Commercial director Mars Geuze van Hardt Hyperloop with an impression of the future hyperloop compartment Photo: Lucette Mascini
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Anfang nächsten Jahres wird das Delfter Unternehmen Hardt Hyperloop mit seinem mobilen Erlebniszentrum eine Tour durch europäische Städte starten. Dort können die Verbraucher diese neue Art des Reisens kennenlernen, bei der die Passagiere in einer Kapsel sitzen, die mit einer Geschwindigkeit von bis zu eintausend Kilometern pro Stunde durch eine Vakuumröhre geschossen wird. Das sagte Hardt Hyperloop-Kaufmann Mars Geuze auf der jährlichen Business Booster Konferenz von InnoEnergy in Paris. InnoEnergy ist eine europäische Investmentgesellschaft, die bereits 5 Millionen Euro in die Entwicklung des Unternehmens aus Delft investiert hat.

Wo auch immer sie mit ihrem Erlebniszentrum gastieren, die Gründer von Hardt Hyperloop hoffen, dass die Tour das Interesse von Gemeinden und Provinzen an Investitionen in den Bau eines Bahnsteigs und vielleicht einen Teils des Röhrennetzes wecken wird.

Testgelände

Geuze will nicht verraten, welche Städte Hardt noch im Sinn hat. Es wird noch darüber diskutiert, wo das Testgelände mit einem 3 Kilometer langen Rohr gebaut werden soll. „Wir gehen wahrscheinlich nur in Städte, in denen ein Bahnsteig gebaut wird. Sie sind diejenigen, die am meisten Interesse daran haben, an dem Projekt teilzunehmen”, sagt Geuze.

Erst wenn klar ist, wo sich die Teststandorte befinden, wird Hardt bekannt geben, welche Städte das mobile Erlebniszentrum besuchen wird. Wahrscheinlich wird es an zentralen Bahnhöfen aufgebaut. Dort werden in Zukunft wohl auch die Einstiegsplattformen für den Hyperloop sein.

InnoEnergy investiert in Start-ups, die sich auf nachhaltige Energie konzentrieren. Der Hardt Hyperloop soll eine Alternative für Kurzstreckenflüge werden. Laut Hardt wird der Hyperloop weniger Energie verbrauchen als ein Zug und so schnell sein wie ein Flugzeug.

Da das Fahrzeug elektrisch ist und sich durch ein Magnetfeld bewegt, gibt es keine CO2-Emissionen oder andere schädliche Gase.

Die Uhr tickt

Geuze bestätigte, dass es die Idee für einen Hyperloop seit mehr als einhundert Jahren gibt. Doch jetzt, da die CO2-Emissionen in Europa bis 2030 halbiert werden müssen, tickt die Uhr. „Als Elon Musk vor einigen Jahren den Wettbewerb startete, einen Hyperloop zu entwerfen, haben wir uns alle mit ein paar Studenten in Delft zusammengesetzt. Wir haben dann sehr schnell die Optionen aufgelistet und entschieden, dass es diese sein mussten. Unser Konzept passte sozusagen auf die Rückseite eines Bierdeckels.”

Ziel ist es, innerhalb von 15 Jahren ein funktionsfähiges Netz für die Personenbeförderung durch Europa zu schaffen, so Geuze. Der Güterverkehr über den Hyperloop sollte früher möglich sein, da die Einhaltung der Sicherheitsanforderungen weniger komplex ist. Schließlich sind keine Menschen involviert.

Saudi-Arabien

Laut Geuze zeigen auch Länder anderer Kontinente Interesse. „Wir haben beispielsweise Auskunftsersuchen aus Saudi-Arabien erhalten. Sie wollen wissen, wie unser Standard aussehen wird. Dann müssen sie sich das nicht selbst ausdenken.”

Modell für des europäischen Rohrnetzes, durch das der Hardt Hyperloop schwimmen soll. Quelle: Hardt

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