Einen paneuropäischen Pilot-Masterstudiengang für High-Performance Computing (HPC) entwickeln: Das ist das Ziel eines europäischen Konsortiums mit Beteiligung der FAU wie in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. Ab Wintersemester 2022/23 wollen die Partner Kurse anbieten, die den Studierenden hervorragende Karriereperspektiven im schnell wachsenden Bereich des HPC und der High-Performance Data Analytics bieten.
Die FAU verfügt über langjährige Erfahrung mit internationalen Masterstudiengängen und wird das Pilotprojekt gemeinsam mit den anderen Hochschulen koordinieren. Der HPC-Master wird in den Masterstudiengang Computational Engineering an der FAU integriert sein. Die Absolvent/-innen werden in Bezug auf Studiengebühren, Mobilitätskosten und Industriepraktika unterstützt. Die EU-geförderte Initiative wird an der FAU von der Technischen Fakultät, dem Department Informatik und dem Zentrum für Nationales Hochleistungsrechnen Erlangen (NHR@FAU) unterstützt. Die FAU wird weitere Partner aus Deutschland einbeziehen, die in Zukunft Masterstudiengänge im HPC anbieten wollen.
Mit einem Gesamtbudget von 7 Millionen Euro wird das Konsortium aus europäischen Universitäten, Forschungs- sowie Hochleistungsrechenzentren und Industriepartnern ein Hochschulprogramm entwickeln. Besonders im Fokus stehen dabei zum einen die Ausbildung von Studierenden in Bereichen wie Design, Einsatz, Betrieb und/oder Nutzung der aktuellen und zukünftigen Generation von HPC und HPC-bezogenen Technologien in Europa. Zum anderen geht es um die Ausbildung von Fachleuten, die in der Lage sind, die Einführung von HPC und den Wissenstransfer in Industrie und Hochschulen in verschiedenen strategischen Bereichen voranzutreiben und dadurch HPC-Aktivitäten in Industrie und Hochschulen miteinander zu verknüpfen.
Während viele Lehrpläne an Universitäten grundlegende Informatikkenntnisse und Programmiersprachen beinhalten, müssen die Ausbildungsprogramme heute an ein sich schnell entwickelndes HPC-Technologie-Ökosystem angepasst werden. Der Lehrplan des HPC-Pilot-Masterstudiengangs wird modular aufgebaut sein, um die vollständige oder teilweise Integration der Module in neue oder bestehende Masterstudiengänge zu erleichtern. Die Verfügbarkeit von HPC-Experten wie HPC-Administratoren und -Architektinnen, HPC-kompetenten Datenwissenschaftlern, HPC-Anwendungsentwicklerinnen und fachkundigen Nutzerinnen ist ein Schlüsselfaktor für die digitale Transformation in Europa und erfordert die Ausbildung hochqualifizierter und talentierter Hochschulabsolventen.
Ein zentrales Ziel der Initiative ist die Stärkung der Mobilität zwischen europäischen Universitäten, Forschungszentren und der Industrie. Der neue HPC-zentrierte Masterstudiengang wird sich an wissenschaftliche und industrielle Zielgruppen richten und wichtige Akteure im privaten und öffentlichen Sektor ansprechen.
Über das Konsortium
Das von der Universität Luxemburg geleitete Konsortium besteht aus Universitäten, Forschungs- sowie Hochleistungsrechenzentren, Industrie- und KMU-Partnern sowie weiteren unterstützenden Partnern. Zunächst werden acht Universitäten Abschlüsse verleihen: Universität Luxemburg, Universitat Politècnica de Catalunya, Politecnico di Milano, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sorbonne Université, Universität St. Kliment Ohridski in Sofia, Università della Svizzera Italiana, Kungliga Tekniska Hoegskolan). In Zukunft werden voraussichtlich weitere Universitäten und Einrichtungen an dem Programm teilnehmen.
Über das EuroHPC JU
Das EuroHPC JU wurde durch die Verordnung (EU) 2018/1488 des Rates im Jahr 2018 eingerichtet. 29 europäische Länder nehmen derzeit an der Initiative teil und bündeln ihre Ressourcen mit der EU und privaten Partnern, um die EU in die Lage zu versetzen, eine weltweit führende Rolle im Supercomputing zu übernehmen. Die Aufgabe des EuroHPC JU besteht darin, eine integrierte Supercomputing- und Dateninfrastruktur von Weltklasse in der EU zu entwickeln, einzurichten, zu erweitern und zu warten und ein äußerst wettbewerbsfähiges und innovatives HPC-Ökosystem zu entwickeln und zu unterstützen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des EuroHPC JU (https://eurohpc-ju.europa.eu/).
Weitere Informationen
Alexandra Lukas-Rother
Lehrstuhl für Informatik 10 (Systemsimulation)
[email protected]
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