© Vattenfall

45 Meter hoch, 43 Meter Durchmesser, 56 Millionen Liter Fassungsvermögen – das sind die Dimensionen von Deutschlands größtem Wärmespeicher. Anfang nächsten Jahres soll er auf dem Vattenfall Gelände am Berliner Standort Reuter West in Betrieb gehen. Bis zu zwei Monate soll es dauern, den imposanten Warmwassertank mit einem Volumen von rund 350.000 Badewannen zu befüllen, so der Schwedische Energieriese Vattenfall in einer Pressemeldung.

Im April 2023 wird der größte Wärmespeicher Deutschlands mit einem Fassungsvermögen von 56 Millionen Litern den kommerziellen Betrieb aufnehmen. Er wird Fernheizwasser mit einer Temperatur von 98 Grad Celsius speichern und somit maßgeblich den Fortschritt der Wärme- und Energiewende sowie die Erhöhung der Energiesicherheit in Deutschland vorantreiben. Gemeinsam mit der auf dem Kraftwerksgelände angrenzenden Power-to-Heat-Anlage, die die größte Europas ist, wird der Speicher die Nutzung überschüssiger regenerativer Energie aus dem Netz ermöglichen.

Erstbefüllung

Letzte Woche hat die Tochterunternehmung Vattenfall Wärme mit der Erstbefüllung des Speichers begonnen. Die kontinuierliche Bereitstellung solch großer Mengen an Fernheizwasser stellt eine neue Herausforderung für die Kolleg:innen dar. Denn anders als im heimischen Badezimmer, kann hier nicht einfach der Wasserhahn aufgedreht werden. Vergleichbar mit destilliertem Wasser für das Bügeleisen, brauchen wir zunächst einmal spezielles Wasser. Dieses Wasser ist teilentsalzt und entgast, um den Verschleiß im Berliner Stadtwärmenetz zu reduzieren.

Engstellen

Das aufbereitete Fernheizwasser muss dann in das Berliner Stadtwärmenetz mit über 2.000 Kilometer Rohrleitungen eingespeist werden, damit wiederum der Wärmespeicher aus dem Netz heraus befüllt werden kann. Hierfür ist insbesondere das Betreiben der Wasseraufbereitungsanlagen an den Kraftwerksstandorten Reuter West und Klingenberg von Bedeutung. Kleinere Anlagen in Charlottenburg und Lichterfelde sollen bei Bedarf ebenfalls unterstützen. Engstellen zwischen den historisch bedingten Versorgungsgebieten Ost und West führen zur Begrenzung der Transfermengen und mussten bei der Planung berücksichtigt werden.

Die Erstbefüllung wird rund zwei Monate in Anspruch nehmen. Währenddessen wird sich das Fundament des Wärmespeichers durch das hohe Gewicht insgesamt um rund 6 Zentimeter absenken. Im Anschluss werden mit dem Beginn der Probeläufe die ersten Aktivitäten zur Inbetriebsetzung beginnen.

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