Anfang Februar begann Apple mit dem Verkauf seiner VR-Brille Vision Pro. Noch gibt es relativ wenige Applikationen, die wirklich die Mächtigkeit der neuen Technologie nutzen, aber es werden immer mehr. Die ersten Tests sind vielversprechend, die Early Adopter größtenteils begeistert – und das, obwohl der Preis der Innovation astronomisch erscheint.
Vor dem Hintergrund anderer Technologien, wie beispielsweise der Einführung der flachen Plasma-Fernseher, verblasst der Einstiegspreis jedoch. Die kosteten 1999 immerhin um die 13.000 Euro – was dazu führte, dass nur 1.000 Stück in dem Jahr verkauft wurden. Aber zurück zur Vision Pro.
Wenn man die Umgebung sieht
Der Unterschied zu herkömmlichen VR-Brillen ist, dass man tatsächlich freie Sicht auf das hat, was um einen herum passiert. Die Pass-Through-Technologie scheint derart gut zu sein, dass man teilweise zu vergessen scheint, dass man sich hinter einer überdimensionalen Taucherbrille befindet. Die Umgebung nimmt das freilich ganz anders wahr.
Immersives Erlebnis
Das immersive Erlebnis, das durch clevere Sensorik und hochauflösende Monitore sogar Dreidimensionalität suggeriert, geht so weit, dass man sich auf fremde Planeten „beamen“ kann.
Abusal-Tester und „Darwin-Award“
Aber wie immer, wenn neue Technologien auf den Markt kommen, gibt es auch die Gruppe derer, die auf völlig absurde Ideen kommen. Da die Apple Vision Pro die erste VR-Brille dieser Qualität ist, die sogar die Umgebung mit geringster Verzögerung abbildet, sind die ersten „Darwin-Award-Anwärter“ auf die Idee gekommen, die Brille beim Autofahren zu verwenden. Wohlgemerkt hinter dem Steuer.
Teslas FSD Beta & Cybertruck
Bislang gibt es nur wenige Fahrzeuge, die überzeugende autonome Ansätze zeigen. Die Teslas mit der FSD Beta (Full Self Driving) können innerhalb gewisser Grenzen autonom unterwegs sein. Was einige wenige Early Adopter gleich mal als Anlass nahmen, mit der Vision Pro und einem Cybertruck durch die Gegend zu fahren. Die „Poser“ haben dadurch einen echten „Kick“ bekommen.
Was auf TikTok oder X ein echter Schenkelklatscher ist und zigtausende von Klicks generiert, ist in der Praxis natürlich völlig indiskutabel. Manche ließen sich von der internen Apple-Karten-App gar führen, ein kaum überzeugender Einsatz, denn ein normales Head-Up-Display (im Tesla pikanterweise nicht zu haben), macht den Job weit besser in dem Zusammenhang.
Eine relativ schräge „Anwendung“ fand ein Skateboarder, der mit einer elektrischen Version in San Francisco unterwegs war. Ganz sicher ein Kandidat für den „Darwin-Award“, wenn das Schicksal in Form eines anderen Verkehrsteilnehmers, vorzugsweise eines Pickup Trucks, zuschlägt.
Ist die Apple Vision Pro also gefährlich?
Nein. Aber man kann Menschen offenbar nicht zum geradlinigen Denken zwingen. Und einige Wenige müssen immer wieder beweisen, dass das Risiko und die Angst (und in der Konsequenz auch das eigene und anderer Leben) zu besiegen sind.
Es gibt da einen Satz, der Albert Einstein zugeschrieben wird: „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Eine Technologie kann noch so clever sein – Idiotensicherheit gibt es einfach nicht.