen bestimmten Grund dafür. Durch das Überwachungssystems, das mit einer App auf dem Smartphone verknüpft ist, kann man mit Phytoprove auf einen Blick sehen, wo die Probleme liegen. Praktisch! Und das Beste daran? Diese Technologie ist nicht nur eine Lösung für Ihre Wohnzimmerpflanzen, sondern überall einsetzbar, wo es um die Gesundheit von Pflanzen geht. Vom Ackerbau über den Hintergarten, bis hin zum Obstgarten oder sogar einem Bonsai!
Bound4blue – Segel auf Frachtschiffen!
Es ist nicht zu leugnen; Containerschiffe sind unerlässlich, um die Dinge von A nach B in der Welt zu bringen und sind daher ein grundlegender Bestandteil des Welthandels. Das Problem ist jedoch, dass diese Schiffe mit Öl angetrieben werden, was nicht gerade vorteilhaft für das Klima ist. Doch bereits seit Jahrhunderten waren Menschen auf Wind als klimaneutrale Alternative angewiesen, um Schiffe anzutreiben. Warum haben also nicht auch Frachtschiffe Segel?
Zwar machen die Segel des spanischen Start-ups Bound4blue den Einsatz von Öl nicht ganz überflüssig, aber sie reduzieren die Emissionen des Seeverkehrs um durchschnittlich 30 Prozent. Das System ist vollautomatisch, benötigt daher keine zusätzliche Besatzung und ist so kompakt, dass es die Speicherkapazität nicht beeinträchtigt. Eine ideale Lösung für ein reines Gewissen, trotz diverser Impulskäufe von AliExpress, die zu Ihnen nach Hause geliefert werden.
Dignio – Gesundheitsführsorge für Zuhause
Es gibt immer mehr ältere Menschen. In den nächsten Jahrzehnten werden sich alle Babyboomer zu Senioren entwickeln und das wird dem Gesundheitssystem viel abverlangen. Je älter eine Person wird, desto mehr Krankheiten werden sie wahrscheinlich bekommen. Um dies etwas unter Kontrolle zu halten, sollte ein Krankenhausbesuch nur in dringenden Fällen stattfinden. Das norwegische Start-up-Unternehmen Dignio ermöglicht es Ärzten, ihre Patienten aus der Ferne zu überwachen.
Diese Plattform soll insbesondere für chronisch Kranke eine Lösung bieten. Dies sind zum Beispiel Menschen mit Erkrankungen wie COPD, Diabetes, Bluthochdruck, chronischer Herzinsuffizienz und Krebs. Wenn es um die Regelmäßigkeit der notwendigen medizinischen Daten geht, gehört ein kostspieliger Krankenhausaufenthalt der Vergangenheit an. Ein schöner Nebeneffekt: Der Patient fühlt sich aufgrund des interaktiven Charakters der Behandlung stärker in seine Behandlung einbezogen. Die Arbeit von zu Hause aus ist ein Trend, der seit einiger Zeit auf dem Vormarsch ist und wenn es nach den Norwegern geht, wird auch der Gesundheitssektor bald diesem Trend folgen.
You Mawo – Maßgeschneiderte Brillen-Rahmen
Eine Brille ist eigentlich nicht mehr als ein Stück Plastik und zwei Korrekturgläser. Aber warum kostet sie dann bei einem Optiker ein paar hundert Euro? Grund: Der Brillenmarkt wird derzeit von einem großen Betreiber namens Luxottica dominiert. Wobei dieser Name sicher vielen unbekannt ist. Das Unternehmen besitzt praktisch alle Brillenmarken, Optikerketten und Linsenhersteller. Den Italienern wird oft monopolistisches Verhalten vorgeworfen. Doch nun kommt vielleicht eine Lösung: You Mawo.
Ziel des deutschen Start-ups ist es, maßgeschneiderten Brillen-Rahmen für jedermann zu einem günstigen Preis herzustellen. Hintergrund: 3D-Drucker werden immer günstiger, wodurch nun auch Kunststoffartikel hergestellt werden können. Zudem werden die Brillen der Deutschen nach Maß gefertigt und an die jeweilige Gesichtsform angepasst. Somit startet YouMawo eine Revolution in einem sehr konservativen Markt, in dem riesige Hauptakteure das Sagen haben.
Und sie haben unseren Segen. Die Idee der Anpassung und Anwendung von 3D-Drucktechnologie für Brillen war uns bis dato unbekannt. Uns gefällt der Gedanke vor allem in Zeiten, in denen immer mehr Menschen kurzsichtig sind. Zumal sie sich einerseits mehr denn je als Individuen betrachten, während gleichzeitig ihr Einkommen knapper wird. Aus diesen Gründen scheint es, als ob den Gründern der 3D-gedruckten Brillen eine glänzende Zukunft bevorsteht.