Urbane Luftmobilität ist eine vielversprechende Lösung für mehrere gesellschaftliche Herausforderungen. Man denke nur an den Transport von medizinischem Gerät, die Unterstützung von Ersthelfern oder die Inspektion von Infrastrukturen. Dennoch ist die Einführung von Drohnen in unser tägliches Leben nicht so einfach, wie es scheint. In einer Reihe von Artikeln befasst sich Innovation Origins mit diesen Herausforderungen. Heute zeigen wir, was die Stadt Hamburg in Bezug auf das Verkehrsmanagement zu erreichen versucht.
Das Projekt BLU-Space entwickelt ein System für das Management des unbemannten Drohnenverkehrs in Deutschland. Es zielt darauf ab, erstmals unter realen Bedingungen Luftverkehrsdaten mit Daten aus verschiedenen Quellen und Plattformen zu integrieren, “um ganzheitliche Konzepte zu entwickeln”. Die Organisation verspricht sich von diesem Schritt einen wesentlichen Beitrag zu einer sicheren und wirtschaftlichen Luftmobilität. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert das Projekt BLU-Space mit insgesamt 2,36 Millionen Euro im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND.
Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation, sagt, das Projekt BLU-Space bringe die wichtigsten Akteure des Drohnenverkehrsmanagements in Hamburg zusammen. “Ich freue mich über diese Entwicklung, die zeigt, dass Hamburg als Vorreiter in der Luftfahrt weiter vorangeht. Unsere Stadt bietet ideale Voraussetzungen für den Erfolg dieses Projekts. Die komplexe Infrastruktur aus dicht besiedeltem Stadtgebiet, großen Hafen- und Industrieflächen und innerstädtischen Flughäfen ist bestens geeignet, um Herausforderungen zum Wohle ganz Deutschlands zu lösen.”
Die Vorteile der urbanen Luftmobilität
Die Integration der Drohnentechnologie in den urbanen Luftraum hat das Potenzial, erhebliche Vorteile für Gesellschaft und Wirtschaft zu bringen: Sie reduziert den bodengebundenen Verkehr und erhöht die Effizienz in der Logistik. Die schnelle Lieferung von Ausrüstung und die gezielte Erfassung von Informationen verbessert die Reaktionsfähigkeit in Notfällen, unterstützt den Umweltschutz durch effiziente Datenerfassung, erhöht die Sicherheit durch die Überwachung kritischer Infrastrukturen, fördert die wirtschaftliche Entwicklung und Innovation in verschiedenen Branchen, gewährleistet den Datenschutz und die Sicherheit des Luftraums und stärkt den Zivilschutz und die zivile Sicherheit.
Im Konsortium BLU-Space haben sich verschiedene kommunale Behörden und Unternehmen, Wirtschaftspartner und die Flugsicherung zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie in Hamburg den ersten europäischen Testluftraum für ein komplettes Drohnen-Verkehrsmanagementsystem schaffen, den so genannten U-Space-Luftraum. Die Stadt biete optimale Voraussetzungen, um dieses Ziel zu erreichen, so Dr. Leonhard. “Die komplexe Infrastruktur, bestehend aus dicht besiedelten Stadtgebieten, großen Hafen- und Industrieflächen und innerstädtischen Flughäfen, ist ideal, um zukunftsfähige Lösungen für Deutschland zu entwickeln.”
Außerhalb der Sichtweite
U-Raum-Lufträume sind die digitale Grundlage für eine völlig neue Form der Mobilität und eine Voraussetzung für die Skalierung des Einsatzes von Drohnen, die automatisch und außerhalb der Sichtweite fliegen können, ferngesteuert von Piloten in einem Kontrollzentrum. Dazu wird die Position des Fluggeräts zwischen allen relevanten Systemen geteilt, was in einem U-Raum einheitlich und sicher gewährleistet ist. Eines der Kernziele von BLU-Space, das bis Mitte 2026 abgeschlossen sein wird, ist die digitale Integration aller relevanten Behörden, Notrufzentralen und Verkehrsunternehmen mit dem U-Raum.
Das Projekt wird die Synergien der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren im Rahmen des Projekts nutzen. “Als europäische Modellstadt für UAM (Urban Air Mobility) bietet Hamburg ein etabliertes, gut vernetztes und vielschichtiges Ökosystem. Hochkompetente und engagierte Akteure aus Behörden, Verwaltung und Politik sowie Wirtschaft und Wissenschaft entwickeln gemeinsam Lösungen für den sicheren, wirtschaftlichen, öffentlich akzeptierten und nachhaltigen Einsatz von Drohnen.”