csm_Een vrijwilliger ondergaat een gecontroleerde belasting van het sacrum. Foto © Jibbe Soetens
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Dekubitus (Druckgeschwüre durch Wundliegen) sind ein großes Problem für Patienten, Pfleger und das Gesundheitswesen im Allgemeinen. Besonders ältere Menschen, bettlägerige Patienten und Menschen mit Wirbelsäulenverletzungen sind besonders gefährdet. Als Doktorand untersuchte Jibbe Soetens die Reaktion der menschlichen Haut auf Langzeitstress. Krankenhäuser können seine Ergebnisse nutzen, um die Wunden früher zu erkennen und sogar vorherzusagen. Auch das Design von beispielsweise Matratzen und Rollstühlen, kann auf diese Weise verbessert werden. Soetens präsentierte seine Dissertation letzte Woche an der Technischen Universität Eindhoven.

Längerer Druck auf die Haut kann zu Wundliegen oder Druckstellen führen. Die Belastung führt zu einer Verformung des Gewebes, die zu lokalen Verletzungen der Haut oder des darunter liegenden Gewebes führt. Die derzeitigen Präventivmaßnahmen basieren auf einer Risikobewertung und regelmäßigen Kontrollen. Aber diese Methoden sind subjektiv, so dass es einen wachsenden Bedarf an objektiveren Methoden gibt. Soetens entdeckte eine Reihe von Indikatoren, auch Biomarker genannt, die eine frühzeitige Erkennung von Dekubitus ermöglichen. Dabei handelt es sich um metabolische und entzündliche Biomarker, bei denen letztere sogar die Möglichkeit bieten, gefährdete Patienten zu identifizieren.

Um den Langzeitstress zu überstehen, muss das Zellgewebe auf einen sauerstofffreien Stoffwechsel umgestellt werden. Das Gewebe entzündet sich ebenfalls. Soetens wollte untersuchen, ob sich diese beiden Reaktionen auf der Haut messen lassen. Er unterzog eine Gruppe gesunder Probanden einer kontrollierten Belastung des Kreuzbeins, des größten Wirbels, der empfindlich auf die Entwicklung von Dekubitus reagiert. Anschließend überwachte er die Freisetzung von metabolischen und entzündlichen Biomarkern aus Schweiß und Talg auf der Hautoberfläche.

csm_Huidweefsel wordt in het laboratorium onderworpen aan trekbelasting. Foto © Jibbe Soetens
Hautgewebe wird im Labor einer Zugspannung ausgesetzt. Foto © Jibbe Soetens

Ein sauerstofffreier Stoffwechsel ist im Hautgewebe über Laktat und Pyruvat sichtbar. Entzündetes Hautgewebe kann über das Zytokin IL-1α nachgewiesen werden. Diese Indikatoren sind daher geeignete Biomarker für die Früherkennung von Gewebeschäden. Cytokine IL-1α scheint sogar potenzielle Risikopatienten identifizieren zu können, da eine bestimmte Gruppe von Patienten eine erhöhte Reaktion dieses Biomarkers zeigte. Damit ist der Weg frei für die klinische Anwendung dieser Biomarker als Indikatoren für Dekubitus.

Neben der klinischen Anwendung der Biomarker können die Ergebnisse auch zur Verbesserung des Designs von Matratzen und Rollstühlen zur Prävention von Dekubitus genutzt werden. Aktuell basiert deren Konstruktion darauf, die Last optimal zu verteilen und periodisch zu reduzieren. Es wäre jedoch besser, den Fokus drauf zu verlagern, große innere Verformungen des Gewebes zu vermeiden, um diese Maßnahmen erfolgreicher zu machen.

Um das Design zu verbessern, musste Soetens die mechanische Reaktion der Haut präzise vorhersagen können. Diese Reaktion variiert sehr stark je nach Art der Last. Soetens entwickelte daher ein Modell, das auf mechanischen Experimenten basiert. Das Hautgewebe wurde einer Zugbelastung ausgesetzt. Das Modell prognostiziert somit Hautdeformitäten, die zur Entstehung von Dekubitus führen können. Durch den Einsatz dieses Modells beispielsweise bei der Konstruktion von Matratzen und Rollstühlen kann Wundliegen verhindert werden.